Johannes Peter Letzmann

Johannes Peter Letzmann

Johannes Peter Letzmann (* 19. Juli 1885 in Wenden; † 21. Mai 1971 auf Langeoog[1]) war ein estnischer[2] Meteorologe mit besonderem Interesse für Stürme.[3] Erst Nach seinem Tod wurde er bekannt für seine Richtlinien Johannes Letzmanns zur Trombenbeobachtung, -erfassung und -klimatologie von 1937, die es ermöglichen, in Europa die Tornadorisiken regional zu bewerten.[1]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er studierte von 1906 bis 1913 an der Universität Tartu erst Philosophie und Sprachen und dann nach einem Jahr Physik. Alfred Lothar Wegener weckte und förderte sein Interesse an Tornados (bei ihm noch Großtromben genannt) ab 1918. Bis zum zweiten Weltkrieg dozierte er an der Universität Tartu. 1924 promovierte er dort. Zwischen 1928 und 1933 hielt er sich häufig bei Alfred und Kurt Wegner an der Universität Graz auf und beschrieb die baltische Tornadoalle. [1]

Er war von 1935 bis 1938 Mitglied des Kommitee[sic!] für Wirbelforschung der Internationalen Meteorologischen Organisation (IMO). Diese veranlasste seine Erarbeitung der Richtlinienkatalog zur Trombenforschung.[1]

Als Deutschstämmiger war er 1939 gezwungen, Estland mit Kriegsbeginn zu verlassen. Nach kurzer Zeit bekam er eine Gelegenheit, nach Graz zu wechseln, wo er bis 1947 weiter arbeitete. Nachdem seine Forschungsmittel gestrichen wurden, blieb er noch bis 1969 in Österreich und übersiedelte dann in den Altenstift Baltenheim auf Langeoog, wo er 1971 verstarb.[1]

Werke

  • Mitherausgeber von Gerlands Beiträgen zur Geophysik[1]
  • Johannes Peter Letzmann: Wind- und Wasserhosen in Europa
  • Johannes Peter Letzmann: Richtlinien zur Erforschung von Tromben, Tornados, Wasserhosen und Kleintromben. IMO, Klimatol. Komm., Publ. 38 (1937), Salzburg, S. 91-110.
    • 2. Auflage Graz 1944
  • Johannes Peter Letzmann: Zur Kinematik und Dynamik stabiler Luftwirbel. (1933)
  • Johannes Peter Letzmann: Das Bewegungsfeld im Fuss einer fortschreitenden Wind oder Wasserhose

Eesti vabariigi Tartu ülikooli toimetused. Acta et commentationes Universitatis Dorpatensis. A. Mathematica, physica, medica 1923

Literatur und andere Quellen

  • Richard E. Peterson: Letzmann’s and Koschmieder’s “Guidelines for Research on Funnels, Tornadoes,Waterspouts and Whirlwinds”.— Bull. Amer. Meteorol. Soc. 73, 597–611.
  • Richard E. Peterson: Johannes Letzmann: A pioneer in the study of tornadoes.— Wea. Forecasting 7, 166–184.
  • Richard E. Peterson: Johannes Peter Letzmann: pioneer tornado researcher. — In: TOOMING und EELSALU (1995), 9–43.
  • Nachlass von Letzmann bei der Carl Schirren Gesellschaft, Lüneburg

Einzelnachweise

  1. a b c d e f N. Dotzek, G. Berz, E. Rauch, R. E. Peterson: Die Bedeutung von Johannes P. Letzmanns „Richtlinien zur Erforschung von Tromben, Tornados,Wasserhosen und Kleintromben“ für die heutige Tornadoforschung (PDF) in: Meteorologische Zeitschrift, Band. 9, Nummer 3 von Juni 2000, Seiten 165–174.
  2. Richard E. Peterson: Johannes Letzmann: A Pioneer in the Study of Tornadoes, Atmospheric Science Group, Texas Tech University, Lubbock, Texas, 1991
  3. Johannes Peter Letzmann: Richtlinien zur Erforschung von Tromben, Tornados, Wasserhosen und Kleintromben (PDF)

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