- Ableitwiderstand
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Ein Ableitwiderstand (von engl. bleeder oft als Bleederwiderstand bezeichnet) ist ein zu elektrischen Kondensatoren wie Leistungskondensatoren oder Entstörkondensatoren in Netzfiltern parallel geschalteter hochohmiger elektrischer Widerstand. Er dient dazu, den Kondensator nach der Abschaltung bzw. bei Nichtbenutzung innerhalb einer bestimmten Zeit auf ungefährliche elektrische Spannungen zu entladen.
Bleederwiderstände sind so bemessen, dass sie die Funktion der Kondensatoren nicht beeinträchtigen, jedoch nach Abschaltung des Gerätes (und möglicherweise dem Öffnen des Gehäuses) deren Entladung innerhalb von üblicherweise maximal 5 Minuten auf eine Spannung von <50 Volt gewährleisten.
Sie sind eine Sicherheitsmaßnahme zur Verhinderung eines Stromschlages bei Reparaturen. Weiterhin verhindern sie die Wiederaufladung von entladenen Kondensatoren aufgrund von in deren Dielektrikum möglicherweise noch vorhandenen Ladungen. Wandern diese Ladungen zu den Elektroden, können Kondensatoren ansonsten auch nach Entladung wieder gefährliche Spannungen annehmen.
Bleederwiderstände können direkt in den Kondensatoren eingebaut sein oder sich im Anschlusskasten oder an den Anschlussklemmen befinden. Kondensatoren mit eingebauten Bleederwiderständen sind meist auf dem Gehäuse mit einem Widerstandssymbol gekennzeichnet. Bleederwiderstände müssen eine ausreichende Spannungsfestigkeit und Verlustleistung besitzen, um im Dauerbetrieb nicht zu versagen.
Leistungskondensatoren für Betrieb an Hochspannung mit Bleederwiderstand sollen vor dem Berühren entladen und dann die Kontakte mit einem niederohmigen Kurzschluss versehen werden. Das Entladen großer Kondensatoren erfolgt über einen Schutzwiderstand ausreichender Spannungs- und Impulsfestigkeit, um Störlichtbögen zu vermeiden. Leistungskondensatoren, die keinen solchen Bleederwiderstand besitzen, müssen kurzgeschlossen gelagert werden.
Literatur
- Dieter Nührmann: Werkbuch Elektronik. Franzis, 1981, ISBN 3-7723-6543-4.
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