- Max Winkler (SPD)
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Johann Max Winkler (* 11. August 1876 in Hof; † nach 1938) war ein deutscher Politiker (SPD) und Gewerkschaftsfunktionär. Während der Weimarer Republik war er Präsident des Sächsischen Landtags.
Leben und Wirken
Der aus dem fränkischen Hof stammende Winkler besuchte zunächst eine Volksschule, bevor er eine Weberlehre begann und abschloss. Nachdem er 1902 der Gewerkschaft beigetreten war, fungierte er von Oktober 1906 bis 1909 als Gauleiter des Textilarbeiterverbands für das Vogtland mit Sitz in Reichenbach. Zudem wurde er 1905 Vorstandsmitglied der Reichenbacher Ortskrankenkasse in Reichenbach, war 1905/06 Arbeitervertreter in der Tarifkommission für das Vogtland und 1906/07 Vorsitzender des Aufsichtsrats des Konsumvereins Reichenbach.
Nachdem 1909 im Königreich Sachsendas Pluralwahlrecht für die II. Landtagskammer wieder eingeführt worden war, wurde er beim Landtag 1909/10 als Vertreter des 43. ländlichen Wahlkreises Abgeordneter. Bis zur Novemberrevolution 1918 behielt er dieses Mandat. In der Folge wurde er für die SPD im 3. Wahlkreis in die Sächsische Volkskammer und in den Sächsischen Landtag gewählt. Dort übernahm er 1919 bis 1922 im Präsidium das Amt des Sekretärs und 1922 bis 1926 das des Landtagspräsidenten und schied dann aus dem Landtag aus.
Von 1909 bis 1920 war Winkler Geschäftsführer des Textilarbeiterverbands in Dresden, zuletzt als Gauleiter. 1921 übernahm er das Amt des Tarifamtsleiters in Dresden-Briesnitz, das er bis 1926 ausübte. Bis 1938 wird er als Einwohner von Briesnitz in den Dresdner Adressbüchern geführt. Sein weiterer Lebensweg und sein Todesdatum sind nicht bekannt.
Literatur
- Elvira Döscher, Wolfgang Schröder: Sächsische Parlamentarier 1869–1918. Die Abgeordneten der II. Kammer des Königreichs Sachsen im Spiegel historischer Photographien. Droste, Düsseldorf 2001, ISBN 3-7700-5236-6, S. 491 (Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien 5).
- Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte – Präsidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952. Sächsischer Landtag, Dresden 2001, S. 141f.
- Josef Matzerath: Winkler, Johann Max. In: Sächsische Biografie. Herausgegeben vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, bearb. von Martina Schattkowsky.
- Wilhelm Heinz Schröder: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1867–1933. Biographien, Chronik, Wahldokumentation. Ein Handbuch. Droste, Düsseldorf 1995, ISBN 3-7700-5192-0, S. 803 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien 7).
Bis zum Ende des Königreichs Sachsen:
I. Kammer (1831–1918): Ernst Gustav von Gersdorf | Albert von Carlowitz | Friedrich Freiherr von Friesen | Friedrich Ernst von Schönfels | Hermann Joseph | Robert Georgi | Friedrich Ernst von Schönfels | Friedrich Freiherr von Friesen | Ludwig Freiherr von Zehmen | Richard Graf von Könneritz | Friedrich Graf Vitzthum von EckstädtII. Kammer (1831–1918): Wilhelm Friedrich August von Leyßer | Carl Friedrich Reiche-Eisenstuck | Karl Heinrich Haase | Karl Braun | Franz Xaver Rewitzer | Adolf Ernst Hensel | Emil Cuno | Karl Heinrich Haase | Ludwig Haberkorn | Wilhelm Schaffrath | Ludwig Haberkorn | Karl Gustav Ackermann | Paul Mehnert | Paul Vogel
Zwischen den Weltkriegen:
Sächsische Volkskammer (1918–1920): Julius FräßdorfSächsischer Landtag (1920–1933): Julius Fräßdorf | Max Winkler | Albert Schwarz | Kurt Weckel | August Eckardt | Walter Dönicke
Nach dem Zweiten Weltkrieg:
Beratende Versammlung (1946) und Sächsischer Landtag (1946–1952): Otto BuchwitzSächsischer Landtag (seit 1990): Erich Iltgen | Matthias Rößler
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