Johannes Knuß

Johannes Knuß

Johannes Knuß oder Johannes Knaus OSB (* in Biberach; † 27. August 1476 in Ochsenhausen) war der 4. Abt der späteren Reichsabtei Ochsenhausen im heutigen Landkreis Biberach in Oberschwaben.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Johannes trat mit zwölf Jahren in das Kloster der Ordensgemeinschaft der Benediktiner ein. Er kam aus einer angesehenen Familie in Biberach. Unter Abt Michael Ryssel im Alter von sechzehn Jahren bat er um Aufnahme in den Orden. Er übte mehrere Ämter innerhalb des Kloster aus, so das des Kellermeisters und des Kloster-Ökonomen. 1468 wurde er vom Konvent zum Abt gewählt. Eine große Herausforderung in seiner Regierungszeit war die erstmals in Schwaben auftretende Pest. Im Gebiet des heutigen Deutschland trat die Seuche erstmals im Jahre 1349 auf, erst 1470 erreichte die Pest Oberschwaben. Ganze Weiler und Dörfer und nicht nur einzelne Häuser standen danach unbewohnt da. Johannes Knuß bewährte sich in dieser Situation. Er ließ kostenlos Heilmittel aus der Klosterapotheke unter der Bevölkerung verteilen und richtete in der Klosterküche eine Armenspeisung ein.

Bellamont

Als Folge der Pest wohnte 1470 in dem Dorf Bellamont keine einzige Person mehr. Daraufhin wurde das Dorf ins benachbarte Ellwangen umgepfarrt. Abt Johannes förderte die Wiederansiedlung von Bewohnern in dem Dorf. Nach der Ansiedlung neuer Bewohner erhielt er vom Bischof von Konstanz Hermann III. von Breitenlandenberg die Erlaubnis, Bellamont in den Pfarrverbund des Klosters Ochsenhausen einzugliedern. Trotz seiner Bemühungen und Verdienste um Bellamont weigerte sich jedoch der Pfarrer von Ellwangen standhaft, aber vergeblich gegen diese Eingliederung.

Literatur

  • Georg Geisenhof: Kurze Geschichte des vormaligen Reichsstifts Ochsenhausen in Schwaben. Ganser, Ottobeuren 1829, S. 56 - 59 (Digitalisat)
  • Volker Himmelein (Hrsg.): Alte Klöster, neue Herren. Die Säkularisation im deutschen Südwesten 1803. Große Landesausstellung Baden-Württemberg 2003; Ostfildern: Thorbecke, 2003; ISBN 3-7995-0212-2 (Ausstellungskatalog und Aufsatzband)
  • Volker Himmelein, Franz Quarthal (Hg.): Vorderösterreich, Nur die Schwanzfeder des Kaiseradlers? Die Habsburger im deutschen Südwesten. Süddeutsche Verlagsgesellschaft, Ulm 1999, ISBN 3-88294-277-0 (Katalog der Landesausstellung).

Weblinks

 Commons: Kloster Ochsenhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Vorgänger Amt Nachfolger
Michael Ryssel OSB Abt von Ochsenhausen
1468–1476
Jodokus Bruder OSB

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Reichsabtei Ochsenhausen — Territorium im Heiligen Römischen Reich Reichsabtei Ochsenhausen Wappen …   Deutsch Wikipedia

  • Andreas II. Sonntag — Andreas (II.) Sonntag OSB (* in Hifringen (?) bei Bad Waldsee; † 3. Oktober 1587 in Ochsenhausen) war der 11. Abt der Reichsabtei Ochsenhausen im heutigen Landkreis Biberach in Oberschwaben. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ummendorf und Wain …   Deutsch Wikipedia

  • Michael Ryssel — OSB (* in Ulm; † 19. Dezember 1469 in Ochsenhausen) war der 3. Abt der späteren Reichsabtei Ochsenhausen im heutigen Landkreis Biberach in Oberschwaben. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Jodokus Bruder — OSB (* 1442 in Biberach an der Riß; † 19. Mai 1529 in Ochsenhausen) war der 5. Abt der späteren Reichsabtei Ochsenhausen im heutigen Landkreis Biberach in Oberschwaben. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Jodokus bei Niklaus von Flüe …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Söhnen und Töchtern der Stadt Biberach an der Riß — Die folgenden Personen wurden in Biberach an der Riß geboren. Ob sie ihren späteren Wirkungskreis in Biberach hatten, ist in dieser Aufstellung, die im Übrigen keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, nicht berücksichtigt. Inhaltsverzeichnis A …   Deutsch Wikipedia

  • Herrschaft Eisenburg — Wappen der Herren von Eisenburg nach Scheibler …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”