Königreich Albanien

Königreich Albanien
Mbretëria shqiptare
Königreich Albanien
1928–1939
Flagge Albaniens
Wappen Albaniens
Flagge Wappen
Amtssprache Albanisch
Hauptstadt Tirana
Staatsform Konstitutionelle Monarchie
Staatsoberhaupt König
Ahmet Zogu (1928–1939)
Regierungschef Ministerpräsident
Koço Kota (1928-1930 und 1936-1939)
Pandeli Evangjeli (1930-1935)
Mehdi Bej Frashëri (1935-1936)
Währung Albanischer Lek
Gründung 1. September 1928
Nationalhymne Himni i Flamurit
Zeitzone UTC +1
Albanien 1939 (gelb) und Großalbanien 1941 (gelb und rot)
Albanien 1939 (gelb) und Großalbanien 1941 (gelb und rot)

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Das Königreich Albanien (albanisch Mbretëria shqiptare) bestand vom 1. September 1928 bis zum 7. April 1939 und sollte eine Restauration der Herrschaft des albanischen Nationalhelden Skanderbeg aus dem 15. Jahrhundert darstellen.

Inhaltsverzeichnis

Gründung

Der Palast von König Zogu in Durrës
Hauptartikel: Fürstentum Albanien

Als Albanien vom Osmanischen Reich infolge des Ersten Balkankrieges unabhängig wurde, wurde es als Fürstentum begründet, welches bis 1925 bestand. Die ersten Parlamentswahlen erfolgten im Februar und März 1921, worauf mehrere instabile Regierungen ohne Einfluss folgten. Im Dezember 1924 putschte sich Ahmet Zogu mit jugoslawischer Hilfe an die Macht, woraufhin er das Kloster Sveti Naum an Jugoslawien übergab, welches heute zu Mazedonien gehört.[1] Am 15. Januar 1925 ließ Ahmet Zogu das Fürstentum durch das Parlament zur Republik Albanien umwandeln und er selbst wurde am 31. Januar 1925 zum Präsidenten gewählt. Die Republik bestand bis zum 1. September 1928, als Ahmet Zogu die Republik abschaffte und sich selbst zum König der Albaner krönte.

Entwicklung

König Ahmet Zogu (1928-1939)
Hauptartikel: Tiranapakt

Zogu beendete die enge Bindung zum nördlichen Nachbarn Jugoslawien und suchte nach Kreditgebern für seine Regierung. Bei den europäischen Großmächten stieß er jedoch auf wenig Interesse und Italien sah darin die Möglichkeit, seinen Einfluss auf Albanien und den restlichen Balkan auszudehnen. Italien erlangte durch den Abschluss zweier Tiranapakte vom 27. November 1926 und vom 22. November 1927 die Kontrolle über die Wirtschaft und die Rohstoffe Albaniens, das wiederum immer mehr von Italien abhängig wurde und am Ende keine innenpolitische Entscheidung mehr ohne die Zustimmung Italiens treffen konnte.

Auflösung

Die Zurückdrängung italienischer Truppen durch griechische Einheiten auf das Gebiet Albaniens 1940

Nachdem Österreich dem Deutschen Reich am 12. März 1938 angeschlossen wurde und Deutschland am 15. März 1939 die Tschechoslowakei besetzte, sah sich Benito Mussolini gezwungen, mit Adolf Hitler gleichzuziehen und Albanien zu besetzen. Viktor Emanuel III. sah in diesem Plan jedoch ein zu hohes Risiko und kritisierten den Plan Mussolinis. Dennoch stellte Mussolini Zogu am 25. März 1939 ein Ultimatum und als dieser ablehnte, Albanien unter noch höhere Abhängigkeit von Italien zu stellen, fielen am 7. April 1939 italienische Truppen in Albanien ein und besetzten das Land fünf Monate vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges.[2] König Zogu floh mit seiner Frau Geraldine Apponyi und seinem Sohn Leka Zogu nach Griechenland.[3] Am 12. April 1939 stimmte das albanische Parlament für die Vereinigung mit Italien und Albanien wurde in ein italienisches Protektorat umgewandelt und Viktor Emanuel III. in Personalunion unterstellt sowie eine faschistische Regierung unter Shefqet Bej Vërlaci installiert.[3] Am 3. Dezember 1941 wurde Shefqet Verlaci entlassen und durch Mustafa Kruja ersetzt.[4]

Als Italien am 3. September 1943 mit den Alliierten den Waffenstillstand von Cassibile schloß, besetzte Deutschland Albanien bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges.

Nachwirken

Nach der Vertreibung der Deutschen durch die Rote Armee 1945 und dem Ende des Zweiten Weltkrieges übernahmen Kommunisten die Macht im Land und installierten eine stalinistische Regierung.

Zwar verzichtete Zogu nie auf den Thron, kehrte aber auch nicht nach Albanien zurück. Zogu wurde die Einreise verweigert und er musste den Rest seines Lebens im Exil in Griechenland und anschließend in Paris verbringen, wo er 1961 verstarb. Dort nahm sein Sohn im selben Jahr den Titel Leka I. König der Albaner an und kehrte 1993 nach Albanien zurück, wo er die Angliederung albanischer Gebiete und ein Referendum zur künftigen Regierungsform ankündigte.[5] Die Albaner entschieden sich jedoch für die Beibehaltung der Republik, was Zogu nicht anerkannte.[6]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Milčo Balevski: Balkanskite politički priliki i diplomatskite bitki za manastirot Sveti Naum. Skopje 1984.
  2. John Keegan, Winston Churchill; Mariner Books (Hrsg.): The Second World War (Six Volume Boxed Set). Boston 1986, ISBN 0-395-41685-X, S. 314 (Online).
  3. a b David T. Zabecki; Garland Pub (Hrsg.): World War II in Europe: an encyclopedia. New York 1999, ISBN 0-8240-7029-1, S. 1353 (Online).
  4. Owen Pearson; I. B. Tauris (Hrsg.): Albania in the Twentieth Century, A History: Volume II: Albania in Occupation and War, 1939-45. London 2006, ISBN 1-84511-104-4, S. 167 (Online).
  5. Leka I. will als Monarch Albanien retten. Berliner Zeitung, 14. April 1997, abgerufen am 9. Januar 2010.
  6. "Ich bin der König von Albanien". Berliner Zeitung, 5. Juli 1997, abgerufen am 9. Januar 2010.

Literatur

  • Peter Bartl: Albanien. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1995, ISBN 3-7917-1451-1 (Ost- und Südosteuropa).
  • Johannes Faensen: Die albanische Nationalbewegung. Harrassowitz, Wiesbaden 1980, ISBN 3-447-02120-9 (Balkanologische Veröffentlichungen 4).
  • Duncan Heaton-Armstrong: The six month kingdom. Albania 1914. Verlag Tauris, London u. a. 2005, ISBN 1-85043-761-0.
  • Thomas Kacza: Zwischen Feudalismus und Stalinismus. Albanische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Verlag Trafo, Berlin 2007, ISBN 978-3-89626-611-8.
  • Hans-Joachim Pernack: Probleme der wirtschaftlichen Entwicklung Albaniens. Untersuchungen des ökonomischen und sozioökonomischen Wandlungsprozesses von 1912/13 bis in die Gegenwart. Südosteuropa-Gesellschaft, München 1972, (Südosteuropa-Studien 18, ISSN 0081-9166).
  • Hanns Dieter Schanderl: Die Albanienpolitik Österreich-Ungarns und Italiens 1877–1908. Harrassowitz, Wiesbaden 1971, ISBN 3-447-01355-9 (Albanische Forschungen 9), (Zugleich: Diss. Univ. München).
  • Michael Schmidt-Neke: Entstehung und Ausbau der Königsdiktatur in Albanien (1912–1939). Regierungsbildungen, Herrschaftsweise und Machteliten in einem jungen Balkanstaat. Oldenbourg, München 1987, ISBN 3-486-54321-0 (Südosteuropäische Arbeiten 84).
  • Stavro Skendi: The Albanian National Awakening. 1878–1912. Princeton University Press, Princeton NJ 1967.
  • Giovanni Zamboni: Mussolinis Expansionspolitik auf dem Balkan. Italiens Albanienpolitik vom I. bis zum II. Tiranapakt im Rahmen des italienisch-jugoslawischen Interessenkonflikts und der italienischen „imperialen“ Bestrebungen in Südosteuropa. Buske, Hamburg 1970 (Hamburger historische Studien 2, ISSN 0072-9558), (Zugleich: Diss., Univ. Hamburg).

Weblinks


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