Ida Raming

Ida Raming

Ida Raming (* 1932 in Fürstenau) ist eine deutsche katholische Theologin, Pädagogin und Autorin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach ihrer Schulzeit studierte Raming an der Universität Münster und an der Universität Freiburg römisch-katholische Theologie, Philosophie und Pädagogik. Sie war Petentin und Teilnehmerin am Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1865), wo sie erfolglos eine schriftliche Eingabe für die volle Gleichberechtigung der Frauen in Diakonat und Priesteramt vorlegte.[1] In Münster wurde 1973 ihre Dissertation an der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Münster angenommen. Nach ihrem Studium war Raming als Deutsch- und Religionslehrerin am Gymnasium Martinum Emsdetten tätig. Als Autorin schrieb sie mehrere Bücher zum Thema „Stellung der Frau in der römisch-katholischen Kirche“, insbesondere zur Frauenordination.[2]

Raming berichtet, dass ihre persönliche "Leiderfahrung" als Frau in der römisch-katholischen Kirche für sie die Triebfeder war, sich für einen Wandel in den kirchlichen Strukturen einzusetzen, um Frauen einen Zugang zu Weiheämtern zu ermöglichen.[3] 1986 war sie Mitgründerin des Vereins Maria Magdalena – Initiative Gleichberechtigung für Frauen in der Kirche.[4]

2002 wurde Raming von Rómolo Antonio Braschi mit weiteren sechs Frauen zur „Priesterin“ geweiht. Ihrem der Lehre und dem Recht der katholischen Kirche entgegenstehenden Akt zufolge wurde sie am 21. Dezember 2002 exkommuniziert.[5][6] Sie selber kehrte der katholischen Kirche dennoch nicht den Rücken und zahlt weiterhin bis in die Gegenwart ihre Kirchensteuer und versteht sich selbst als "Stachel im Fleisch der Kirche".[1] Raming ist unverheiratet und lebt gegenwärtig im Münsterland.[5]

Werke

  • 2007: Unser Leben im Einsatz für Menschenrechte der Frauen in der römisch-katholischen Kirche. Lit, Berlin/Münster, ISBN 978-3-8258-0186-1 (zus. mit Iris Müller).
  • 2006: Gleichrangig in Christus anstatt: Ausschluss von Frauen „im Namen Gottes“. Lit, Berlin/Münster, ISBN 978-3-8258-9706-2.
  • 2002: Priesteramt der Frau: Geschenk Gottes für eine erneuerte Kirche. Lit, Münster/Hamburg/London, ISBN 3-8258-5579-1. Erweiterte Neuauflage von „Der Ausschluß der Frau vom Priesterlichen Amt“ (1973) mit ausführlicher Bibliographie (1974–2001)
  • 1998: Aufbruch aus männlichen „Gottesordnungen“: Reformbestrebungen von Frauen in christlichen Kirchen und im Islam. Deutscher Studien-Verlag, Weinheim, ISBN 3-89271-796-6.
  • 1998: Zur Priesterin berufen. Thaur, Thaur/Wien/München, ISBN 3-85400-070-7 (als Herausgeberin).
  • 1989: Frauenbewegung und Kirche: Bilanz eines 25jährigen Kampfes für Gleichberechtigung und Befreiung der Frau seit dem 2. Vatikanischen Konzil. Studien-Verlag, Weinheim, ISBN 3-89271-148-8.
  • 1973: Der Ausschluss der Frau vom priesterlichen Amt: Gottgewollte Tradition oder Diskriminierung? eine rechtshistorisch-dogmatische Untersuchung der Grundlagen von Kanon 968, § 1 d. Codex Iuris Canonici. Böhlau, Köln/Wien, ISBN 3-412-83073-9 (Dissertation).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Zur Priesterin geweiht, dann rausgeworfen -- eine katholische Theologin berichtet bei Tacheles
  2. „Wir sind erst auf dem Wege – es ist erst ein Anfang gemacht“, kath.ch, 2. September 2002.
  3. Frauen und katholische Kirche, Wir sind Kirche.
  4. Ida Raming, womenpriests.org
  5. a b 7 Tage mit Ida Raming, Die Zeit, 34/2002.
  6. Catholic women in unofficial ordination, BBC News, 29. Juni 2002.

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