Junkershammer

Junkershammer

Junkershammer war das größte und bedeutendste Reitwerk auf dem Gebiet der heutigen Stadt Stolberg (Rhld.). Der Name geht wahrscheinlich auf die Zweifaller Familie Joncker aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts zurück[1]. Erhalten sind noch ein Wohn- und mehrere Wirtschaftsgebäude. Es liegt im Tal des Vichtbaches.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Um 1640 kam der Junkershammer in Besitz von Jeremias Hoesch, dem Jüngeren[2]. Dieser hatte zunächst als Kupfermeister auf dem Kupferhof Alte Krautlade seines gleichnamigen Vaters gearbeitet, der wie bereits zuvor schon die Kupfermeister-Familien Peltzer, Schleicher, Amya und andere gezwungen gewesen war, auf Grund der Benachteiligungen und Nachstellungen der wieder aufkeimenden Aachener Religionsunruhen von Aachen ins benachbarte Stolberg auszuwandern. Jeremias, jun. verlagerte die ebenfalls in Familienbesitz befindliche Vichter Hütte und die Zweifaller Kirchenhütte zum Junkershammer und erwarb darüber hinaus existenznotwendige Holzkohlenrechte anderer Reitwerke für sein Werk, das er in der Folgezeit weiter ausbaute und ergänzte und zum modernsten Betrieb im Herzogtum Jülich machte.

Seine Nachkommen, darunter der spätere Diplomat und kaiserliche Rat Matthias Gerhard von Hoesch, betrieben ihre Reitwerke noch fünf Generationen bis 1869 weiter. In jenem Jahr wurde der Junkershammer als letztes Reitwerk am Vichtbach stillgelegt, nachdem der Versuch des letzten Reitmeisters dieser Linie, Henri Hoeschs III. (1800–1879), ihn auf Koks umzustellen, am Widerstand seines Teilhabers Jeremias Reidt gescheitert war. Der Junkershammer blieb allerdings auch nach der Stilllegung bis zur heutigen Zeit in Besitz der Familie Hoesch.

Literatur

  • Justus Hashagen/Fritz Brüggemann: Geschichte der Familie Hoesch, 4 Bände, Köln, 1911–1916

Einzelnachweise

  1. Junkershammer auf: stolbergtouristik.de vom 25. November 2010
  2. "Als im Vichttal das Eisen noch glühte..." Vortrag am 16. Februar 2006 auf: eschweilergeschichtsverein.de vom 25. November 2010

Weblink

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