- Übergangsregierung
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Als Übergangsregierung, auch provisorische Regierung oder Interimsregierung wird eine vorläufige Regierung bezeichnet, die üblicherweise in Zeiten politischer Krisen eingerichtet wird. Eine Übergangsregierung wurde im Regelfall nicht demokratisch legitimiert. Sie besteht häufig aus vertrauenswürdig scheinenden Personen, denen die Erfüllung der übertragenen Aufgaben zugetraut wird. Oft kommen Mitglieder aus dem Kreis der ehemaligen Opposition oder sind moderate Vertreter des bisherigen Systems. Als Geschäftsführende Regierung wird hingegen meist eine Regierung bezeichnet, die ihre Mehrheit bei Wahlen verloren hat, die aber geschäftsführend im Amt bleibt, bis die neue Regierung gebildet ist.
Aufgaben der Übergangsregierung
Die Aufgaben einer Übergangsregierung sind stark begrenzt. Sie muss gewährleisten, dass ein staatliches Handeln trotz einer Krisensituation möglich ist. Zu ihren wichtigsten Aufgaben gehören unter anderem die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und die Organisation einer Neuwahl.
Historische Beispiele für eine Übergangsregierung
Historisch sind Übergangsregierungen zwischen der Zeit des Todes des Monarchen und der Bestimmung seines Nachfolger (Interregnum) beschrieben. Viele Märzministerien waren Übergangsregierungen.
- Übergangsregierung in Russland, sie wurde als Ergebnis der Februarrevolution 1917 gegründet.
- Estnische Übergangsregierung von 1918-1919.
- Übergangsregierung in Süd-Irland (1922), gegründet nach einer Vereinbarung zwischen Britischer Regierung und Irischen Revolutionären, um den Weg zur Gründung des Irischen Freistaates zu ebnen.
- Übergangsregierung des Freien Indien (1943 - 1945), sie wurde in dem von den Achsenmächten beherrschten indischen Gebiet gegründet.
- Übergangsregierung der Französischen Republik von (1944-1946).
- Übergangsregierung Somalias
- Übergangsregierung des Irak
Siehe auch
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