Johann Rudolf Meyer (1791)

Johann Rudolf Meyer (1791)

Johann Rudolf Meyer, auch Rudolph Meyer, (* 6. März 1791 in Aarau; † 6. November 1833 ebenda) war Schriftsteller und Professor für Naturwissenschaften an der Kantonsschule Aarau. Er war ein Sohn von Johann Rudolf Meyer (1768-1825) und wie sein Vater auch Alpinist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Zusammen mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Rudolf besuchte er die Erziehungsanstalt Heinrich Pestalozzis in Burgdorf. Zwischen 1806 und 1809 besuchte er die Kantonsschule in Aarau, wo er Lehrstunden bei Rektor E. A. Evers und Professor L. Thilo besuchte. Beim Rektor lernte er die Feinheiten der Deutschen Sprache, während Professor Evers sein Interesse an den Naturwissenschaften weckte. Vom Herbst 1809 bis zum Frühling 1813 studierte Meyer an der Universität Tübingen Medizin.

Während der Sommerferien 1812 bestieg er zusammen mit Arnold Abbühl, Bortis und Volker am 16. August den Hauptgipfel des Finsteraarhorns (nicht bestätigte Erstbesteigung). Allerdings musste er kurz unterhalb des Gipfels zurückbleiben und den Erfolg seinen drei Bergführern überlassen.

Im April 1813 wurde Meyer zum Dr. med. promoviert. Danach diente er als Offizier in der Schweizer Armee und nahm unter anderem im August 1815 an der Belagerung von Hüningen teil. Als 1821 L. Thilo, der die Professur der Naturwissenschaften an der Aarauer Kantonsschule innehatte, nach Frankfurt am Main wechselte, wurde Johann Rudolf Meyer als sein Nachfolger berufen. Zwischen 1823 und 1824 war er zugleich Rektor der Kantonsschule. Die meiste Zeit verbrachte er in Aarau, nur im Herbst 1824 unternahm er eine längere Reise nach Paris und London. Neben seiner Tätigkeit als Lehrer war er zwischen 1822 und 1831 Mitglied (danach Ehrenmitglied) des Sanitätsrates, wo er unter anderem dafür verantwortlich war, dass die Prüfungen der Kandidaten für die Medizin strenger wurden. Seit 1831 litt er an Gicht. Er starb am 6. November 1833 in Aarau.

Werke

  • Die Dissertation vom April 1813 trug den Titel Dissertatio inauguralis sistens examen mineralogico-chemicum strontianitarum in monte Jura juxta Aroviam obviarum
  • Geschichtliche Darstellung des Olymps bis zur Gründung der Religion Jesu. Nach Virgil´s Aeneide (2 Teile), noch ohne Namenangabe 1813 veröffentlicht
  • Die Geister der Natur 1820
  • Trinklieder, Der Geist des Gebirges, erschienen in Alpenrosen auf das Jahr 1831
  • Der Heimatlose, Die Erscheinungen in der Balmfeste, Fridolin, ein Märchen, erschienen in Alpenrosen auf das Jahr 1832
  • Die Ahnherren im Roththal, erschienen in Alpenrosen auf das Jahr 1833
  • Die Geister der Natur II (infolge Tod nicht vollendet) Teile davon finden sich als Naturzeichnungen in den Alpenrosen auf das Jahr 1838
  • Charakteristische Thierzeichnungen zur unterhaltenden Belehrung für Jung und Alt, 1833. Teile davon sind schon in Alpenrosen auf die Jahre 1831 und 1832 erschienen.
  • Offenbarungen aus uralten Zeiten, 1830

Quellen

Weblinks


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