Cayo Ernest Thaelmann

Cayo Ernest Thaelmann
Ernst-Thälmann-Insel (Kuba)
DMS
Lage der Insel

Die Ernst-Thälmann-Insel (span.: Cayo Ernest Thaelmann [1]) ist eine etwa 15 km lange und 500 m breite Insel ca. 25 km westlich der Schweinebucht und ca. 100 km westlich der Stadt Cienfuegos vor der kubanischen Südküste. Da die Ernst-Thälmann-Insel in militärischem Sperrgebiet liegt, ist es offiziell nicht erlaubt, auf die Insel zu reisen.[2][3]

19. Juni 1972, Berlin: Fidel Castro (l.) überreichte nach der Unterzeichnung des Kommuniques Erich Honecker (Mitte) eine Landkarte der Republik Kuba. Sie zeigt eine Insel, die den Namen "Ernst Thälmann" trägt, und deren Südseite "Strand DDR" heißt.

Geschichte

Am 19. Juni 1972 überreichte der kubanische Staatspräsident Fidel Castro, anlässlich eines Staatsbesuches in der DDR, Erich Honecker eine Landkarte, in welcher die Cayo Ernest Thaelmann („Ernst-Thälmann-Insel“) und die Playa RDA („Strand der DDR“) verzeichnet wurden. Diese Umbenennung eines Teils der Inselkette Cayos Blancos del Sur („Weiße Inseln des Südens“) in der Karibik wurde offiziell im kubanischen Präsidentenerlass 3676/72 festgehalten.[2][3][4][5][6]

Anlässlich des 28. Todestages von Ernst Thälmann und den Weltfestspielen 1973 in Ost-Berlin wurde am 18. August 1972 feierlich eine Thälmann-Büste auf der Insel enthüllt. Dabei anwesend waren der stellvertretende Botschafter der DDR auf Kuba, einige Offiziere des DDR-Lehrschiffes MS J.G. Fichte, der erste Sekretär der kubanischen Jugend sowie rund 100 kubanische Teilnehmer der Weltfestspiele von 1973.[1][6][7][8]

1975 sangen die beiden DDR-Schlager-Stars Frank Schöbel und Aurora Lacasa auf der Ernst-Thälmann-Insel das eigens für die DDR Fernsehsendung „Unterwegs mit Musik – Kuba“ komponierte Lied „Insel im Golf von Cazones“.[3][4][9][10]

Es ist wahrscheinlich, dass ein großer Teil der Insel 1998 durch den Hurrikan Mitch verwüstet wurde. Unter anderem fiel dabei auch die Thälmann-Büste um.[2][3]

Im Jahre 2001 gründeten Redakteure der Internetzeitung „Thema 1“ eine Webseite, auf der Teile der Insel versteigert werden sollten.[2][11][12]

Gerüchte, wonach die Insel der DDR damals geschenkt wurde, sie also nach der Wiedervereinigung heute zum Hoheitsgebiet der Bundesrepublik Deutschland gehört, entbehren nach einheitlicher Aussage sowohl des Auswärtigen Amtes als auch der kubanischen Botschaft in Deutschland jeglicher Grundlage: „Hier handelte es sich um einen symbolischen Akt, der nichts mit Besitzverhältnissen zu tun hat.“[8][6][11][13]

Einzelnachweise

  1. a b Neues Deutschland vom 20. August 1972,„Symbol brüderlicher Freundschaft“
  2. a b c d Die Karibikinsel des Arbeiterführers, Stern vom 4. Januar 2009
  3. a b c d "Brüder, zur Sonne, zur Freiheit!", die tageszeitung vom 16. Oktober 2004
  4. a b Eine kubanische Insel für die DDR?, Internetauftritt des Mitteldeutschen Rundfunks vom 14.September 2005
  5. Neues Deutschland vom 20. Juni 1972 (Scan als PDF - 220 KB)
  6. a b c „Zement gegen Südfrüchte“, Fernsehproduktion, RBB, Erstausstrahlung 12. April 2007
  7. Berliner Zeitung vom 20. August 1972, „Meeting auf der kubanischen Ernst-Thälmann-Insel“
  8. a b Ostseezeitung vom 17. Februar 2001,„Thälmann unter Palmen erinnert an die DDR“
  9. „Unterwegs mit Musik – Kuba“, DFF-Produktion, Erstausstrahlung 13. Dezember 1975
  10. „Frank und Frei“, Frank Schöbel, Autobiografie, S. 279–283
  11. a b Super Illu vom 1. März 2001,„Kurioser Streit um eine DDR-Insel in der Karibik“, S. 10/11
  12. Spiegel Online: Deutsche Anleger wollen kubanisches Eiland kaufen. vom 24. Februar 2001
  13. Spiegel Online: Schenkte Castro den Deutschen eine Karibikinsel? vom 14. Februar 2001


22.0525-81.4333333333337Koordinaten: 22° 3′ N, 81° 26′ W


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