Joseph Sebastian Felix Breitenauer

Joseph Sebastian Felix Breitenauer

Joseph Sebastian Felix Breitenauer (getauft am 14. Januar 1761 in Eichstätt; † 1829 in Wien) war ein Zeichner und Kupferstecher in Eichstätt und Wien.

Das Breitenauer- Familiendenkmal in der Eichstätter Kloster- und Pfarrkirche St. Walburg

Inhaltsverzeichnis

Leben

Die Eltern waren der aus Hochaltingen im Ries als Geselle nach Eichstätt zugezogene Bildhauer Joseph Anton Breitenauer (* 1722; † 1785) und seine Ehefrau, die Eichstätter Bäckerstochter Maria Anna geb. Baier (* 1728; † 1790).[1] Joseph Sebastian hatte sieben Geschwister, unter ihnen Ignaz Alexander Breitenauer (* 1757; † 1838), der wie der Vater als Bildhauer in Eichstätt wirkte, und Franz Xaver Breitenauer (* 1765; † 1823), der an der Kaiserlichen Akademie in Wien als Bildhauer lehrte. In Eichstätt ist Joseph Breitenauer als Zeichner und Kupferstecher bis 1789 nachgewiesen.[2] Dann ging er nach Wien, wo er 1797 in den Schülerverzeichnissen der Kaiserlichen Akademie der bildenden Künste verzeichnet ist und in der Folgezeit als „sehr geschickter Zeichner und Kupferstecher“ wirkte.[3] Auf dem Breitenauer’schen Familiendenkmal in der Kloster- und Pfarrkirche St. Walburg, geschaffen 1821 von Ignaz Alexander, ist Joseph Sebastian mit Geburtsdatum als zweitletzter verzeichnet. In einem Wiener Künstlerverzeichnis von 1821 ist er als „Porträt-Maler“ genannt, wohnhaft in der Josephstadt Nr. 74.[4] Er starb 1829 verarmt in Wien. Ob er sich, wie im Sterbeeintrag des Magistrats vermerkt, als „Zeichenmeister“ der Wiener Akademie betätigte, ist weiter nicht belegt.[5]

Sein Werk ist nahezu unbekannt geblieben.[6] Vier Zeichnungen, die sich in der Graphischen Sammlung der Universitätsbibliothek Eichstätt befinden und den Namen „Jose: Breüdeneüer“ aufweisen, werden ihm zugeschrieben. 1974 wurde eine größere Tuschmalerei (als Kupferstich-Entwurf?) der Seleukiden-Sage erstmals beschrieben, die laut Erläuterung am Bildrand von „Joseph Breitenauer à Eichstaedt 1785“ geschaffen wurde und ihm (und nicht seinem im August des gleichen Jahres verstorbenen Vater) zugeschrieben wird.[7]

Werke

  • Frauenkopf, Bleistiftzeichnung, ca. 29 x 23 cm, 1783 (in der Graphischen Sammlung der Universitätsbibliothek Eichstätt)
  • Männerkopf, Bleistiftzeichnung, ca. 29 x 23 cm, 1783 (in der Graphischen Sammlung der Universitätsbibliothek Eichstätt)
  • Rinder- und Pferdeköpfe (Studienblatt), Bleistiftzeichnung, ca. 22 x 25 cm, 1783 (in der Graphischen Sammlung der Universitätsbibliothek Eichstätt)
  • Mann mit Frack und Hut (recto und verso) (Blatt mit Bewegungsstudien), ca. 20,5 x 33,5 cm, Feder in Braun über Bleistift (in der Graphischen Sammlung der Universitätsbibliothek Eichstätt)
  • Seleukiden-Sage, Tuschmalerei, 57 x 81 cm, 1785 (Zuschreibung durch Mager)[8] (Privatbesitz)

Literatur

  • Wilhelm Schmitz: Geschichte der Familie Breitenauer. In: Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt. 3 (1888), S. 54-58
  • Oskar Freiherr Lochner von Hüttenbach: Joseph Anton und Ignaz Alexander Breitenauer fürstlich Eichstättische Hofbildhauer (1757-1838). In: Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt, 25/26 (1910/11), S. 45-85
  • Edwart Mager: Ein unbekannter Breitenauer (= Joseph Sebastian Breitenauer). In: Historische Blätter für Stadt und Landkreis Eichstätt. 23 (1974), Nr. 4, S. 13 (mit Abb.)
  • Klaus Walter Littger: 100 Jahre Historischer Verein Eichstätt 1886-1986. Ausstellung(skatalkog). Eichstätt 1986, S. 107-111 (mit Abb.)
  • Jutta Mannes: Ignaz Alexander Breitenauer 1757-1838. Studien zu Leben und Werk. Eichstätt 2006 (= Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt, 99. Jg. 2006/07), insbes. S. 18, 90 (Fußnote 11)

Einzelnachweise

  1. Schmitz, S. 57; v. Hüttenbach, S. 55 (Fußnote 2)
  2. Mannes, S. 18
  3. v. Hüttenbach, S. 51
  4. Siehe [1]
  5. Mannes, S. 18 (Fußnote 15)
  6. Mager, S. 13
  7. Mager, S. 13
  8. Mager, S. 13

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