- Jean-Louis Barbot de Luchet
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Jean-Pierre-Louis de La Roche du Maine, Marquis de Luchet (* 1740; † 1792) war ein französischer Kavallerieoffizier, Schriftsteller und Journalist, Theaterdirektor und Bibliothekar.
Nach der Militärzeit versuchte er sich als Unternehmer – dabei war er allerdings wenig erfolgreich, denn 1776 musste er vor seinen Gläubigern nach Lausanne fliehen; hier scheiterte er mit der Herausgabe einer Zeitschrift.
Mit einem Empfehlungsschreibens Voltaires versehen, bewarb sich der weltmännisch auftretende Marquis erfolgreich bei Hofe des Landgrafen Friedrich II. (1720–1785) von Hessen-Kassel. Hier wurde er 1776 zum Sekretär der „Gesellschaft der Alterthümer“ ernannt und avancierte zu einer „Art Oberinspektor in allen kulturellen Angelegenheiten“, so auch Direktor der Hofkapellmusik und Hof-Bibliothekar.
Vor dem Umzug der Bibliothek ins Museum Fridericianum (1779) vollzog der Marquis jene Neuorganisation, die als „Revolution der Casselschen Bibliothek“ bekannt ist. Gegen den Rat der erfahrenen Bibliothekare und unter Missachtung der bereits geleisteten umfangreichen Katalogisierungsarbeiten führte er ein „Französisches System“ ein, das in keiner Weise den in Kassel vorhandenen Buchbeständen entsprach.
Das entstandene Chaos konnte erst nach der 1786 erfolgten Entlassung Luchets unter der Leitung des wieder eingesetzten F. W. Strieder behoben werden. Anschließend kam Luchet in den Dienst des Prinzen Heinrich von Preußen, der ihm 1788 eine Pension von 2000 Talern gewährte.
1789 veröffentlichte Luchet in Paris die Publikation des „Essai sur la secte des Illuminés“, ein Buch über die Sekte der Illuminaten.
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