Institut für Sicherheitspolitik

Institut für Sicherheitspolitik
Institut für Sozialwissenschaften der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Das Institut für Sicherheitspolitik (ISPK) an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel wurde 1983 von Werner Kaltefleiter als ordentlichem Professor und Direktor des Instituts für Politische Wissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) gegründet. Das ISPK ist seitdem der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel angegliedert und arbeitet eng mit dem dortigen Institut für Sozialwissenschaften zusammen. Das ISPK unterhält zahlreiche Kontakte zu anderen wissenschaftlichen und politischen Institutionen in Deutschland und im Ausland. Seit 2002 ist Joachim Krause Direktor des Instituts.

Inhaltsverzeichnis

Zielsetzung

Das ISPK, vormals ISUK, widmet sich der Analyse sicherheitspolitischer Herausforderungen und hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit wissenschaftlich fundierten Studien einen Beitrag zum internationalen sicherheitspolitischen Diskurs zu leisten. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern werden in Deutschland strategische und sicherheitspolitische Studien als Teilbereich der Politikwissenschaft deutlich vernachlässigt. Dies steht im Widerspruch zu einer zunehmend aktiveren Rolle Deutschlands in den internationalen Beziehungen seit dem Ende des Ost-West-Konflikts. Das ISPK konzentriert sich daher auf die Förderung der strategischen Wissenschaft als Teildisziplin der Politikwissenschaft in Deutschland. Ein weiterer Schwerpunkt ist insbesondere die Terrorismus-Forschung.

Lediglich vier Hochschul-Institute weisen einen sicherheitspolitischen Schwerpunkt auf. Diese sind aber lediglich an die jeweiligen Universitäten angeschlossen bzw. in unterschiedlicher Weise mit ihnen personell verbunden. Das ISPK wurde als ein sicherheitspolitisches Gegengewicht zur Friedens- und Konfliktforschung gegründet. Es wird unterstützt von der Gesellschaft für Sicherheitspolitik und Rüstungskontrolle (Deutsches Strategieforum) und finanziert sich darüber hinaus durch Projektmittel.[1]

Projekte

Jahrbuch Terrorismus: Das Jahrbuch zielt darauf ab, die wichtigsten Trends und Entwicklungen in den Themenfeldern Terrorismus und asymmetrische Kriegsführung im Laufe eines Jahres zu dokumentieren und analytisch zu betrachten. Auch Gegenmaßnahmen zu diesen Bedrohungen werden dargestellt und bewertet. Im Rahmen dieses Forschungsprojekts werden täglich Daten über erfolgte Terroranschläge gesammelt, die im quantitativen Teil des Buches in aussagekräftigen Statistiken präsentiert werden. Das Jahrbuch Terrorismus richtet sich als ein Nachschlagewerk und Hilfsmittel gleichermaßen an Wissenschaftler und Praktiker und ist europaweit die einzige Veröffentlichung dieser Art. Die Jahrbücher erscheinen beim Barbara Budrich Verlag.

Dokumentation zur Abrüstung und Sicherheit: Die Reihe „Dokumentation zur Abrüstung und Sicherheit“ existiert seit 1960. Die alle zwei Jahre erscheinende Textsammlung beinhaltet die wichtigsten Dokumente zur internationalen Sicherheit der jeweiligen Periode. Die Dokumentation wird heute in Kooperation zwischen dem ISPK und dem Auswärtigem Amt erstellt. Herausgeber sind seit 1991 Joachim Krause und Christiane Magiera-Krause. Die Dokumentation zur Abrüstung und Sicherheit erscheint im Kulturbuch bzw. im Academia-Verlag. Die jüngsten Bände sind als Online-Publikationen verfügbar.

Die Zukunft der Bundeswehr: Angesichts der weltpolitischen Veränderungen ist die Transformation der deutschen Streitkräfte ein wichtiger Forschungsgegenstand des ISPK. Bereits 2006 ist das Buch „Bundeswehr – die nächsten 50 Jahre“ im Barbara Budrich Verlag erschienen, das eine umfassende Analyse der künftigen Herausforderungen der Bundeswehr vorlegt. Auch die ISPK-Publikationsreihen „Analysen zur Sicherheitspolitik“ sowie „Kieler Schriften zur Politischen Wissenschaft“ befassen sich in mehreren Bänden mit der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik sowie der Zukunft der Bundeswehr.

Analysen zur Sicherheitspolitik: Seit 2007 publiziert das ISPK die Buchserie „Analysen zur Sicherheitspolitik/ German Strategic Studies“.[2] Die in dieser Serie erschienenen Monographien sind fundierte Untersuchungen nationaler und internationaler sicherheitspolitischer Herausforderungen. Die Analysen zur Sicherheitspolitik erscheinen im Peter Lang Verlag.

Tätigkeiten

Die Mitarbeiter des ISPK wirken im Bereich der universitären Lehre an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel sowie als Gastdozenten an zahlreichen anderen Hochschulen und Bildungsinstitutionen. Zudem sind die Mitarbeiter in der Erwachsenenbildung im zivilen und militärischen Bereich tätig. Des Weiteren unternimmt das ISPK mit Kieler Studenten auch Exkursionen zu Institutionen und Veranstaltungen mit sicherheitspolitischer Relevanz und präsentiert sich auf Fachmessen, wie etwa der International conference and exhibition on maritime security & defence (MS&D) in Hamburg.

Vom 19. bis zum 21. Juni 1986 fand in Kiel die transatlantische Konferenz "SDI and European security: enhancing conventional defense" statt, die vom ISPK maßgeblich mitgetragen wurde.[3]

Die New Faces Conference 2002: European Security and Defense Policy - Concepts, Prospects, Pitfalls fand vom 14. bis 17. März 2002 statt und wurde ebenfalls vom ISPK mitgetragen.[4]

Vom 21. bis 25. September 2009 fand an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel der zentrale Kongress der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW) statt [5]. Auch hieran haben Mitarbeiter des ISPK mitgewirkt [6].

Literatur (Auswahl)

  • * Institut für Sicherheitspolitik (Hrsg.): Jahrbuch Terrorismus 2010, Opladen, 2011.
  • Institut für Sicherheitspolitik (Hrsg.): Jahrbuch Terrorismus 2009, Opladen, 2010.
  • Hansen, Stefan: Neue deutsche Sicherheitsarchitektur. Ist eine Reform der Kompetenzverteilung zwischen Polizeibehörden, Nachrichtendiensten und den Streitkräften notwendig? (Analysen zur Sicherheitspolitik/German Strategic Studies, Bd. 3), Frankfurt am Main, Berlin, Bern et al., 2009.
  • Institut für Sicherheitspolitik (Hrsg.): Jahrbuch Terrorismus 2007/08, Opladen, 2008.
  • Wadim Herdt: Russlands Drohung der INF-Kündigung: zur Klärung einer Debatte, Kiel: Institut für Sicherheitspolitik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (ISUK), 2007.
  • Institut für Sicherheitspolitik: Analysen zur Sicherheitspolitik, Kiel und Frankfurt am Main, Lang, 2007.
  • Institut für Sicherheitspolitik (Hrsg.): Jahrbuch Terrorismus 2006, Opladen, 2007.
  • Sven Singhofen: Die NATO und Russland. die Sicherung der Partnerschaft in schwierigen Zeiten, Kiel: Institut für Sicherheitspolitik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (ISUK), 2007.
  • Institut für Sicherheitspolitik und Auswärtiges Amt: Preventing the Proliferation of Weapons of Mass Destruction, Berlin, Auswärtiges Amt, 2006.
  • Wilhelm Knelangen: Freiheit, Sicherheit oder Recht? Ambivalenzen der innen-und justizpolitischen Dimension der Europäischen Nachbarschaftspolitik, Kiel, 2006.
  • Jan Irlenkaeuser: NATO and EU in Transformation: How Can They Assume Responsibility in the Future Global War on Terrorism, Kiel, 2004.
  • SDI and European Security: Enhancing Conventional Defense: a Transatlantic Conference Held in Kiel, the Federal Republic of Germany, June 19-21, 1986 / co-sponsored by the Institute for Foreign Policy Analysis and the Institute of Security Studies., Cambridge, Mass., Institute for Foreign Policy Analysis, 1987.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Reeb, Hans-Joachim: Die Scientific Community in Deutschland. in: Europäische Sicherheit 7/2009.
  2. [1]
  3. http://lccn.loc.gov/87116949
  4. http://kms1.isn.ethz.ch/serviceengine/Files/ISN/74/ichaptersection_singledocument/54842E9F-816E-4C6C-8C50-48C5A2D30830/en/doc_76_259_en.pdf
  5. [2]
  6. [3]
54.33918910.12324

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Institut für Terrorismusforschung & Sicherheitspolitik — Rolf Tophoven (* 1937) ist ein freiberuflicher Journalist. Neben Talkshow Auftritten und Vorträgen bietet er aktuelle Statements zu sicherheitsrelevanten Ereignissen an. Diese werden von vielen Medien unter Hinweis auf seine langjährige Tätigkeit …   Deutsch Wikipedia

  • Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg — Das Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH) ist eine eigenständige Forschungseinrichtung an der Universität Hamburg. Es war lange in Hamburg Blankenese gelegen, seit 2007 jedoch findet sich das… …   Deutsch Wikipedia

  • Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik — Das Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH) ist eine eigenständige Forschungseinrichtung an der Universität Hamburg. Das Institutsgebäude findet sich in Hamburg Eimsbüttel. Das IFSH wurde 1971 als… …   Deutsch Wikipedia

  • Institut für Theologie und Frieden — Das Institut für Theologie und Frieden (ithf) ist eine wissenschaftliche Einrichtung der katholischen Kirche in Trägerschaft der Katholischen Militärseelsorge. Das ithf wurde 1978 gegründet und hat seinen Sitz in Hamburg. Im Zentrum von Forschung …   Deutsch Wikipedia

  • Institut für Entwicklung und Frieden — Das Institut für Entwicklung und Frieden (INEF) wurde 1990 als eine Forschungseinrichtung des Fachbereiches Gesellschaftswissenschaften der Universität Duisburg Essen, in Kooperation mit der Stiftung Entwicklung und Frieden (SEF) gegründet.… …   Deutsch Wikipedia

  • Bundesakademie für Sicherheitspolitik — Wappen Aktiv 1992 Land …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit — 52.4981513.321467Koordinaten: 52° 29′ 53,3″ N, 13° 19′ 17,3″ O …   Deutsch Wikipedia

  • Österreichisches Institut für Internationale Politik — Das Österreichische Institut für internationale Politik oiip ist eine unabhängige, außeruniversitäre, wissenschaftliche Forschungseinrichtung in Wien. Das oiip ist vorrangig im Bereich der empirischen Forschung über aktuelle Fragen der Außen und… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsches Institut für Menschenrechte — e. V. Zweck: Nationale Menschenrechtsorganisation Vorsitz: Beate Rudolf, Michael Windfuhr Grün …   Deutsch Wikipedia

  • EU-Institut für Sicherheitsstudien — Das EU Institut für Sicherheitsstudien (engl. EU Institute for Security Studies, EUISS) in Paris, Frankreich ist eine unabhängige Denkfabrik der die Institutionen der Europäischen Union mit Analysen, Strategiepapieren und Konferenzen zu Fragen… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”