- Jonko Wapzarow
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Iwan Nikolow Prodanitschin (auch Ivan Nikolov Prodanichin geschrieben, bulgarisch Иван Николов Проданичин) bekannter als Jonko Wapzarow (bulg. Йонко Вапцаров, * 1861[1] oder 1880[2] in Bansko; † 29. Januar 1939 in Sofia) war ein bulgarischer Freiheitskämpfer, Politiker und eine führende Persönlichkeit der BMARK (Bulgarische Makedonisch-Adrianopeler Revolutionäre Komitees/Български Македоно-Одрински революционни комитети, später in Innere Mazedonische Revolutionäre Organisation (kurz VMRO) umbenannt). Der Dichter-Kommunist Nikola Wapzarow war sein Sohn.
Leben
Jonko Wapzarow wurde in der makedonischen, damals im Osmanischen Reich liegenden Stadt Bansko geboren. Die Stadt war ein Zentrum der bulgarischen Wiedergeburt und des Kampfes für eine unabhängige bulgarische Kirche und bulgarischen Staat. Der Vater von Jonko Wapzarow, Nikola Prodanitschin kämpfte ebenfalls für diese Idealen und wurde von den osmanischen Machthabern ermordet. Jonko besuchte die bulgarische Schule in seiner Heimatstadt und beendete dort die 6-te Klasse.
1896 wurde Jonko Wapzarow in der BMARK aufgenommen und in der Folge Sekretär des Bansko Revolutionskomitee (bulg. бански революционен комитет). 1901 nahm Wapzarow mit der Tscheta von Jane Sandanski an einige Aktionen der Organisation teil, darunter die Affäre Miss Stone in der die amerikanische Methodistin Ellen Stone für Lösegeld entführt wurde. Mit dem Lösegeld wurden Waffen für die Organisation gekauft. 1902 stieg Wapzarow zum Wojdode der BMARK in seiner Heimatregion auf. Während des Ilinden-Preobraschenie-Aufstandes wurde er von den Osmanen festgenommen und in Thessaloniki eingesperrt. Nach er Jungtürkirschen Revolution von 1908, in der die Jungtürken von der BMARK unterstützt wurden, kam Wapzarow frei. [3][4]
Während der Balkankriege von 1912/13 leitete Jonko Wapzarow innerhalb des Makedonien-Adrianopel-Freiwilligen-Korps einer Tscheta. Gemeinsam mit den Tschetas von Chirsto Tschernopeew, Pejo Jaworow und Lasar Koltschagow gelang es während des Ersten Balkankrieges die Befreiung von Bansko, Mechomija (heute Raslog) und Kavala. Nach dem Krieg wurde Wapzarow erster Leiter des Bezirks (Okolija) Raslog, Bezirksvorsitzenden der BMARK und enger Freund des bulgarisches Zaren Ferdinand I..
Nach dem Ersten Weltkrieg nahm Wapzarow beim Wiederaufbau der Strukturen der BMARK, die mittlerweile in VMRO umbenannt wurde in Makedonien teil. 1921 wurde er zum Stellvertretenden Bürgermeister seiner Heimatstadt Bansko gewählt. 1926 wurde Wapzarow Mitglied des Zentralkomitees der VMRO und bekam ein monatliches Gehalt von 4.500 Lewa. [5].Bei der Spaltung der VMRO unterstützte er die bulgarischen Kräfte innerhalb der Organisation, welche weiter für die Angliederung Makedonien an Bulgarien kämpften. Sein Sohn Nikola Wapzarow, der nach 1934 unter kommunistischen Einfluss stand, setzte sich nach einem Beschluss der Kommunistischen Internationale für ein unabhängiges Mazedonien und eine mazedonische Nation ein. Damit unterstütze der den Linken Flügel der gespaltene VMRO. [6][7]
1929 floh Jonko Wapzarow nach New York zur Verwandten, da ihm die Ermordung durch den linken Flügel der VMRO drohte. 1930 kehrte Jonko nach Bulgarien zurück, wurde jedoch 1933 entführt. Nach dem Putsch von 19. Mai und den darauf folgenden Verbot der politischen Organisation durch die Regierung von Kimon Georgiew wurde Wapzarow freigelassen.
Jonko Wapzarow verstarb in Sofia am 29. Januar 1939. Sein Sohn Nikola Wapzarow wurde drei Jahre später hingerichtet.
Einzelnachweise
- ↑ Енциклопедия „Пирински край“. Band 1, Blagoewgrad, 1995, S. 132.
- ↑ Баждаров, Георги. „Моите спомени“.
- ↑ „Македоно-одринското опълчение 1912–1913 г. Личен състав“, Главно управление на архивите, 2006, стр. 108, 894.
- ↑ Николов, Борис Й. Вътрешна македоно-одринска революционна организация. Войводи и ръководители (1893–1934). Биографично-библиографски справочник, София, 2001, стр. 24.
- ↑ „Националноосвободителната борба в Македония, 1919–1941 г.“, Колектив, ИК „Знание“, София, 1998 г., стр.167
- ↑ “Архивите говорят”, кн. 5 “БКП, Коминтернът и македонският въпрос” (1917 – 1946). S. 1020.
- ↑ Балкански места на паметта. Терминът Македония и образът на Никола Вапцаров в българския и македонския времепространствен континуум. Й Суйецка. Литературна мисъл, Issue no.2 /2005, Publisher: Институт за литература.
Weblinks
Commons: Jonko Wapzarow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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