İskilipli Atıf Hoca

İskilipli Atıf Hoca

İskilipli Mehmed Atıf Hoca (* 1875 im Dorf Tophane, im Landkreis İskilip; † 4. Februar 1926 in Ankara) war ein türkischer Religionsgelehrter und Autor. Bekanntheit erlangte er dadurch, dass er im Zusammenhang mit seiner Opposition gegen das Hutgesetz zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde. Er hatte 1924, im Jahr vor dem Hutgesetz, eine Schrift veröffentlicht mit dem Titel Frenk Mukallidliği ve Şapka („Die Nachahmung des Westens und der Hut“). Mehmed Atıf Hocas Schicksal wurde 1993 verfilmt.

Leben

Geboren in einem Dorf als Sohn von Mehmed Ali Ağa, der seine Herkunft auf die Beys der Akkoyunlu zurückführte und von einer aus Mekka stammenden arabischen Mutter, Nazlı Hanım, wurde Atıf bereits im Alter von sechs Monaten Waise. Er wuchs bei seinem Großvater auf. Erste religiöse Unterweisungen erhielt er in İskilip. Später ging er gegen den Willen der Familie zur Fortsetzung seiner Ausbildung nach Istanbul. Die Ausbildung schloss er 1902 ab. Er arbeitete in der Fatih-Moschee, absolvierte 1905 die theologische Fakultät der Darülfünun und arbeitete anschließend als Arabischlehrer an einem Gymnasium. Aufgrund seiner politischen Tätigkeit wurde er vom Şeyhülislam nach Bodrum verbannt und ging anschließend auf die Krim und nach Warschau. Nach Ausrufung der Zweiten osmanische Verfassungsperiode kehrte Atıf Efendi zurück.

Beim Aufstand vom 31. März wurde Atıf Efendi für die Dauer einer Woche inhaftiert und später, im Jahre 1913, wegen einer mutmaßlichen Verwicklung in die Ermordung von Mahmud Şevket Pascha ein weiteres Mal in die Verbannung geschickt. Anderthalb Jahre später kehrte er nach Istanbul zurück und blieb vier Jahre arbeitslos. Ab 1919 übernahm er verschieden Aufgaben.

Im Dezember 1925 wurde er wegen einer Schrift gegen die Imitation des Westens, die er 1924 verfasst hatte, verhaftet. Das Unabhängigkeitsgericht Ankara verwies den Fall nach Giresun. Es folgte eine Odyssee nach Istanbul und wiederum nach Ankara, wo er 1926 vor Gericht stand. Der Staatsanwalt forderte eine Strafe von drei Jahren Zwangsarbeit. Das Gericht verhängte jedoch die Todesstrafe. Am 4. Februar 1926 wurde İskilipli Mehmed Atıf Efendi in Ankara auf einem Marktplatz gehängt. Sein Leichnam wurde auf dem Friedhof Mamak beerdigt und 1954 umgebettet.

Atıf Efendis Leben wurde mit dem Werk „İskilipli Atıf Hoca - Kelebekler Sonsuza Uçar“ verfilmt.[1]

Einzelnachweise

  1. www.sinematurk.com

Quellen


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