Joachim Krause (Politikwissenschaftler)

Joachim Krause (Politikwissenschaftler)

Joachim Krause (* 1951 in Heide, Schleswig-Holstein) ist ein deutscher Politikwissenschaftler und Professor für Internationale Politik am Institut für Sozialwissenschaften der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

Leben und Wirken

Joachim Krause machte sein Abitur am Gymnasium Heide [1], studierte Politikwissenschaft an der Universität Hamburg und schloss sein Studium 1975 als Diplompolitologe ab. 1982 erfolgte seine Promotion an der Freien Universität Berlin mit einer Schrift zur sowjetischen Militärhilfepolitik gegenüber Entwicklungsländern, 1997 habilitierte er sich an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn mit einer Arbeit zum Strukturwandel der Internationalen Nichtverbreitungspolitik.

Von 1978 bis 1993 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungsinstituts für internationale Politik und Sicherheit der Stiftung Wissenschaft und Politik in Ebenhausen SWP (heute in Berlin). Von 1993 bis 2001 war er stellvertretender Direktor des Forschungsinstituts der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik DGAP erst in Bonn und später in Berlin. In den Jahren 1997 bis 2000 war er als Privatdozent weiterhin in Bonn tätig, im Zeitraum 2000 bis 2001 lehrte er an der Universität Potsdam. Im September 2001 wurde er zum Professor für Internationale Politik an der Christian-Albrechts Universität zu Kiel ernannt.

Zu seinen wissenschaftlichen Forschungsgebieten gehören u.a. die Theorie und Praxis internationaler Ordnungsbildung, Sicherheitspolitik und Strategiefragen mit besonderem Schwerpunkt auf Nichtverbreitungspolitik, Rüstungskontrolle und Terrorismusforschung. In den 1980er und 1990er Jahren war Krause mehrfach diplomatisch für die Bundesrepublik Deutschland tätig. So war er von März 1988 bis Juni 1989 Mitglied der deutschen Delegation bei der Abrüstungskonferenz in Genf und hat dort an den Verhandlungen über die Chemiewaffenkonvention mitgewirkt. Er arbeitete 1991 und 1992 als Berater für die UN Sonderkommission zum Irak (UNSCOM United Nations Special Commission). In den Jahren 1986 und 1987 war er als Resident Fellow am Institute for East-West-Security Studies in New York tätig. Von 2002 bis 2003 lehrte er am Bologna Center der School of Advanced International Studies der Johns Hopkins University SAIS als Steven Muller Professor. Im Frühjahr 2006 hielt er sich als Gastdozent an der University of Indiana, Bloomington, auf. Er ist Mitglied des International Institute for Strategic Studies in London und war von 1999 - 2005 Mitglied des Council und von 1995 - 2005 Mitglied des Executive Committee.

Was die Theorieschulen der internationalen Beziehungen betrifft, so gehört Krause zur Englischen Schule der internationalen Politik, die den politikwissenschaftlichen Realismus Realismus (Internationale Beziehungen), Institutionalismus (Neoliberaler Institutionalismus) und Liberalismus (Liberalismus (Internationale Beziehungen)) miteinander zu verbinden versucht. Er verfolgt einen pragmatischen Wissenschaftsansatz und legt Wert darauf Arbeiten zu veröffentlichen, die gelesen und verstanden werden können.

Seit dem Jahr 2005 ist Joachim Krause Vorsitzender des Wissenschaftlichen Direktoriums des Forschungsinstituts der DGAP und ist ebenfalls Mitglied des Exekutivausschusses der DGAP. Er gehört zum Mitherausgeberkreis der Zeitschrift Internationale Politik. Seit 2009 ist er Mitglied des Vorstands des Aspen Institute Deutschland Aspen Deutschland.

Seit dem Jahr 2002 ist Krause der Direktor des Instituts für Sicherheitspolitik an der CAU Kiel.

Joachim Krause ist verheiratet und Vater eines erwachsenen Sohns.

Weblinks


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