- Hünengräberstraße des Hümmling
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Hünengräberstraße des Hümmling Koordinaten 52° 46′ 53″ N, 7° 30′ 44″ O52.7814977.512317Koordinaten: 52° 46′ 53″ N, 7° 30′ 44″ O Ort Groß Berßen bis Hüven, Niedersachsen, Deutschland Entstehung 3500 bis 2800 v. Chr. Sprockhoff-Nr. 856 – 861 Die sechs besser erhaltenen Megalithanlagen an der Hünengräberstraße des Hümmling liegen beiderseits der Straße K 138 von Groß Berßen nach Hüven auf dem Hümmling im Emsland in Niedersachsen. Die teils in der Heide des 14 Hektar großen Naturschutzgebietes „Holschkenfehn“ befindlichen Großsteingräber tragen die Sprockhoff-Nr. 856-861 und sind unterschiedlich gut erhalten.
- Die westlichste Kammer (Sprockhoff-Nr. 856 - das Großsteingrab im Ipeken Tannenwald) liegt unmittelbar südlich der Straße in einer unvollständigen ovalen Einfassung, von der 24 Steine erhalten sind. Von der Kammer sind fast nur die Decksteine zu erkennen. Ehemals werden es zehn gewesen sein. Heute sind sieben vollständig, ein achter ist in Bruchstücken erhalten.
- Für die Anlage Sprockhoff-Nr. 857 etwa 200 Meter weiter östlich, ebenfalls südlich der Straße
Siehe Hauptartikel Großsteingrab im Ipeken
- Auf derselben Straßenseite, stößt man nach weiteren 500 Meter auf zwei Steinkammern. Von der stark gestörten westlichen Anlage (Sprockhoff-Nr. 858 - Groß Berßen IV) stecken nur noch drei Deck- und zwei Tragsteine in den Resten des Hügels.
- Besser erhalten ist die östliche, (Sprockhoff-Nr. 859 - Groß Berßen VI). Die ehemals fünf Decksteine trug In situ befindet sich der westliche und einer der drei mittleren Decksteine. Von den teils zerbrochenen übrigen Decksteinen, trägt ein abgewälzter am Ostende liegender Bohrlöcher, als Spuren, einer nicht mehr ausgeführten Sprengung.
- Für die Anlage Sprockhoff-Nr. 860, die etwas abseits der Straße auf der nördlichen Seite liegt
Siehe Hauptartikel Königsgrab von Groß Berßen
In Sichtweite, etwas östlicher und näher an der Straße liegt die rekonstruierte
- Anlage Sprockhoff-Nr. 861. In dem ovalen Hügel steckt eine Kammer mit fünf Decksteinen. Im Inneren erkennt man das wieder hergestellte Zwischenmauerwerk und die Bodenpflasterung. Der Eingangsbereich entspricht nicht dem ursprünglich Zustand.
Bereits 1825 lieferte Heinrich Bödiker eine erste detaillierte Beschreibung der Anlagen. Durch Berichte des 19. und 20. Jahrhunderts wird klar, dass bereits zwischen 1750 und 1800, an den Anlagen im größeren Umfang Zerstörungen vorgekommen sind. Noch in der Mitte des 20. Jahrhunderts kam es an mehreren Denkmälern zu wilden Grabungen. 1955 wurden unter der Leitung von Elisabeth Schlicht umfangreiche Herrichtungen und Ausgrabungen im Zuge des Straßenausbaus unternommen. Dabei kam es zur vollständigen Untersuchung von Hügel und Steinkammer Sprockhoff-Nr. 861. Der Bau der acht Meter langen Steinkammer mit je sechs Tragsteinen auf der nördlichen Langseite und der schon stark zerstörten südlichen Langseite sowie den beiden Schlusssteinen, konnte genau rekonstruiert werden. Das Bodenpflaster, der Zugang und Teile des Zwischenmauerwerks, waren noch in Resten erhalten. Die ehemalige Steineinfassung des Hügels konnte nicht ermittelt werden. Vor allem unter den in die Kammer verstürzten Decksteinen konnten noch Grabbeigaben geborgen werden. Neben zwei Schlagsteinen, den Reste einer kleinen Kupferscheibe und einem roh zugeschlagenen Feuersteinbeil kamen 22 querschneidigen Pfeilspitzen zutage. Den größten Anteil hatten die Keramikscherben, aus denen sich 330 Gefäße rekonstruieren ließen. Es handelt sich überwiegend um Flaschen- und schalenähnlichen Formen und verzierte Trichterbecher. E. Schlicht erkannte an der Form und Verzierung drei verschiedene Stilgruppen.
Siehe auch
- Nordische Megalitharchitektur
- Die Anlagen liegen an der Straße der Megalithkultur
Literatur
- Mamoun Fansa: Großsteingräber zwischen Weser und Ems. Isensee Oldenburg 1992, S. 60-63.
Weblinks
52.7814977.512317Koordinaten: 52° 46′ 53″ N, 7° 30′ 44″ OKategorien:- Großsteingrab (Niedersachsen)
- Landkreis Emsland
- Trichterbecherkultur
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