Institut für Theologie und Frieden

Institut für Theologie und Frieden
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Das Institut für Theologie und Frieden (ithf) ist eine wissenschaftliche Einrichtung der katholischen Kirche in Trägerschaft der Katholischen Militärseelsorge.

Das ithf wurde 1978 gegründet und hat seinen Sitz in Hamburg. Im Zentrum von Forschung und Dokumentation steht die politische und gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Fragen des Friedens aus theologisch-ethischer Perspektive. Das übergreifende Forschungsziel besteht darin, einen wesentlichen Beitrag zur Konzeption einer ethisch begründeten Friedensordnung zu leisten. Das Institut hat die Aufgabe, die ethischen Grundlagen menschlicher Friedensordnung zu erforschen und in den aktuellen friedenspolitischen Diskurs hineinzutragen.

Inhaltsverzeichnis

Aufgaben und Zielsetzungen des Instituts

Frieden ist Kernstück der christlichen Botschaft und Voraussetzung eines menschenwürdigen Lebens. Frieden und eine erfolgreiche Friedensarbeit sind aber nicht möglich, ohne ethische Grundlagen und heute auch nicht mehr ohne interkulturelle Verständigung und den interreligiösen Dialog. Neue Szenarien von Krieg und Terror entstehen und erfordern gemeinsame politische Antworten. Religiöse Differenzen führen zu Gewalt und Auseinandersetzungen. Die weltweite Vernetzung lässt Konflikte schnell zu globaler Größenordnung anwachsen. Auch für Deutschland wird dieser Zustand immer spürbarer: die Bedrohung beispielsweise durch Terror und Piraterie wächst, und die Bundeswehr wandelt sich zur Armee im Einsatz, die Auslandseinsätze zur Friedenssicherung absolviert und dabei vor drängenden Fragen asymmetrischer Kriegsführung steht. In dieser Situation brauchen Politik und Militär dringend ethische Richtlinien, um schwerwiegende Fehlentscheidungen und Völkermord zu verhindern.

Das Institut für Theologie und Frieden verfolgt das Ziel eine vernunftbegründete Friedensethik zu entwickeln, die Politik in den Dienst eines Friedens und der Menschen stellt. Das Institut für Theologie und Frieden bearbeitet dafür zwei Forschungsebenen: die Tradition und die Gegenwart. Um nicht in den Problemstellungen unserer Zeit verhaftet zu bleiben, wird in der theologischen und philosophischen Tradition nach Orientierung gesucht und dieser Schatz der Gegenwart zugänglich gemacht. Der zweite Forschungsbereich betrifft aktuelle Problemfelder der Friedens- und Sicherheitspolitik mit Projekten zu Folter, Terrorismusbekämpfung sowie Krisen- und Konfliktgebiete wie Afghanistan, Iran, Irak oder Kongo.

Neben der Forschung sind die Mitarbeiter des ithf an verschiedenen Universitäten in der Lehre tätig. Das Institut bietet Fortbildungen für Militärseelsorger an. 2010 wurde hierfür das Zentrum für ethische Bildung in den Streitkräften (zebis) am Institut errichtet. In diesem Zentrum werden die Militärseelsorger fortgebildet für ihre Aufgabe zur ethischen Bildung an Soldaten.

Die Mitarbeiter des Instituts sind in einer Vielzahl von kirchlichen, ökumenischen und wissenschaftlichen Kommissionen und Gremien tätig, wie zum Beispiel in der Deutschen Kommission Justitia et Pax, der Deutschen Stiftung Friedensforschung (DSF), den Arbeitsgruppen des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK). Auf diese Weise erfüllt das Institut seine Verpflichtung zur Beratung der Kirche. Es trägt ferner zur Herausbildung und Fortschreibung einer ökumenischen Friedenslehre bei.

Das Institut unterhält eine Bibliothek mit 190.000 Titeln zum Thema Theologie und Frieden.
Online-Katalog der Bibliothek des Instituts für Theologie und Frieden

Das ithf wird von Prof. Dr. Heinz-Gerhard Justenhoven (Ltd. Direktor) und Prof. Dr. Gerhard Beestermöller (Forschungsdirektor) geleitet.

Forschungsprojekte

  • Tradition
  • Religion und Gewalt
  • Ethik der Terrorismusbekämpfung
  • Friedenskonsolidierung, z.B. Afghanistan
  • Responsibility to Protect
  • Grenzen legitimer Gewalt in bewaffneten Konflikten

Publikationen

  • Reihe "Theologie und Frieden" (bisher 40 Bände, Kohlhammer-Verlag)
  • Reihe "Beiträge zur Friedensethik" (bisher 45 Bände, Kohlhammer-Verlag/Nomos Verlagsgesellschaft)
  • Reihe "Politische Philosophie und Rechtstheorie" (Frommann-Holzboog-Verlag)
  • Publikationsverzeichnis des Instituts

Weblinks


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