John Lawson (Physiker)

John Lawson (Physiker)

John D. Lawson (* 4. April 1923 in Coventry; † 15. Januar 2008) war ein britischer Physiker und Ingenieur.

Lawson interessierte sich als Schüler vor allem für klassische Sprachen und studierte zunächst an der University of Cambridge als Ingenieur; ein Physikstudium war ihm wegen mangelnder Chemiekenntnisse verwehrt. Nach dem Bachelor-Abschluss 1943 arbeitete er an Radar-Antennen am Telecommunications Research Establishment in Malvern. Ab 1947 arbeitete er an Teilchenbeschleunigern am Atomic Energy Research Establishment in Harwell, wofür seine Erfahrungen im Antennenbau nützlich waren. Unter anderem arbeitete er an den ersten Versuchs-Synchrotronen in Großbritannien und an Zyklotronen. Daneben befasste er sich auch mit der Entwicklung von Klystronen und mit Kernfusionsforschung, die damals noch geheim war. In diesem Zusammenhang entstand 1955 seine berühmteste Arbeit, das Lawson-Kriterium.[1] 1959 bis 1960 war er an den W. W. Hansen Laboratories in Stanford. Ab 1961 war er im National Institute of Research in Nuclear Science in Harwell, das bald darauf zum Rutherford Appleton Laboratory wurde. Hier befasste er sich weiter mit Teilchenbeschleunigern (beispielsweise war er am Aufbau des 7-GeV-Protonsynchrotrons Nimrod in Harwell beteiligt, das von 1964 bis 1978 in Betrieb war) und baute das Programm der Entwicklung supraleitender Magnete für Beschleuniger auf, wo in den 1960er Jahren Martin N. Wilson ein Durchbruch gelang. 1975/76 widmete er sich in einem Sabbatjahr am Culham-Labor wieder der Fusionsforschung. Danach befasste er sich wieder mit Forschung zu zukünftigen Teilchenbeschleunigern (Freie Elektronenlaser, Beschleunigung mit Plasmen). 1987 ging er in den Ruhestand.

Er war seit 1983 Fellow der Royal Society. 1970 wurde er Fellow des Institute of Physics. 1959 erhielt er einen Sc.D. der Universität Cambridge.

Literatur

  • Andrew Sessler, Edmund Wilson Engines of discovery, World Scientific 2007, S. 162 (Biographie)
  • Lawson The physics of charged particle beams, Oxford, Clarendon Press 1977, 2. Auflage 1989

Einzelnachweise

  1. Some Criteria for a Power Producing Thermonuclear Reactor, Proc. Phys. Soc., Band 70, 1957, S. 6-10

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • John Lawson — ist der Name von: John Lawson (Entdecker) (1674 1711), britischer Schriftsteller und Entdecker John Lawson (Physiker) (*1923), britischer Physiker, Urheber des Lawson Kriteriums John Lawson (Seeoffizier) (um 1615 1665), britischer Vize Admiral… …   Deutsch Wikipedia

  • Lawson — bezeichnet einen Ort in den Australischen Blue Mountains gelegen, Lawson (Australien) eine Stadt in Arkansas, Lawson (Arkansas) eine Kleinstadt in Missouri, Lawson (Missouri) ein amerikanisches Unternehmen, Lawson Software eine japanische… …   Deutsch Wikipedia

  • Lawson-Kriterium — Das Lawson Kriterium (nach John Lawson, britischer Physiker und Ingenieur) ist eine physikalische Bedingung, welche die für die Realisierung einer sich selbst tragenden Kernfusions Kettenreaktion (Break Even) notwendigen Größen verknüpft. Es… …   Deutsch Wikipedia

  • Alfred Lawson — Alfred W. Lawson Alfred William Lawson (* 24. März 1869 in London; † 29. November 1954 in San Antonio) war ein US amerikanischer Baseballspieler und manager, Luftfahrtpionier, Autor, Erfinder einer allumfassenden …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Lat–Laz — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Ke — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Sto — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Wat — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Pseudonymen — Hier ist eine Liste bekannter Pseudonyme. Inhalt und Konventionen Die Liste soll alphabetisch nach den Pseudonymen sortiert sein. Die Einträge sollen formatiert sein, um Übersichtlichkeit zu gewährleisten. Namensverkürzungen (z. B. Rudi… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Wo — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”