- Juniputsch
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Der Juniputsch der Demokratischen Eintracht vom 8 Juni 1923 war ein Militärputsch des rechtskonservativen Freikorps IMRO und der Armee gegen die Regierung des Bauernvolksbundes unter Aleksandar Stambolijski
Vorgeschichte
Bei den Wahlen zur Nationalversammlung im Mai 1920 wurde der Bauernvolksbund die mit Abstand stärkste Partei. Ihr Führer Aleksandar Stambolijski konnte dadurch alleine regieren und sein ehrgeiziges Reformprogramm umsetzen, dessen bedeutendste Punkte die Enteignung von Großgrundbesitz und die straffe staatliche Organisation der Landwirtschaft waren. Stambolijski regierte das Land mit eiserner Hand; seine politischen Gegner und bürgerliche Kreise warfen ihm vor, das Land in eine „Bauerndiktatur“ geführt zu haben. Er begann spätestens ab 1922, gegen Oppositionelle mit Verhaftungen und Zensur vorzugehen.
Mit den Nachbarn und ehemaligen Kriegsgegnern Griechenland und Serbien betrieb Stambolijski eine Politik des Ausgleich und der Annäherung nach dem verlorenen Weltkrieg. Im März 1923 unterzeichnete er mit Jugoslawien das Abkommen von Nis, in dem sich die beiden Staaten dazu verpflichteten, Maßnahmen zum gegenseitigen Schutz an der Staatsgrenze zu treffen. Damit geriet Stambolijski in die Rolle des Feindbildes Nummer Eins der IMRO und der bulgarischen Offiziers-Elite. Die IMRO konnte nun nicht mehr ungehindert von Bulgarien aus im serbisch besetzen Teil Makedoniens operieren. Die IMRO, welche die Annäherung an den serbischen Erzfeind der Organisation ohnehin missbilligte, begab sich nun daran, mit nationalistischen Offizieren unter dem stillschweigenden Einverständnis des Königs Boris III. (Bulgarien) einen Putsch zu organisieren, bei dem Stambolijski abgesetzt werden sollte.
Ausgang
Als Stambolijski sich im Urlaub befand, putschten die Nationalisten am 9. Juni 1923 unter Führung von Aleksandar Zankow. Er übernahmen noch am selben Tag die Befehlsgewalt über Militär und Polizei und erklärte Stambolijski für abgesetzt.
Stambolijski versteckte sich in seinem Heimatdorf im Bezirk Pasardschik, wo er am 14. Juni von Mitgliedern der IMRO-Komitadschi aufgespürt und erschossen wurde.
Die Orange Garde, das Freikorps der Bauernpartei, wurde zerschlagen.
Mit Zankow hatte Bulgarien nun wieder eine rechte Regierung, die der IMRO die Hoheit über Pirin-Makedonien verlieh. Die IMRO übernahm die Kontrolle über die Grenze zwischen Bulgarien und dem Königreich Jugoslawien und unterstützte nicht nur die rechte Regierung, sondern knüpfte auch enge Kontakte zum faschistischen Italien unter Benito Mussolini, die im benachbarten Königreich Albanien die Macht erlangt hatten.
Folgen
Aleksandar Zankow wurde am 9. Juni 1923 als Nachfolger Stambolijski zum Ministerpräsidenten Bulgariens ernannt. Er übernahm zudem das Amt des Ministers für Nationale Erziehung.
Viele Anhänger des Bauernbundes wurden ohne Urteil ermordet. Führende Politiker wie Petko Petkow wurden interniert.
Obwohl die Kommunisten im Putsch strenge Neutralität hielten, wurden sie durch die neue Regierung Demokratischen Eintracht verfolgt. In einer Verhaftungswelle nach dem gescheiterten kommunistischen Septemberaufstandes wurden etwa 2.500 von ihnen ins Gefängnis geworfen.
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