Jair Naweh

Jair Naweh

Jair Naweh, hebräisch ‏יאיר נוה‎‎, (* 1957) ist ein hochrangiger israelischer Militär, der 2007 aus dem aktiven Dienst ausschied. Naweh stieg bis zum Generalmajor auf und leitete von 2005 bis 2007 das Israelische Zentralkommando. Er lebt in Zichron Ja'akow.

Militärische Karriere

Naweh trat 1975 in den Militärdienst ein und diente in der Golani-Brigade vom Kompanieführer bis zum Brigade-Kommandeur. Ab 1989 leitete er die Brigade an der Grenze zum Libanon, ab 1991 wieder die Golani-Brigade. Von 1994 bis 1996 übernahm er die Leitung des Sicherheitsdepartments der Bodenstreitkräfte und bis 1999 befehligte er die Infanterie und die Fallschirmjäger. Von 1999 bis 2001 kommandierte er die Gaza-Division und im Anschluss arbeitete er als Stabschef im Hauptquartier der Israel Defense Force. 2003 wurde er zum Generalmajor befördert und übernahm die Leitung des GOC Heimatfront-Kommandos. Ab 2005 bis zu seinem Ausscheiden aus dem Dienst 2007 leitete er das Israelische Zentralkommando.

Naweh studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Nahost-Studien.

Politische Bedeutung

Die Berufung Nawehs 2005, zum Kommandeur des Zentralkommandos wurde von einzelnen Medien als Schachzug Ariel Scharons verstanden, im Zusammenhang mit Israels einseitigem Abkoppelungsplan, den als religiös geltenden Naweh in eine Position zu bringen, in der er die Räumung von jüdischen Siedlungen umsetzen musste, um damit das religiös-orthodoxe Lager zu spalten.[1] Für seine Teilnahme an den Räumungen wurde Naweh aus dem extremistischen Lager teilweise massiv angefeindet.[2]

Politische Komplikationen zwischen Israel und Jordanien erzeugte eine Aussage von Naweh über Abdullah II.. Er äußerte die Befürchtung, dass dieser der wohl letzte jordanische König sei, da die Bevölkerung von Jordanien zu 80% aus Palästinensern bestehe, und islamistische Strömungen unter den Palästinensern eine Gefahr für die Haschimiten-Dynastie darstelle.[3] Die Aussage führte zu diplomatischen Spannungen, in deren Folge sich Naweh beim jordanischen König entschuldigen musste.[4]

Referenzen

  1. Israel’s exit strategy, in: Le monde diplomatique vom August 2005 (abgerufen am 17. November 2009)
  2. Israelische Soldaten verweigern die Befehle, in: ARD online vom 17. November 2009 (abgerufen am 17. November 2009) (nicht mehr online verfügbar)
  3. Naweh: „King Abdullah is liable to be the last king of Jordan”, in: kibush.co.il vom Februar 2006 (abgerufen am 17. November 2009)
  4. Israeli general in Jordan apology, in: BBC vom 23. Februar 2006 (abgerufen am 17. November 2009)

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