- Josef Semmler
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Josef Semmler (* 22. August 1928 in Geisenheim; † 23. Oktober 2011 in Ludwigshafen) war ein deutscher Historiker.
Josef Semmler wurde als Sohn eines Bahnbeamten geboren. Er studierte in Mainz und Bonn Geschichte, Latein und Musik. Semmler war Schüler von Theodor Schieffer und Eugen Ewig. Er wurde 1956 in Mainz bei Ewig promoviert mit der Arbeit Die Klosterreform von Siegburg. Seine Habilitation erfolgte 1971 über Ludwig den Frommen. Anschließend war Semmler am Deutschen Historischen Institut in Rom tätig. Seit 1972 bis zu seiner Emeritierung 1993 lehrte er als Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Semmler galt als Experte für die Karolingerzeit. Dabei forschte er insbesondere zu der Geschichte der karolingischen Bildungs- und Klerusreform, der Königsherrschaft in der frühmerowingischen bis spätkarolingischen Zeit und der Kirchengeschichte des frühen Mittelalters. Semmler legte eine Neubewertung der historiographischen und dokumentarischen Quellen des Dynastiewechsels von 751 und der fränkischen Königssalbung vor. Dabei verneinte Semmler die Salbung König Pippins 751 durch Papst Stephan II., mit der doch, so wurde bislang argumentiert, die späteren Karolinger erst die für das Königtum notwendige Legitimation erlangt hätten. Semmlers Deutung stellt damit ein bislang als unumstößlich geltendes Element der Forschungsmeinung in Frage. Die Diskussion dauert bis heute an.
Schriften
Monografien
- Der Dynastiewechsel von 751 und die fränkische Königssalbung. Düsseldorf 2003, ISBN 3-7700-0845-6. (Rezension)
- Die Klosterreform von Siegburg. Ihre Ausbreitung und ihr Reformprogramm im 11. und 12. Jahrhundert. Bonn 1959.
Herausgeberschaften
- Der Wald in Mittelalter und Renaissance. Düsseldorf 1991, ISBN 3-7700-0823-5.
Literatur
- Johannes Laudage (Hrsg.): Frömmigkeitsformen in Mittelalter und Renaissance. Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-0846-4.
- Dieter R. Bauer/ Rudolf Hiestand/ Brigitte Kasten und Sönke Lorenz (Hrsg.): Mönchtum – Kirche – Herrschaft 750–1000. Josef Semmler zum 65. Geburtstag. Sigmaringen 1998, ISBN 3-7995-7140-X.
Weblinks
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