- Johann Wiesel
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Johann Wiesel (* 1583 in Burrweiler; † 27. März 1662 in Augsburg)[1] war der erste gewerbliche Fernrohrbauer im deutschen Raum.
1621 wurde Wiesel in Augsburg als Schreiber bezeichnet.
Nachdem 1608 das Fernrohr in Holland erfunden war und ein Kaufmann eines auf der Frankfurter Frühjahrsmesse 1609 erworben und nach Augsburg gebracht hatte, bot Wiesel ab 1625 Brillen und Fernrohre zum Kauf an. 1630 arbeitete er für den Kaiser und den Kurfürsten von Bayern. Seine Linsen waren wohl meistens in Papprollen befestigt.[2]
Ab 1643 arbeitete er mit Anton Maria Schyrleus de Rheita.
1654 führte er die bereits im Fernrohr verwendete Feldlinse in das Mikroskop ein, die damals auch oft Kollektivlinse genannt wurde. (Fälschlicherweise wird diese Erfindung oft Balthasar de Monconys (1611–1665) zugerechnet. Monconys hatte das Mikroskop 1664 in Augsburg erworben.)[3]
Er signierte seine Instrumente mit Johann Wiesel Augustanus Opticus und versandte sie nach Stockholm, Danzig, London, Paris, Wien und Rom.
Er war lange vergessen. In Wolfenbüttel fand sich sein Briefwechsel mit Herzog August und Fürst August zu Anhalt.[4]
Das Wieselhaus im Äußeren Pfaffengäßchen 23 in Augsburg soll saniert und ein Museum werden.[5]
Literatur
- Inge Keil: Augustanus Opticus; Berlin, 2000 (Online)
Einzelnachweise
- ↑ http://www.stadtlexikon-augsburg.de/index.php?id=114&tx_ttnews%5Btt_news%5D=5893&tx_ttnews%5BbackPid%5D=113&cHash=ca3e301fa0
- ↑ http://www.ingolstadt.de/stadtmuseum/scheuerer/ausstell/schein02.htm
- ↑ http://www.mikroskop-museum.de/geschichte_17jh.htm
- ↑ http://books.google.com/books?id=vTMCnHvETHQC&pg=PA158
- ↑ http://www.aichacher-zeitung.de/vorort/augsburg/art21,11904
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