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Trompetenpfifferling Trompetenpfifferling (Craterellus tubaeformis)
Systematik Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes) Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae) Ordnung: Leistenpilze (Cantharellales) Familie: Leistlingsartige (Cantharellaceae) Gattung: Kraterellen (Craterellus) Art: Trompetenpfifferling Wissenschaftlicher Name Craterellus tubaeformis (Bull. : Fr.) Quél., 1888 Der Trompetenpfifferling (Craterellus tubaeformis, syn. Cantharellus tubaeformis)[1], auch Durchbohrter Leistling oder Herbstpfifferling genannt, ist eine Pilzart aus der Gattung Kraterellen (Craterellus).
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Der kreisel-, tüten- oder trichterförmige Fruchtkörper ist oft gänzlich hohl durchbohrt. Die Farbe seiner Oberseite variiert mit fließenden Übergängen von olivgrau über gelbgrau bis ockerbraun, in seltenen Fällen auch ganz kanariengelb (siehe auch Starkriechender Trompetenpfifferling). Er misst 2–6 (10) Zentimeter in der Höhe und wird im Durchmesser ebenso groß. Eine Untergliederung in Hut und Stiel liegt nicht vor, auch wenn es auf den ersten Blick so scheint. Die matte, hellgelbe, graugelbe oder unscheinbar graue Unterseite wirkt in der Regel deutlich leistenartig, selten auch lamellenartig, bis hin zum Stielteil. Dieses ist nie wirklich rund und von dunkler graugelber oder ockerbrauner Farbe. Die Basis des Fruchtkörpers ist gefältelt, spitz zusammengezogen und heller. Das Sporenpulver ist weißlich.
Ökologie
Der Trompetenpfifferling ist ein Mykorrhizapartner verschiedener Nadelbäume, vor allem der Fichte und der Tanne, gelegentlich auch von Laubbäumen. Er wächst in bodensauren, basen- und nährstoffarmen Buchen-, Tannen- und Fichtenwäldern auf mäßig bis deutlich feuchten Böden. Über basischem oder neutralen Gestein erscheint er nur, wenn darüber saure Böden anstehen. Der Trompetenpfifferling fruktifiziert von August bis November, bei regnerischem Wetter können auch schon im Juli Fruchtkörper gefunden werden. Die Fruchtkörper erscheinen gesellig, oft zwischen Moosen.
Verbreitung
Der Trompetenpfifferling ist holarktisch verbreitet und wird entsprechend in Europa, Nordasien und Nordamerika gefunden. In Deutschland ist er weit verbreitet, nördlich der Mittelgebirge gibt es Verbreitungslücken.
Bedeutung
Der Trompetenpfifferling ist essbar und gilt als guter Speisepilz. Er kann mit dem giftigen Gallertkäppchen verwechselt werden.
Taxonomie
In der Vergangenheit führte das Epitheton lutescens bisweilen zu Verwirrungen. Zum einen wurde es für eine Varietät des Trompetenpfifferlings – teils auf Artrang – gebraucht und zum anderen bezeichnete es den Starkriechenden Trompetenpfifferling mit freudig orange-gelben Stielen, faltigem Hymenophor ohne Leisten und deutlich ausgeprägtem Aprikosengeruch (syn. Cantharellus aurora, C. xanthopus). Mittlerweile wurde der Name für das letztgenannte Taxon konserviert und kann deshalb nicht mehr für die Varietät des Trompetenpfifferlings verwendet werden.[2][3] Die taxonomische Separation diverser Varietäten des Trompetenpfifferlings von der Typusvarietät erscheint heute obsolet. So hat sich bei den Kraterellen beispielsweise gezeigt, dass gelbe und rosa Totentrompeten nur aberrante Formen der eigentlichen Totentrompete darstellen.[4]
Ähnliche Arten
Der ebenfalls essbare Starkriechende Trompetenpfifferling sieht dem Trompetenpfifferling zum Verwechseln ähnlich, besitzt aber ein faltig-runzeliges Hymenophor ohne ausgeprägte Leisten. Beide Arten können aufgrund ihrer gleichen Ökologie durcheinander wachsen. Auch das giftige Gallertkäppchen wächst an Standorten des Trompetenpfifferlings. Die Fruchtkörper sind jedoch gummiartig-gelatinös, die Stiele mit annähernd gleichfarbigen Schüppchen besetzt und die Unterseiten der Köpfchen zeigen weder Leisten noch faltige Runzeln.
Quellen
Literatur
- Walter Pätzold, Hans E. Laux: 1 mal 1 des Pilze sammelns. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 978-3-440-09692-5
- German J. Krieglsteiner: Die Großpilze Baden-Württembergs, Band 2, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 2000, ISBN 3-8001-3531-0
- Josef Breitenbach; Fred Kränzlin: Pilze der Schweiz, Band 2, Verlag Mykologia Luzern, 1986, ISBN 3-85604-020-X
Einzelnachweise
- ↑ Eric Strittmatter: Die Gattung Craterellus. Auf: fungiworld.com. Pilz-Taxa-Datenbank. 29. September 2007. Abgerufen am 20. Januar 2011.
- ↑ Scott A. Redhead, Lorelei L. Norvell, Eric Danell, Svengunnar Ryman: (1537–1538) Proposals to conserve the names Cantharellus lutescens Fr. : Fr. and C. tubaeformis Fr. : Fr. (Basidiomycota) with conserved types. Taxon 51. August 2002. S. 559–562.
- ↑ Walter Gams: Report of the Committee for Fungi 12. Taxon 54(2). Mai 2005. S. 520–522.
- ↑ Mattias Dahlman, Eric Danell, Joseph W. Spatafora: Molecular systematics of Craterellus - cladistic analysis of nuclear LSU rDNA sequence data. Mycol. Res. 104(4). 2000. S. 388–394. (Zusammenfassung verfügbar)
Weblinks
Commons: Trompetenpfifferling – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Georg Müller: Fotosammlung Trompetenpfifferling. In: Bildergalerie auf pilzepilze.de.
- Fotosammlung Trompetenpfifferling. Auf: Nahuby.sk (slowakisch)
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