- Jakob Beck (Polizeibeamter)
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Jakob Beck (* 14. August 1889; † unbekannt) war ein deutscher Polizeibeamter und SS-Führer.
Leben und Wirken
Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg trat Beck am 15. Dezember 1921 als Regierungsassessor in den bayerischen Staatsdienst ein, in dem er zunächst bei der Schutzpolizei zum Einsatz kam. Am 1. August 1930 wechselte er im Rang eines Regierungsrates zur Kriminalpolizei.
Wenige Wochen nach der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 rief der Reichsführer SS Heinrich Himmler die Bayerische Politische Polizei (BPP) ins Leben, eine spezielle Polizeitruppe zur Bekämpfung von politischen Gegnern des NS-Staates im südwestdeutschen Raum. Beck wurde zusammen mit weiteren Mitarbeitern der Abteilung VI wie Heinrich Müller und Reinhard Flesch in BPP aufgenommen. Er war einer der ersten Mitarbeiter der BPP und nahm als Stellvertreter des BPP-Chefs Reinhard Heydrich den zweithöchsten Rang ein.
Am 1. Juli 1933 folgte die Beförderung Becks zum Regierungsrat I. Klasse. Kurz darauf wurde er auch in die SS aufgenommen (Mitgliedsnummer 36.204), in der er in rascher Folge zum Sturmführer (1. Oktober 1933), Hauptsturmführer (20. April 1934) und Sturmbannführer (4. Juli 1934) befördert wurde.
Nach der Ernennung von Reinhard Heydrich zum Chef des Geheimen Staatspolizeiamtes in Berlin im April 1934 rückte Beck zum neuen Leiter der BPP auf, ein Amt, das er bis Februar 1935 behielt. Während seiner Amtszeit war er an der Organisation der politischen Verhaftungswelle im Raum München während des Röhm-Putsches im Frühsommer 1934 sowie an der Koordinierung der Maßnahmen des NS-Staates gegen den emigrierten Schriftsteller Thomas Mann beteiligt, so an der Konfiszierung von Manns Bankkonten und dem Schriftwechsel um seine Ausbürgerung.
Vom 7. August 1940 bis zum 6. August 1941 amtierte Beck als Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD in München. In der SS stieg Beck, der auch Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 2.941.480) war, während des Krieges noch bis zum Standartenführer auf.
Beförderungen
- 1. Oktober 1933: SS-Sturmführer
- 20. April 1934: SS-Hauptsturmführer
- 4. Juli 1934: SS-Sturmbannführer
- ?: SS-Standartenführer
Literatur
- Paul Egon Hübinger: Thomas Mann, die Universität Bonn und die Zeitgeschichte, 1974, S. 413.
- Andreas Seeger: "Gestapo-Müller". Die Karriere eines Schreibtischtäters, 1996.
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