- Joseph Carl Huber
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Joseph Carl Huber (auch J.C. Huber) (* 1870/1871; † unbekannt) war ein deutscher Verleger.
Leben und Wirken
Huber eröffnete am 12. Dezember 1890 eine kleine Buchdruckerei in Diessen bei München. Einige Jahre später konnte er eine Buchdruckerei angliedern und anschließend das Unternehmen unter wechselnden Namen (Druckerei J.C. Huber & Sohn, Graphische Kunstanstalt Jos. C. Huber K.G.) immer weiter ausbauen. Zum Zeitpunkt des 75. Firmenjubiläums im Dezember 1965 zählten dem Spiegel zufolge „namhafte Verlage und weltbekannte Industrieunternehmen zu den Geschäftspartnern der Firma“.[1]
In den 1920er und 1930er Jahren gehörte die Hubersche Druckerei zu den wichtigsten Partner der nationalsozialistischen Presse, deren Erzeugnisse sie druckte: Bereits 1920 bot die Firma der Deutschen Abreiter Partei, der Vorgängerin der NSDAP, in Erwartung weiter Aufträge 5000 Flugblätter als Geschenk an.[2]
In den folgenden Jahren druckte Hubers Firma zahlreiche Bücher, Broschüren, Flugblätter und ähnliches im Auftrag der NSDAP. Am 13. Februar 1932 wurde die damalige Druckerei und Verlagsanstalt deswegen, zeitgleich mit dem Braunen Haus, dem Parteihauptquartier der NSDAP, von der Polizei durchsucht.
1934 führte Huber vor dem Oberlandesgericht in Augsburg einen Prozess gegen Max Amann, den Besitzer des Franz Eher Verlages in München, bei dem es unter anderem um die Frage ging, ob Huber seinen Verlag als den „ältesten nationalsozialistischen Verlag“ bezeichnen dürfe. Vertreten wurde Huber in diesem Prozess von dem Rechtsanwalt und ehemaligen bayerischen Landtagsabgeordneten Alexander Glaser. Der Prokurist des Eher-Verlages erklärte während des Prozesses unter anderem: „Die Firma Huber und sein [sic!] Inhaber gehören vernichtet. Wir kämpfen nicht bürgerlich.“
Wenige Wochen später, während der als Röhm-Putsch bekannt gewordenen politischen Säuberungswelle der Nationalsozialisten vom 30. Juni und 1. Juli 1934, erfuhr Huber, dass sein Anwalt Glaser und sein Freund Bernhard Stempfle erschossen worden seien und dass die SS auf der Suche nach ihm sei, woraufhin er nach Augsburg und dann Berlin floh. Dort wurde er Anfang August, mehrere Wochen nach dem Ende der Säuberungswelle, von der Gestapo verhaftet.
Am 11. Juli 1934 wurde Hubers Vermögen von der Bayerischen Politischen Polizei beschlagnahmten und seine Firma von einem Sequester liquidiert. In der deutschen Exilpublizistik kursierte in den folgenden Jahren außerdem die unzutreffende Annahme, Huber wäre, wie Glaser und Stempfle während der Röhm-Affäre erschossen worden.[3]
Einzelnachweise
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