Ibb

Ibb
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Ibb
Basisdaten
Gouvernement Ibb
Koordinaten 13° 58′ N, 44° 10′ O13.96638888888944.166666666667Koordinaten: 13° 58′ N, 44° 10′ O
Höhe 1.850 m ü. NN
Einwohner 208.844 (2004) [1]
Palastfassade
Blick über die Stadt
Blick über die Landschaft des Gouvernements Ibb

Ibb (auch Abb, arabisch ‏إب‎) ist eine jemenitische Großstadt im gleichnamigen Gouvernement Ibb im Südwesten des Landes. Ibb liegt halbwegs auf der Strecke von Sanaa in die südliche Küstenstadt Aden. Die Stadt ist geprägt von einem dynamischen Bevölkerungswachstum. Lebten in der Stadt 1994 noch um 100.000 Einwohner, so waren es 2004 bereits knapp 209.000 amtlich festgestellte Stadtbürger. Nach Berechnungen waren es 2010 bereits fast 300.000 Einwohner.

Ibb liegt auf einer Passhöhe des Jabal Ba'dan und ist bedeutendes regionales Einkaufszentrum. Aufgrund seines raschen Wachstums hat die Stadt die Grenzen der Altstadt längst verlassen. Handelsaktivitäten sind in die Neustadt ausgewichen, weshalb die Suqs der Altstadt in die Bedeutungslosigkeit versunken sind.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ibb wurde voraussichtlich während der Herrschaftszeit der altsüdarabischen Könige der Himjar (etwa vom 1. Jahrhundert v. Chr. bis 570 n. Chr.) begründet. Überliefert ist sein ursprünglicher Name mit Thogha. Die ersten Dokumente zur Existenz der Ortschaft Ibb datieren aus dem 10. Jahrhundert. Ibb lag stets an den Karawanenrouten die von Sanaa nach Aden verliefen. Für die ebenfalls teilweise über Ibb verlaufenden Pilgerrouten sicherte sich die Stadt stets den Ruf als versorgendes Handelszentrum,[2] was vornehmlich an dessen privilegierendem Hervorhebungsmerkmal liegt, eine grüne Provinz zu vereinnahmen.

Während der Zeit der Aufteilung des Jemen unter den Türken im Norden und den Briten im Süden, kam Ibb noch vor der Staatsbildung zur Jemenitisch Arabischen Republik im 20. Jahrhundert die Rolle zu, den Sitz des lokalen Hauptgerichthofes in der alten Ta'izz-Provinz zu beherbergen und zur Verwaltungshauptstadt (qaḑā) zu werden. Bereits in den 1930er Jahren schwang sich Ibb zur Hauptstadt einer neu geschaffenen Provinz (liwā) auf, womit eine regionale Aufwertung der Stadt als regionaler Gerichtshof verbunden war.[3]

Architektur

Wie in vielen jemenitischen Städten beeindruckt die Architektur der Stadt. Man trifft auf die typische Bauweise des Hochlands. Die Häuser sind gewöhnlicherweise 4-stöckig. Behauener Naturstein dominiert im Stadtbild. Ab dem 1. Stockwerk sind die Fassaden mit sechs rechteckigen und bis zu 20 halbrunden Buntglasfenstern (Qamariya) ausgestaltet. Unterhalb des Dachrandes findet man Gittermuster-Friese.[4]

Bemerkenswert ist die Freitags-Moschee in Ibb. Sie ist aus sonnengetrockneten Lehmziegeln erbaut. Die Wände weisen vielfältige Stuckarbeiten auf. Der Innenhof (sahn) verblieb offen und unbedacht, während Säulengänge (riwaq) den Hof umgeben.[5]

Klima

Die Stadt liegt im sogenannten Grünen Jemen, einer sehr regenreichen und daher gleichzeitig der fruchtbarsten Region Südarabiens.[6] Mit 1500 mm Niederschlag fällt in der Region Ibb mehr als doppelt so viel Niederschlag wie in Deutschland, wobei 90 % davon innerhalb des Halbjahres zwischen April und September fallen.

Geografie

Ibb ist von mehreren Bergen umgeben, wie den Dschebel Sumarah, Bany Muslim, Dhafar, Ammar, und Ba'dan, die die Stadt überragen. Guten Blick über Ibb gewährt der Dschebel Rabi.

Umgebung

Unweit, Luftlinie 6 km südwestlich, liegt die kulturhistorisch bedeutende Stadt Jiblah, bekannt als Regierungs- und Wohnsitz der sulaihidischen Königin Arwa bint Ahmad (arabisch أروى بنت أحمد, DMG Arwā bint Aḥmad; * 1050; † 1138). Besondere Sehenswürdigkeiten sind dort neben der Altstadt die Arwā bint Aḥmad-Moschee und die Reste des ehemals großen Palastwesens des Qasr Al-Mu'ez.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsstatistik
  2. Daniel McLaughlin: Yemen: the Bradt travel guide.
  3. Aharon Layish, Ron Shaham: Law, custom, and statute in the Muslim world: studies in honor of Aharon Layish.
  4. Peter Wald: Harmonie von Siedlung und Landschaft. S. 389.
  5. Syed Ahmad Iskandar Syed Ariffin: Architectural Conservation in Islam : Case Study of the Prophet's Mosque.
  6. Gerhard Heck, Manfred Wöbcke: Arabische Halbinsel.

Literatur

  • Gerd Simper, Petra Brixel: Jemen. Reise-Know-How, Bielefeld 2002, ISBN 3-921497-09-4.
  • Peter Wald: Harmonie von Siedlung und Landschaft. In: Werner Daum: Jemen. Umschau, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-7016-2251-5.

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