Johann Max Tendler

Johann Max Tendler

Johann Max Tendler (* 23. August 1811 in Eisenerz; † 14. April 1870 in Leoben) war ein österreichischer Maler.

Leben

Johann Max Tendler stammte aus einer Künstlerfamilie, die über fünf Generationen ihr künstlerisches Talent auf verschiedene Weise zum Ausdruck brachte. Er half schon frühzeitig seinem Vater bei Schnitz- und Malerarbeiten. Von 1829 bis 1831 besuchte er die Wiener Akademie unter den Professoren Josef von Führich, Thomas Ender, Leopold Kupelwieser, Joseph Redl und Karl Gsellhofer. 1835 übersiedelte er nach Leoben und schuf sich als akademischer Maler einen größeren Wirkungskreis. Am 16. August 1836 verehelichte er sich mit Babette Schweiger, die ihm fünf Kinder gebar. Sein Fleiß und das solide Können brachten Max Tendler bald auch materiellen Erfolg, der es ihm ermöglichte in Leoben ein Haus zu kaufen. Seine künstlerische Tätigkeit entfaltete sich vor allem in der Obersteiermark reichte aber auch bis in die Marburger Gegend und nach Wien, wo er Entwürfe für einen Glasmaler lieferte. Der Schwerpunkt seiner Arbeiten erstreckte sich auf alle Zweige der malerischen Kunst, vor allem auf Altarbilder, Altarentwürfe, Kreuzwegbilder, Fahnenbilder und dekorative Kirchenmalereien. Altarbilder wie die der Redemptoristenkirche in Leoben, der Liebfrauenkirche in Eisenerz und der Pfarrkirche Trofaiach, wo er den Florianialtar gestaltete, geben heute noch Zeugnis von seinem Können. Sein Repertoire reichte von den erwähnten christlichen Auftragswerken bis hin zu Abbildungen aus dem volkstümlichen Leben oder aus der Welt des Bergmannes mit seinen spezifischen Trachten bis zu Zeichnungen und Bildern der heimatlichen Landschaften.

Zeitweilig beschäftigte er sich auch mit einer anderen Tätigkeit, die in der Familie Tendler üblich war. Er reiste mit einem Automatentheater durch die deutschsprachigen Länder und zeigte mit selbst gebauten mechanischen Puppen verschiedene Vorführungen vor Publikum. Da sein Grab nicht mehr auffindbar ist, hat ihm der Obersteirische Kulturbund am Leobener Jakobifriedhof eine Erinnerungstafel gewidmet.

Der Großvater von Johann Max Tendler, der Tischlermeister Matthias Tendler (1757 bis 1825), hat mechanische Puppen geschaffen, die selbständig die natürlichen Bewegungen von Menschen und Tieren nachahmen konnten. Er begab sich mit zwei Söhnen auf ausgedehnte Reisen, vor allem nach Deutschland und in die Schweiz um sein Puppentheater zu zeigen.

Literatur

Eisenerz, ein heimatgeschichtliches Lesebuch, herausgegeben von der Stadtgemeinde Eisenerz 2008, Gestaltung Dr. Sigrid Günther und Edith Krapf / Aufsatz von Karin Talaber über die Familie Tendler. S.281 ff.


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