- Jagdgeschwader 54
-
Jagdgeschwader 54
GeschwaderabzeichenAktiv Februar 1940–Mai 1945 Land Deutsches Reich Streitkräfte Wehrmacht Teilstreitkraft Luftwaffe Grobgliederung Stab und 4 Gruppen Spitzname Grünherzgeschwader Ausrüstung Messerschmitt Bf 109
Focke-Wulf Fw 190Zweiter Weltkrieg Westfeldzug
Luftschlacht um England
Balkanfeldzug
OstfrontDas Jagdgeschwader 54 war ein Verband der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Aufgrund seines Wappens wurde es auch Grünherzgeschwader genannt.
Inhaltsverzeichnis
Aufstellung
Zu der schon seit 1939 bestehenden I./JG 54 wurde im Februar 1940 der Geschwaderstab aufgestellt. Ab Juni 1940 wurden auch die II. und III. Gruppe aus der umbenannten I./JG 76 und I./JG 21 gebildet. Im Juli 1943 wurde an der Ostfront eine IV. Gruppe aufgestellt.[1]
Geschwaderkommodore
Dienstgrad Name Zeit Major Martin Mettig 2. Februar 1940 bis 25. August 1940 Oberst Johannes Trautloft 25. August 1940 bis 5. Juli 1943 Major Hubertus von Bonin 6. Juli 1943 bis 15. Dezember 1943 Oberstleutnant Anton Mader 28. Januar 1944 bis September 1944 Oberst Dietrich Hrabak 1. Oktober 1944 bis 8. Mai 1945 Geschichte
Der Stab und alle drei Gruppen nahmen im Rahmen des Westfeldzugs geschlossen am Vormarsch bis in den Raum Rouen und Orléans teil.
Danach kämpfte das gesamte Geschwader von Flugplätzen in Holland gegen britische Bombereinflüge. Als die Luftschlacht um England im August 1940 begann wurde das JG 54 nach Calais verlegt. Bis Ende 1940 fielen 43 Flugzeugführer.
Ab April 1941 nahmen die II./JG 54 und die III./JG 54 am Balkanfeldzug teil, während die I./JG 54 in Ostpreußen stationiert wurde.
Nachdem am 22. Juni 1941 der deutsche Angriff auf die Sowjetunion begonnen hatte, sicherte das Geschwader als einziges Jagdgeschwader im Verband der Luftflotte 1 den Luftraum über der Heeresgruppe Nord im Vorgehen auf Leningrad. Das Geschwader blieb bis Ende 1942 überwiegend im Norden der Ostfront eingesetzt, wenn auch die II./JG 54 im August 1942 im Mittelabschnitt eingesetzt wurde.
Die III./JG 54 wurde ab März 1943 von Flugplätzen in Oldenburg und Schwerin in der Reichsverteidigung eingesetzt.
Die anderen beiden Gruppen und die im Juli 1943 neuaufgestellte IV. Gruppe verblieben, inzwischen auf Focke-Wulf Fw 190 umgerüstet, an der Ostfront.
Nachdem die I. und II. Gruppe ständig innerhalb der Ostfront verlegt worden waren, kämpften sie ab Juli 1944 im Raum Kurland. Dort verblieben sie im Kurland-Kessel bis zur Kapitulation im Mai 1945. Die im Juli 1943 an der Ostfront aufgestellte bisherige IV. Gruppe wurde ab September 1944 von der Ostfront zur Reichsverteidigung verlegt und im Februar 1945, mangels Flugzeugen und Piloten, aufgelöst.
Die III. Gruppe nahm in der Normandie an den Kämpfen gegen die alliierte Invasion teil und wurde Anfang 1945 in IV./JG 26 umbenannt.[2]
Auszeichnungen
An 55 Geschwaderangehörige wurde das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und höhere Stufen verliehen.
Name Ritterkreuz Eichenlaub Schwerter Brillanten Hrabak, Dietrich 21. Oktober 1940 25. November 1943 Philipp, Hans 22. Oktober 1940 24. August 1941 12. März 1942 Lignitz, Arnold 5. November 1940 Bob, Hans-Ekkehard 7. März 1941 Rudorffer, Erich 1. Mai 1941 11. April 1944 26. Januar 1945 Trautloft, Johannes 27. Juli 1941 Mütherich, Hubert 6. August 1941 Pöhs, Josef 6. August 1941 Ostermann, Max-Hellmuth 4. September 1941 12. März 1942 17. Mai 1942 Eckerle, Franz 28. September 1941 12. März 1942 Späte, Wolfgang 5. Oktober 1941 23. April 1942 Seiler, Reinhard 20. Dezember 1941 2. März 1944 Kempf, Karl 4. Februar 1942 Beißwenger, Hans 9. Mai 1942 3. Oktober 1942 Hannig, Horst 9. Mai 1942 3. Januar 1944 Stotz, Max 19. Juni 1942 30. Oktober 1942 Wandel, Joachim 21. August 1942 Nowotny, Walter 4. September 1942 5. September 1943 22. September 1943 9. Oktober 1943 Sattig, Carl 19. September 1942 Schilling, Wilhelm 10. Oktober 1942 Siegler, Peter 3. November 1942 Heyer, Hans-Joachim 25. November 1942 Götz, Hans 23. Dezember 1942 Zweigart, Eugen-Ludwig 22. Januar 1943 Rupp, Friedrich 24. Januar 1943 Broennle, Herbert 14. März 1943 Fink, Günter 14. März 1943 Ademeit, Horst 1. Mai 1943 2. März 1944 Kittel, Otto 29. Oktober 1943 1. April 1944 25. November 1944 Jung, Heinrich 12. November 1943 Lang, Emil 22. November 1943 11. April 1944 Wolf, Albin 22. November 1943 27. April 1944 Sterr, Heinrich 5. Dezember 1943 Scheel, Günther 5. Dezember 1943 Loos, Gerhard 5. Februar 1944 Döbele, Anton 26. März 1944 Philipp, Wilhelm 26. März 1944 Weiß, Robert 26. März 1944 12. März 1945 Tegtmeier, Fritz 28. März 1944 Teumer, Alfred 19. August 1944 Brandt, Paul 5. September 1944 Rademacher, Rudolf 30. September 1944 Wernicke, Heinz 30. September 1944 Grollmus, Helmut 6. Oktober 1944 Eisenach, Franz 10. Oktober 1944 Koall, Gerhard 10. Oktober 1944 Mißner, Helmut 10. Oktober 1944 Wernitz, Ulrich 29. Oktober 1944 Klemm, Rudolf 18. November 1944 Thyben, Gerhard 6. Dezember 1944 8. April 1945 Wöhnert, Ulrich 6. Dezember 1944 Hoffmann, Reinhold 28. Januar 1945 Schleinhege, Hermann 28. Januar 1945 Broch, Hugo 12. März 1945 Kroschinski, Hans-Joachim 17. April 1945 Verweise
Literatur
- John Weal: Jagdgeschwader 54 „Grünherz“. (=Aviation Elite Units No. 6) Osprey Publishing, 2001, ISBN 1841762865.
- Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1939–1945, Verlag Heinz Nickel, ISBN 3-925480-15-3
Weblinks
Commons: Jagdgeschwader 54 – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1939–1945, Verlag Heinz Nickel, ISBN 3-925480-15-3, S. 54
- ↑ Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1939–1945, Verlag Heinz Nickel, ISBN 3-925480-15-3, S. 54–55
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Jagdgeschwader 1 — Période Novembre 1939 – Mai 1945 Pays Allemagne Allégeance Troisième Reich Branche Luftwaffe … Wikipédia en Français
Jagdgeschwader 5 — „Eismeer“ Aktiv Januar 1942–Mai 1945 Land … Deutsch Wikipedia
Jagdgeschwader 74 — (JG 74) Internes Verbandsabzeichen (Wappen) Aufstellung 5. Mai 1961 … Deutsch Wikipedia
Jagdgeschwader 72 — (Jagdbombergeschwader 36) Wappen des Geschwaders Aktiv 1. März 1961–31. Januar 2002 Land … Deutsch Wikipedia
Jagdgeschwader 73 — (JG 73) Internes Verbandsabzeichen (Wappen) Aufstellung 1. Dezember 1959, neuaufgestellt am 31. Mai 1993 … Deutsch Wikipedia
Jagdgeschwader 2 — Emblème de la JG2 Période Mai 1939 – Mai 1945 Pays Allemagne Allégeance … Wikipédia en Français
Jagdgeschwader 27 — Période Octobre 1939 – Mai 1945 Pays Allemagne Allégeance Troisième Reich Branche Luftwaffe … Wikipédia en Français
Jagdgeschwader 27 — Activa 1939 1945 País Alemania Nazi Fidelidad III Reich Rama Luftwaffe Tipo Avio … Wikipedia Español
Jagdgeschwader 3 — Période Mai 1939 – Mai 1945 Pays Allemagne Allégeance Troisième Reich Branche Luftwaffe … Wikipédia en Français
Jagdgeschwader — (JG), auch Jagdfliegergeschwader, ist die Bezeichnung für einen fliegenden Einsatzverband der Luftstreitkräfte. Inhaltsverzeichnis 1 Zweckbestimmung 2 Ausrüstung 3 Erster Weltkrieg 4 … Deutsch Wikipedia
Jagdgeschwader 54 — Période Mai 1939 – Mai 1945 Pays Allemagne Allégeance Troisième Reich Branche Luftwaffe … Wikipédia en Français