John M. Dawson

John M. Dawson

John Myrick Dawson (* 30. September 1930 in Champaign, Illinois; † 17. November 2001 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Physiker, der sich insbesondere mit Plasmaphysik befasste. Er galt als Pionier in numerischer Simulation von Plasmen und auf Plasmen beruhenden Beschleunigerkonzepten.[1]

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Dawson studierte an der University of Maryland, wo er 1952 seinen Bachelor Abschluss, 1954 seinen Master-Abschluss machte und 1957 promoviert wurde. Ab 1956 war er am Projekt Matterhorn (Experimente zur magnetischen Fusion) in Princeton als Wissenschaftler und ab 1962 am Plasmaphysik Labor der Princeton University. 1964 wurde er dort stellvertretender Leiter der Theoriegruppe und 1966 deren Leiter. Gleichzeitig war er 1960 bis 1973 Lecturer an der Princeton University. 1969/70 war er zwischendurch an den Naval Research Laboratories, wo er eine Gruppe zur numerischen Simulation von Plasmen aufbaute. 1973 ging er als Professor an die University of California, Los Angeles, wo er 1976 bis 1987 Direktor des Institute for Plasma Physics and Fusion Engineering war. 1987 bis 1989 war er stellvertretender Leiter des Instituts und 1993 bis 1996 Interimsdirektor. Ab 1996 war er dort Direktor für neue Projekte. 2001 ging er in den Ruhestand. Er war Berater bei RCA Corporation (1962/63), Boeing (1964) und 1973 bis 1986 bei TRW Systems.

Dawson war ein führender Plasmaphysiker in den USA, der sich mit fast allen Aspekten von Grundlagenforschung in Plasmaphysik über Weltraum-Plasmen und Astrophysik bis zur Fusionsforschung (magnetische Fusion und Trägheitsfusion), Beschleunigerkonzepten mit Plasmen[2] und Freien Elektronenlasern beschäftigte. Insbesondere befasste er sich mit numerischer Simulation (Particle in cell computer model) von Plasmen. Er hielt mehrere Patente. Zu seinen Innovationen (teilweise mit anderen) gehören der Plasma Beat Wave Accelerator, Laser Wake Field Accelerator, der Photon Accelerator, die Plasma-Linse, der Plasma Wiggler und der Ion Channel Laser.

Er beschäftigte sich auch mit Isotopentrennung[3] mit Anwendungen auf Palladium-Isotope in der Strahlenbehandlung von Tumoren (worauf er laut seinem Nachruf[4] besonders stolz war da er selbst Mitte der 1970er Jahre an Prostatakrebs erkrankte und die Technik entwickelte, als er sich von der Erkrankung erholte) und schrieb ein Buch für Kinder Grandpa´s a Scientist.   Dawson war seit 1977 Mitglied der National Academy of Sciences, der American Association for the Advancement of Science, der New York Academy of Sciences und Fellow der American Physical Society, deren Vorstand der Plasmaphysik-Abteilung der 1970/71 war. Er erhielt 1977 den James-Clerk-Maxwell-Preis für Plasmaphysik und 1994 den Aneesur Rahman Preis der American Physical Society für numerische Physik. Er war Fulbright Fellow (als Gastwissenschaftler an der Nagoya Universität 1964/65), erhielt Preise für die Lehre von der UCLA und wurde California Scientist of the Year.

Ihm zu Ehren ist der John M. Dawson Preis für Plasmaphysik der American Physical Society benannt, der seit 1983 vergeben wird.

Literatur

  • Thomas Katsouleas (Herausgeber): From fusion to light surfing: lectures on plasma physics honoring John M. Dawson, Addison-Wesley 1991

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nachruf New York Times, 30. November 2001
  2. Dawson Plasma Particle Accelerators, Scientific American 1989
  3. Dawson und andere Isotope Separation in Plasmas by Use of Ion Cyclotron Resonance, Physical Review Letters, Band 37, 1976, S.1547
  4. *In Memoriam, Nachruf an der University of California und Nachruf in New York Times, 30. November 2001

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • John William Dawson — Nacimiento …   Wikipedia Español

  • John W. Dawson — (* 21. Oktober 1820 in Cambridge, Wayne County, Indiana; † 10. September 1877) war ein US amerikanischer Rechtsanwalt, Farmer, Zeitungsredakteur und Politiker (Republikanische Partei). Er kandidierte 1854 erfolglos für einen Sitz …   Deutsch Wikipedia

  • John Wyndham Dawson — Nacimiento 1928 Nacionalidad …   Wikipedia Español

  • John Bennett Dawson — (* 17. März 1798 bei Nashville, Tennessee; † 26. Juni 1845 in St. Francisville, Louisiana) war ein US amerikanischer Politiker. Zwischen 1841 und 1845 vertrat er zweimal den Bundesstaat Louisiana im US Repräsentantenhaus. Werdegang John …   Deutsch Wikipedia

  • John W. Dawson — (October 21, 1820 ndash; September 10, 1877) was Governor of Utah Territory in 1861. Born on October 21, 1820, in Cambridge, Indiana he was a lawyer, a farmer and a newspaper editor before he entered politics, unsuccessfully running for a seat in …   Wikipedia

  • John Littleton Dawson — (February 7 1813 September 18 1870) was a Democratic member of the U.S. House of Representatives from Pennsylvania.Dawson was born in Uniontown, Pennsylvania and grew up in Brownsville, Pennsylvania. He graduated from Washington College with a… …   Wikipedia

  • John W. Dawson, Jr — John W. Dawson, Jr. is Professor of Mathematics at Pennsylvaia State University at York. Born in Wichita, Kansas, he attended M.I.T. as a National Merit Scholar before earning a doctorate in mathematical logic from the University of Michigan. An… …   Wikipedia

  • John Leonard Dawson — MS, FRCS, CVO (1932 1999) was the Serjeant Surgeon to the Royal Household of the United Kingdom.Born in Leicester, in 1932. He graduated from King s College London in 1955 and after training at St James’s Hospital, Balham, and at Harvard he was… …   Wikipedia

  • John William Dawson — Pour les articles homonymes, voir William Dawson et Dawson. John William Dawson, 1884 Sir John William Dawson CMG, FRS …   Wikipédia en Français

  • John William Dawson — Infobox Scientist name = PAGENAME box width = image size =150px caption =Sir John William Dawson birth date = October 13 1820 birth place = Pictou, Nova Scotia death date = November 19 1899 death place = residence = citizenship = nationality =… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”