- Jodi Bieber
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Jodi Bieber (* 1966 in Johannesburg, Südafrika) ist eine südafrikanische Fotografin.
Jodi Bieber wuchs in Johannesburg auf und absolvierte zunächst drei kurze Fotografiekurse am Market Theatre Photography Workshop in ihrer Heimatstadt. Von 1993 an setzte sie ihre Ausbildung bei der Tageszeitung The Star fort, für die sie bis 1996 auch freiberuflich tätig war. Sie begleitete 1994 unter anderem die ersten demokratischen Wahlen in ihrem Heimatland. An den Besuch der World Press Masterclass in Amsterdam (1996) schlossen sich erste Auftragsarbeiten für das New York Times Magazine sowie für Geo und den Stern an.
In der Folgezeit beschäftigte sich Jodi Bieber fotografisch vor allem mit Afrika. Ihre im Laufe von zehn Jahren entstandenen Porträts von Kindern und Jugendlichen am Rand der südafrikanischen Gesellschaft bildeten die Basis für ihr Buch Between Dogs and Wolves – Growing up with South Africa, das 2006 in fünf verschiedenen Ländern erschien. Vertreten war sie zuvor auch in der Gruppenausstellung Soweto – A South African Legend (2001), die in verschiedenen deutschen Kulturinstituten und in Südafrika gezeigt wurde. Reportagen entstanden daneben aus Madagaskar, der Demokratischen Republik Kongo und aus Uganda, wo sie im Herbst 2000 den Ausbruch der Ebolafieber-Epidemie dokumentierte.
Jodi Bieber arbeitet nicht nur für Zeitungen und Zeitschriften, sondern vielfach auch in Kooperation mit Non-Profit- oder Nichtregierungs-Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen, Pro Helvetia und UNICEF, um Langzeitprojekte zu realisieren. Außerhalb von Afrika fotografierte sie im Auftrag der britischen Hilfsorganisation Learning for Life Kinder in Pakistan, um deren Schulalltag festzuhalten. Für die Anti-AIDS-Organisation Positive Lives dokumentierte sie 2003 das Leben von 100 drogenabhängigen HIV-Kranken, die auf der Mülldeponie Las Cañas bei Valencia lebten.
Die Arbeit von Jodi Bieber ist mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit World Press Photo Awards. Eine bekannte Aufnahme Biebers wurde zum Pressefoto des Jahres 2010 gekürt. Das Foto für das Time-Magazin zeigt die 18-jährige Afghanin Bibi Aisha mit entstelltem Gesicht. Ihr Ehemann hatte ihr auf Anweisung eines Taliban-Gerichts Ohren und Nase abgeschnitten, nachdem sie aufgrund seiner Gewaltexzesse vor ihm geflohen war.
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