- Integrierter Grafikprozessor
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Als integrierter Grafikprozessor (IGP), (englisch integrated graphics processor) bezeichnet man Grafikprozessoren (GPUs), die im Chipsatz der Hauptplatine integriert sind. Sie werden auch als Onboard-Grafikkarte bezeichnet und greifen im Normalfall auf den Arbeitsspeicher des Systems zurück, da sie, im Gegensatz zu dedizierten Grafikkarten, meist keinen lokalen Speicher besitzen.
IGPs bieten die gleichen Funktionen wie dedizierte Grafikkarten, haben aber bei 3D-Darstellungen eine deutlich geringere Geschwindigkeit. Die Verbindung mit der Northbridge ist intern, wie bei dedizierten Grafikkarten, über PCI, PCI-Express oder AGP realisiert. Sie kommen häufig in Notebooks sowie auch Bürorechnern und Servern zum Einsatz.
Inhaltsverzeichnis
Vergleich mit dedizierten Grafikkarten
Vorteile
- Geringere Energieaufnahme und daraus resultierende gesteigerte Laufzeit bei Notebooks sowie bessere Umweltverträglichkeit.
- IGPs können meist passiv gekühlt werden, da sie weniger Wärme produzieren.
- Systeme mit IGPs sind billiger, da diese meist keinen eigenen Speicher verwenden und keine eigene Platine benötigen.
- Einsparung von Platz, da die IGPs häufig in der Northbridge des Chipsatz integriert ist.
- Die 2D-Grafikleistung für Office- und ähnliche Anwendungen unterscheidet sich nicht von dedizierten Grafikkarten.
Nachteile
- Bei Defekt der GPU muss die gesamte Hauptplatine ausgewechselt werden oder eine Grafikkarte mittels Steckkarte (AGP, PCI(e) beziehungsweise früher (E)ISA-Bus) angeschlossen werden.
- Integrierte GPUs haben in der Regel keinen eigenen Speicher und nutzen daher den Arbeitsspeicher des Systems mit. Die Größe des so genannten Shared Memory lässt sich meist im BIOS des Rechners einstellen. Dieser Speicher steht dem Anwender dann nicht mehr als Arbeitsspeicher zur Verfügung. Standardwerte sind 8 MB bis 256 MB, wobei manche Systeme den beanspruchten Grafikspeicher je nach Bedarf dynamisch anpassen können. Außerdem belastet der IGP dauerhaft die Bandbreite des Speicherbus. Bei DDR-SDRAM im Einkanalmodus mit einer Übertragungsrate von 1,6 GB/s kann das bis zu 27 Prozent ausmachen.
- Die 3D-Grafikleistung integrierter GPUs ist üblicherweise eher schwach und reicht nur für Desktop Compositing und Spiele mit geringen Grafik-Anforderungen.
Hersteller
Bekannte Hersteller von IGPs sind AMD (früher ATI Technologies), Intel, NVIDIA, SiS und VIA Technologies. Weit verbreitet sind Intel Graphics Media Accelerator, Nvidia Nforce und ATI Radeon Xpress.
Durch die weite Verbreitung von integrierten Grafiklösungen ist Intel Marktführer bei Grafikchips, ohne dedizierte Grafikkarten im Angebot zu haben. Im dritten Quartal 2008 entfielen 49,4 % (2006: 34,8 %; 2003: 35 %) der verkauften Grafikeinheiten im Gesamtmarkt auf Intel, 27,8 % auf Nvidia und 20,6 % auf AMD.[1]
Quellen
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