- Straße der Megalithkultur
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Straße der Megalithkultur Länge: etwa 310 Kilometer Bundesland: Niedersachsen Verlaufsrichtung: Süd – Nord Beginn: Osnabrück Ende: Oldenburg Die Straße der Megalithkultur ist eine Ferienstraße in Niedersachsen. Sie verbindet 33 archäologische Stationen der Megalithkultur mit mehr als 70 Megalithanlagen aus einer Phase der Jungsteinzeit (etwa 3500–2800 v. Chr.). Sie ist 310 Kilometer lang und wurde am 14. Mai 2009 eingeweiht.[1] Die Ausschilderung der Route fand 2008/2009 statt.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Die Straße der Megalithkultur verläuft über das Gebiet von Osnabrück, Ostercappeln, Belm-Vehrte, Wallenhorst, Bramsche, Ankum, Berge, Bippen, Fürstenau, Freren, Thuine, Lingen (Ems), Meppen, Sögel, Werlte, Lastrup, Cloppenburg, Visbek, Großenkneten, Wildeshausen, Dötlingen, Ganderkesee und Oldenburg[2].
Geplant ist eine Verlängerung der Straße, einerseits in Richtung Nordrhein-Westfalen, andererseits in Richtung des nordöstlichen Niedersachsens bis nach Schleswig-Holstein.[3] Möglicherweise kann die Straße auch als „Europäische Kulturstraße“ in die Niederlande verlängert werden, wo es weitere 53 Megalithanlagen gibt.[4]
Zweck der Straße
Die Straße der Megalithkultur soll zu einem besseren Verständnis der Lebenswelten von Menschen beitragen, die vor über 5000 Jahren in Nordwestdeutschland gelebt haben. An den 33 Stationen sollen die Gräberfunktion bzw. Konstruktion, die Jenseitsvorstellungen, das Naturverständnis und das Alltagsleben thematisiert werden. Die Ferienstraße führt in einzelnen Fällen zu bronze- und eisenzeitlichen Grabhügelgruppen aus jüngerer Zeit.[5]
Der Flyer der Straße der Megalithkultur weist neben den zahlreichen steinzeitlichen Stationen der Megalithkultur auch auf an der Straße liegende Sehenswürdigkeiten hin.[6] Dabei handelt es sich insbesondere um die Stadt Osnabrück mit dem Kulturgeschichtlichen Museum, die Schlösser und Burgen im Osnabrücker Land, das Eisenzeithaus Venne, die Alte Alexanderkirche Wallenhorst, das Museum und Park Kalkriese, das Tuchmacher-Museum Bramsche, das Kloster Malgarten, das Stift Börstel, die Stadt Meppen, die Hüvener Mühle, das Schloss Clemenswerth, das Museumsdorf Cloppenburg, die Stiftskirche Wildeshausen, den Ort Dötlingen, das Kloster Hude sowie die Stadt Oldenburg mit dem Landesmuseum für Natur und Mensch.[7]
Stationen
Die 33 Stationen der Straße der Megalithkultur sind in der Tabelle aufgelistet:[8]
Station Name Bild Ort/Gemeinde Sprockhoff-Nr. Bemerkungen 1 Gretescher Steine
Teufelssteine
Gretescher Steine
TeufelssteineGretesch (Osnabrück)
Voxtrup (Osnabrück)920 und 914 2 Jeggen Jeggen (Bissendorf) 922 3 Darpvenner Steine I-III Darpvenner Steine I
Darpvenner Steine II
Darpvenner Steine IIIDarpvenne (Ostercappeln) 901-903 4 Süntelstein
Großsteingräber bei VehrteSüntelstein
Teufels Teigtrog
Teufels BackofenVehrte (Belm) 915, 916 Teufels Backtrog
Teufels Backofen5 Helmichsteine Rulle (Wallenhorst) 908 auch Gevasteine genannt 6 Östringer Steine
Oestringer Steine I
Oestringer Steine IINettetal (Osnabrück) 911-913 7 Karlsteine Haste (Osnabrück) 909 8 Wiemelsberger Steine Ueffeln (Bramsche) 897 9 Großsteingräberweg Giersfeld Westerholte (Ankum) 891-896 u.a. mit der Anlage Grumfeld West 10 Restrup
Näpfchenstein
HekeseNäpfchenstein
HekeseRestrup (Bippen) und Hekese (Berge) 886 und 884 Hekese mit einer Steinreihe 11 Großsteingrab im Alt-Frerener Forst Freren 875 12 Großsteingrab auf dem Radberg
Großsteingrab in der KunkenvenneLangen
Thuine873, 874 13 Der Steinerne Schlüssel Apeldorn (Meppen) 852 In Meppen befindet sich das Ausstellungszentrum für die Archäologie des Emslandes mit Hintergrundinformationen zu den Megalithanlagen 14 Großsteingräber Deymanns Mühle I-IV
Großsteingrab am Osteresch
Großsteingrab auf Bruneforths EschStavern (Sögel) 845 - 851 Das Großsteingrab auf Bruneforths Esch wird auch als Großsteingrab Groß-Stavern 1 bezeichnet. 15 Großsteingräber bei den Düvelskuhlen
Großsteingrab PüttkesbergeSögel 831-833 16 Hünengräberstraße des Hümmling Groß Berßen 856-861 Großsteingrab im Ipeken
Königsgrab von Groß Berßen17 Volbers Hünensteine
Großsteingrab Hüven-Süd
Großsteingrab Lähden IHüven 842, 843, 866 18 Großsteingräber bei Lahn Lahn 837, 838 An der Kölkesdose/Lahn IV
Am Kölkesberg/Lahn V,19 Ganggrab von Ostenwalde Ostenwalde 835 versetzte Anlage 20 De hoogen Stener
PoldenhünensteineWerlte Werlte und Spahnharrenstätte 829 + 830 21 Teufelssteine (Molbergen) Peheim (Molbergen) 959 22 Schlingsteine
Großsteingrab Hünensteine
Großsteingrab am hohen Stein und der hohe SteinSchlingsteine
HünensteineLindern und Lindern-Garen 961-964 Das Großsteingrab am hohen Stein und der hohe Stein werden auch als Großsteingräber in Garen bezeichnet 23 Oldendorfer Hünensteine Oldendorf (Lastrup) 968 24 Heidenopfertisch
Visbeker Bräutigam
Ahlhorner KellersteineVisbeker Bräutigam
HeidenopfertischEngelmannsbäke (Visbek) und Ahlhorn (Großenkneten) 974, 934-937 25 Kleinenknetener Steine Kleinenkneten (Wildeshausen) 947 26 Pestruper Gräberfeld Pestrup (Wildeshausen) - Grabhügelfeld 27 Hohe Steine
Bargloyer Steinkiste
Hohe SteineBargloy (Wildeshausen) 956 Die Steinkiste hat keine Sprockhoff-Nr. 28 Visbeker Braut
SchmeersteineVisbeker Braut Aumühle (Wildeshausen) 952, 977 29 Reckumer Steine Winkelsett (Harpstedt) 811-812 30 Glaner Braut
Gerichtsstätte
Großsteingrab am SchießstandDötlinger Steingrab, Teil der zerstörten Großsteingräber
Dötlinger SteineGlane (Wildeshausen) und Dötlingen 944, 948-951 31 Großsteingrab Steenberg Kirchhatten 926 auch „Hatten 2“ genannt 32 Hünensteine von Steinkimmen Steinkimmen (Gemeinde Ganderkesee) 927-929 33 Große Steine von Stenum Stenum (Ganderkesee) 930 Projektteilnehmer, Organisation und Finanzierung
Projektregionen (Fördergebiete) sind die Landesarbeitsgemeinschaften Hasetal, Hümmling, Südliches Emsland, Wildeshauser Geest und die ILEK-Regionen Nördliches Osnabrücker Land und Soeste-Niederung.[9]
Die Straße der Megalithkultur ist ein Gemeinschaftsprojekt der folgenden Institutionen:
- Emsland Touristik GmbH[10]
- Landkreis Vechta
- Museum am Schölerberg Osnabrück - Natur und Umwelt, Planetarium[11]
- Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege[1]
- Oldenburg Tourismus und Marketing GmbH
- Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück[12]
- Tourismusverband Osnabrücker Land e.V.
- Zweckverband Erholungsgebiet Thülsfelder Talsperre
- Zweckverband Naturpark Wildeshauser Geest
Sie wird gefördert von der Behörde für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften. Finanziert wird die Straße der Megalithkultur durch EU-Mittel, die von den Tourismusverbänden und Landkreisen kofinanziert werden müssen.
Im Mai 2011 floss im Rahmen der Tourismusförderung des Landes-Wirtschaftministeriums auf Antrag des Landkreises Osnabrück ein Zuschuss von 180.600 EUR in die Aufwertung und Vernetzung der Straße.[13][14]
Literatur
- Bussmann, Annette: SteinZEITzeugen. Reisen zur Urgeschichte Nordwestdeutschlands. Straße der Megalithkultur. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft Straße der Megalithkultur, Oldenburg 2009, ISBN 978-3-89995-619-1
Einzelnachweise
- ↑ a b Landkreis-Kurier: Straße der Megalithkultur wird am 14. Mai 2009 offiziell eröffnet
- ↑ http://www.strassedermegalithkultur.de/
- ↑ Emsland Touristik/Recreatieschap Drenthe: Mystisches SteinReich ohne Grenzen Seite 7
- ↑ Gerret von Northeim: Route zu den Großsteingräbern. Nordwest-Zeitung vom 24. März 2009
- ↑ Kurzinformation der Gemeinde Ostercappeln über die Straße der Megalithkultur
- ↑ Faltblatt zur Straße der Megalithkultur
- ↑ Die Stationen - Sehenswürdigkeiten, abgerufen am 13. Januar 2011
- ↑ Die Stationen - Megalithbauten, abgerufen am 12. Januar 2011
- ↑ Projektregionen und -partner (Seite 74f.)
- ↑ Homepage der Emsland Touristik
- ↑ Homepage des Museums am Schölerberg
- ↑ Stadt- und Kreisarchäologie in Osnabrück
- ↑ Osnabrücker Nachrichten, 5. Juni 2011, S. 9
- ↑ 180.600 Euro für „Megalith-Straße“, abgerufen am 5. Juni 2011
Weblinks
Commons: Straße der Megalithkultur – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Ferienstraße in Niedersachsen
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