Jammu & Kashmir National Conference

Jammu & Kashmir National Conference
Parteibanner der Jammu & Kashmir National Conference

Jammu & Kashmir National Conference (JKNC) ist eine politische Partei im indischen Bundesstaat Jammu und Kashmir.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Britisch-Indien

Im Oktober 1932 wurde die All Jammu and Kashmir Muslim Conference durch Scheich Mohammed Abdullah gegründet. Das Ziel dieser ersten politischen Partei im damaligen indischen Fürstenstaat Kashmir und Jammu war die Interessenvertretung der Bevölkerung im absolutistisch regierten Fürstentum und die Integration des Landes nach Indien. Entgegen der Namensgebung wandte sich die Partei von Anfang an nicht nur an Muslime, sondern auch an Angehörige anderer Glaubensrichtungen. Am 10./11. Juni 1939 wurde die Partei deswegen schließlich von „Muslim Conference“ in „National Conference“ umbenannt. Strenggläubige Muslime verließen daraufhin die Partei und gründeten unter dem alten Namen All Jammu and Kashmir Muslim Conference eine neue, rein muslimische Partei.

Anlässlich des 100. Jahrestages des Vertrags von Amritsar nach dem ersten Sikh-Krieg wurde im Mai 1946 durch Mohammed Abdullah und die JKNC die Bewegung „Quit Kashmir“ ins Leben gerufen. Die Bewegung hatte das Ziel, den damaligen Verkauf Kaschmirs durch die britische East India Company an den Raja von Jammu Gulab Singh als Unrecht zu brandmarken und forderte den Anschluss Kaschmirs an Indien. Mohammed Abdullah wurde daraufhin mit mehreren Gesinnungsgenossen inhaftiert und des Umsturzversuchs angeklagt. Nach massiven Protesten in der indischen Öffentlichkeit und nachdem auch sein damaliger Freund Jawaharlal Nehru sich anerboten hatte, die Verteidigung vor Gericht zu übernehmen, wurde er nach 16 Monaten Haft im September 1947 wieder freigelassen. Nach der Teilung Britisch-Indiens und der Bildung des Moslem-Staates Pakistan am 14. August 1947 fielen von Pakistan unterstützte Freischärler in Kaschmir ein. Der Maharaja von Kashmir und Jammu Hari Singh floh aus seiner Residenz Srinagar und unterzeichnete am 26. Oktober 1947 einen Vertrag über den Anschluss seines Fürstenstaats an Indien. Daraufhin marschierten indische Truppen in Kaschmir ein was zum ersten indisch-pakistanischen Krieg führte. Am 30. Oktober 1947 wurde Mohammed Abdullah durch den Maharaja mit der Leitung der Staatsgeschäfte in Kaschmir beauftragt.

Nach der Unabhängigkeit Indiens 1947

Bei den ersten Wahlen zum Regionalparlament von Jammu und Kashmir im September 1951 gewann die JKNC alle 75 Sitze. Mohammed Abdullah wurde Premierminister von Jammu und Kashmir und blieb in diesem Amt bis zu seiner Absetzung und Inhaftierung am 8. August 1953. Er wurde der Verschwörung gegen den Staat angeklagt und unter dem Kashmir Conspiracy Case zu elf Jahren Haft verurteilt. Sein Nachfolger im Amt des Premierministers wurde sein bisheriger Stellvertreter und Deputy Prime Minister Bakshi Ghulam Mohammad, der als Vertrauter Nehrus galt. Im Februar 1975 wurde Abdullah wieder Chief Minister von Jammu und Kashmir. Die Wahlen zum Regionalparlament 1977 gewann die JKNC und nach Abdullahs Tod am 8. September 1982 folgte ihm sein Sohn Farooq Abdullah in diesem Amt. Bei den Wahlen im Juni 1983 erhielt die von Farooq Abdullah geführte JKNC erneut eine deutliche Stimmenmehrheit. Im Juli kam es zur Abspaltung eines Parteiflügels der JKNC unter Führung des Schwagers von Farooq Abdullah, Ghulam Mohammad Shah. Auf Geheiß der indischen Zentralregierung wurde Farooq Abdullah durch den Gouverneur Jagmohan entlassen und Ghulam Mohammad Shah wurde an seiner Stelle zum Chief Minister ernannt. Jedoch wurde auch dessen Regierung im März 1986 entlassen und Jammu und Kashmir wurde unter President's rule gestellt. Bei den Regionalwahlen 1987 gewann die JKNC, die ein Wahlbündnis mit der Kongresspartei eingegangen war, eine Mehrheit und Farooq wurde erneut Chief Minister. 1990 wurde er erneut auf Betreiben der indischen Zentralregierung unter Vishwanath Pratap Singh abgesetzt und das Land wurde wieder unter President's rule gestellt. Bei den Wahlen 1996 gewann die von Farooq geführte JKNC 57 der 87 Sitze. In den Wahlen 2002 erhielt sie jedoch nur 28 Sitze. Bei den Wahlen vom Dezember 2008 wurde die mittlerweile von Farooqs Sohn Omar Abdullah geführte JKNC mit 28 Sitzen stärkste Partei, vor der Kongresspartei, die 17 Sitze gewann. Am 5. Januar 2009 wurde Omar Abdullah Chief Minister einer Koalitionsregierung. Bei den Parlamentswahlen in Indien 2009 erhielt die JKNC knapp 500.000 Stimmen (0,12% der gesamtindischen Stimmen) und gewann damit 3 der 6 Wahlkreise in Jammu und Kashmir. Farooq Abdullah wurde danach im Kabinett der Koalitionsregierung unter Premierminister Manmohan Singh Minister für neue und regenerative Energien.

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