Wiesen-Champignon

Wiesen-Champignon
Wiesenchampignon
Wiesenchampignon (Agaricus campestris)

Wiesenchampignon (Agaricus campestris)

Systematik
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Champignonartige (Agaricaceae)
Gattung: Champignons (Agaricus)
Art: Wiesenchampignon
Wissenschaftlicher Name
Agaricus campestris var. campestris
L.
Varietäten
  • var. campestris
  • var. desertorum
  • var. equestris
  • var. isabellinus
  • var. lilacinus
  • var. majusculus
  • var. maximus
  • var. radicatus
  • var. varius
  • var. villaticus
  • var. xanthodermatoides
Farbkorrigierte Bildtafel von James Sowerby (1797)
Wiesenchampignon auf rumänischer Briefmarke, 1958

Der Wiesenchampignon oder Feld- oder Wiesenegerling (Agaricus campestris) ist ein Blätterpilz aus der Gattung Champignons (Agaricus). Die Art umfasst zahlreiche, teils schwer unterscheidbare Varietäten und kann leicht mit anderen Champignon-Arten verwechselt werden.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die Lamellen des Wiesenchampignons (Agaricus campestris) im Detail

Der fünf bis zehn (15) Zentimeter breite Hut ist jung halbkugelig, bald konvex-gewölbt geformt und häufig mittig abgeflacht. Die Farbe ist weiß bis grauweißlich. Mit zunehmendem Alter weist der Hut von der Mitte aus beginnend bräunliche, flach anliegende Schuppen auf. Die Lamellen auf der Hutunterseite sind bereits früh satt fleischrosa und zuletzt durch das dunkelbraune Sporenpulver schokoladenbraun gefärbt. Der ein bis zwei Zentimeter dicke, kompakte Stiel ist vier bis sieben Zentimeter lang und wird selten größer als der Hutdurchmesser. Er ist weiß gefärbt und bisweilen an der Basis ockergelblich getönt. Nach dem Aufschirmen des Huts bleibt am Stiel ein hängender, vergänglicher Ring zurück. Das Fleisch ist weiß, bleibt auf Druck unverändert, riecht und schmeckt unspezifisch.

Ökologie

Der Wiesenchampignon wächst vorwiegend auf mäßig gedüngten Wiesen, Weiden und Pferdekoppeln. Aber auch in Gärten, Parks, Grünanlagen sowie Feldrainen und leer stehenden Äckern kommt er vor. Bisweilen trifft man ihn auch auf nährstoffarmen Magerrasen oder Wacholderheiden an – dort meist an Stellen mit erhöhtem Stickstoffeintrag wie zum Beispiel entlang von Trampelpfaden oder bei abgelagertem Grasschnitt. Bisweilen kann er auch an grasigen Plätzen in Laubwäldern, deren Ränder und auf Lichtungen gefunden werden. Die wärmeliebende Art fruktifiziert in Mitteleuropa ab Juli nach ausgiebigen Regenfällen und tritt dann meist in großen Mengen auf. Sehr oft wächst er in Hexenringen oder verstreuten Gruppen. Der Pilz hat eine Vorliebe für basische und neutrale Böden, besiedelt aber auch seltener saure Habitate.

Verbreitung

Der Wiesenchampignon ist in Australien, auf den Hawaii-Inseln, in Nordamerika (Mexiko, USA, Kanada, Grönland), in großen Teilen Asiens, in Nordafrika, einschließlich der Kanarischen Inseln und in Europa verbreitet. In Europa kommt er vom Mittelmeergebiet bis nach Skandinavien und Island vor. In Deutschland ist die Art weit verbreitet, nimmt aber besonders durch Überdüngung ihrer Standorte ab.

Bedeutung

Der Wiesenchampignon ist ein beliebter Speisepilz.[1][2] Er kann jedoch leicht mit dem giftigen Karbolegerling verwechselt werden, der in der Stielbasis ein leuchtend chromgelbes Fleisch besitzt und unangenehm nach Karbol riecht. Ähnlich sind zudem der tödlich giftige Kegelhütige Knollenblätterpilz und Frühlingsknollenblätterpilz, die jedoch stets weiße Lamellen und eine sackartige Hülle an der Stielbasis besitzen.

Quellen

Literatur

  • Andreas Gminder, German Josef Krieglsteiner: Die Großpilze Baden-Württembergs – Dunkelblättler. Band 5. Eugen Ulmer, Stuttgart. 2010. ISBN 978-3-8001-3572-1.

Einzelnachweise

  1. Marcel Bon: Pareys Buch der Pilze. Franckh-Kosmos, Stuttgart. 2005. ISBN 978-3-4400-9970-4.
  2. Ewald Gerhardt: Der große BLV Pilzführer für unterwegs. BLV, München. 2001. ISBN 3-4051-5147-3.

Weblinks

 Commons: Wiesenchampignon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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