Internationale Jugendbuchausstellung

Internationale Jugendbuchausstellung

Die Internationale Jugendbuchausstellung war eine Ausstellung von Kinder- und Jugendbüchern, die am 3. Juli 1946 in München eröffnet wurde. Sie war die erste internationale Ausstellung in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.

Konzipiert wurde die Ausstellung von der deutschen Autorin und Journalistin Jella Lepman, die als Beraterin für Frauen- und Jugendfragen am „Reeducation“-Programm der United States Army in der amerikanischen Besatzungszone teilnahm. Sie war der Überzeugung, dass den Menschen in Deutschland unmittelbar nach dem Krieg nicht nur Lebensmittel und Unterkünfte, sondern auch Bücher fehlten, und beschloss, Kinderbücher aus aller Welt zu nutzen, um den deutschen Kindern eine neue Weltoffenheit zu vermitteln. Da kein Geld für die Anschaffung zur Verfügung stand, warb Lepman Bücherspenden ein und konnte rund 2.000 Exemplare aus 14 Ländern zusammentragen.

Die Ausstellung wurde erstmals vom 3. Juli bis 3. August 1946 im Münchner Haus der Kunst gezeigt, das zu diesem Zweck neu eröffnet wurde. Danach zog die Ausstellung in weitere Städte, darunter Stuttgart, Frankfurt und Berlin. Sie wurde insgesamt von über einer Million Menschen besucht.

Erich Kästner veröffentlichte in der Neuen Zeitung eine begeisterte Kritik der Ausstellung, in der er behauptete, dort den Hauptfiguren der Bücher persönlich begegnet zu sein. Diese Idee griff er später in dem von ihm und Jella Lepman gemeinsam konzipierten Kinderbuch Die Konferenz der Tiere wieder auf, indem er auch fiktive Tiere aus bekannten Büchern an der beschriebenen Konferenz teilnehmen ließ.

Die Ausstellungsstücke bildeten später den Grundstock für den Bestand der 1949 gegründeten Internationalen Jugendbibliothek.

Literatur

  • Jella Lepman: Die Kinderbuchbrücke, Fischer, Frankfurt 1964.

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