- Caza
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Caza (* 14. November 1941 in Paris als Philippe Cazaumayou) ist ein französischer Karikaturist und Comiczeichner. Bekannt wurde er insbesondere mit seinen detailreichen Zeichnungen für die Zeitschrift Métal Hurlant (dt. Schwermetall) und mit seinen Vorstadtchroniken, die er ab 1975 im Comicmagazin Pilote veröffentlichte.
Caza stellte sich in mehreren Panels seiner Comics selbst dar.
Leben und Werk
Als Sohn eines (nach Selbstaussage in Bédéthèque) „sportiven und karikaturistischen Vaters“ und einer Kunstlehrerin macht er zunächst eine Ausbildung in der Werbegrafik und arbeitet 10 Jahre lang erst als freischaffender Grafiker und dann bei der Pariser Werbeagentur EKO, bevor er sich neuorientiert („recycelt“) und dem Comic zuwendet. Als erster Comicband erscheint 1970 Kris Kool bei Eric Losfeld, ein psychedelischer Science-Fiction-Comic, beeinflusst durch Jean-Claude Forest (Barbarella) und die Pop-art und hier insbesondere die Alben von Guy Peellaert (Jodelle und Pravda; ebd.).
In den frühen 1970ern folgen Illustrationen und Cover für verschiedene Publikationen der Éditions Opta (Fiction, Galaxie, le Club du Livre d'Anticipation, Emmanuelle, Marginal...) sowie verschiedene Kurzgeschichten für das Magazin Pilote (Quand les Costumes avaient des dents, Contes hystériques, Le Caillou rouge...). Weitere Illustrationen für die weitverbreiteten Taschenbuchausgaben der Fantasy-Klassiker-Reihe von J'ai Lu. Mitte der 1970er zieht er in die Cevennen.
Für das frischgründete französische Comic-Magazin Métal hurlant (dt. Schwermetall) (1975) schreibt Caza mythische Science-Fiction-Geschichten, zunächst ganz in Schwarzweiß (Sanguine, L'Oiseau-Poussière), dann auch farbig (Arkhê, Axolotls).
Zeitgleich beginnt er, eher karikaturistische Geschichten für Pilote (dt. Pilot) zu zeichnen, die legendären Scènes de la vie de banlieue (dt. etwa Szenen aus dem Vorstadtleben). Diese Chroniken sind ein wunderschönes Stück schwarzen Humors und leben von der totalen, phantastischen Überspitzung der modernen Welt. Da erwacht schon mal Homo detritus, der Müllmensch aus dem Müllschacht oder steigt der ahnungslose Marcel Miquelon - der Held der suburbanen Großsiedlung, ein „sehr durchschnittlicher Franzose“ - im Keller aus Versehen in der Métro-Station Concorde und dann der echten Concorde aus.
In den 1980er „kehrt er in die Zivilisation zurück“ und zieht in die Nähe von Montpellier. Er widmet sich ganz der SF und veröffentlicht in Pilote die Serie "L'Âge d'Ombre" (Das Zeitalter der Schatten), die poetische Chronik einer Menschheit, die sich ganz in ihre abgeschlossenen Städte zurückgezogen hat, während im großen Draußen Mutanten antiker Mythengestalten wüten. Parallel erscheint sein erstes Album für Les Humanoïdes Associés ("Laïlah"), mythologisch und erotisch.
1985-1987 zeichnet er zusammen mit René Laloux einen Zeichentrickspielfilm ("Gandahar") nach einem Roman von Jean-Pierre Andrevon, sowie einen Kurzfilm ("Comment Wang-Fô fut sauvé", "Wie Wang-Fo gerettet wurde") nach einer "Nouvelle Orientale" von Marguerite Yourcenar. Ende des Jahrzehnts illustriert er "Skaith" von Leigh Brackett für die Éditions Albin Michel, und erstmals auch Rollen- ("Simulacres" für Casus Belli) und Computerspiele ("Kult" für Infogrames).
In den 1990ern folgt der Comic-Zyklus "Le Monde d'Arkadi" (Arkadis Welt), von dem sechs (der zehn geplanten) Bände bei Humanoïdes Associés erscheinen. Die übrigen vier erschienen ab 2000 bei Delcourt. Zugleich arbeitet er als Szenarist an "Amiante", gezeichnet von Patrick Lemordan für Soleil Productions. Es folgen weitere SF-Comics ("L'Appel de Cthulhu", "Drakkhen", "Menaces sur TèR", "L'Odyssée ") und immer wieder Coverillustrationen für J'ai Lu und andere.
1993 die erste große Werkschau im Maison d'Ailleurs (Haus der Außerirdischen), einem europäischen Science-Fiction-Museum in Yverdon, und gleich darauf beim Festival Utopia 2000 in Nantes.
Es folgen Neuausgaben von " L'Âge d'ombre" (1998) und " Monde d'Arkadi ", sowie sein neues Werk "Nocturnes" (1999), alle bei Guy Delcourt. 2000 beendet er seine Zusammenarbeit mit Les Humanoïdes Associés.
2003 ist er Co-Szenarist und Chef-Grafiker bei der Produktion des Zeichentrickfilms "Les Enfants de la pluie"(Die Kinder des Regens) nach einem Roman von Serge Brussolo. Regie führte Philippe Leclerc, mit der Musik von Didier Lockwood.
Ab 2004 erscheinen weitere Bände von "Le Monde d'Arkadi" bei Delcourt, 2008 wird die Saga mit Band 9 abgeschlossen.
Werke (Auswahl)
- 1970 Kris Kool
- 1975 Scènes de la vie en banlieue
Auf Deutsch erschienen:- Gesammelte Werke Band 1, Volksverlag Linden GmbH, 1984
- Gesammelte Werke Band 2, Volksverlag Linden GmbH, 1984
- Die Welt von Arkadi, 4 Bände, Splitter Comicverlag, 1995 - 1995
- Amiante 1: Die verlorene Stadt Kroshmarg, Splitter Comicvlg., 1998
Französische Bibliografie:- Age d'ombre (L')
- Amiante (mit Lemordan)
- Arkhé
- Caillou rouge (Le)
- Chimères (Caza)
- Chroniques de la terre fixe
- Dialogue avec l'extraterrestre
- Fume... C'est du Caza !
- Kris Kool
- Kronozone
- Laïlah
- Mémoire des écumes
- Mois sont de papier (Les)
- Monde d'Arkadi (Le)
- Scènes de la vie de banlieue (Band 1: Accroche-toi au balai)
Weblinks
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