Jübergturm

Jübergturm
Jübergturm
Jübergturm
Turmart: Aussichtsturm
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Landkreis: Märkischer Kreis
Ortschaft: Hemer
Lage: östlich der Innenstadt
auf dem Gelände der LGS 2010
Standort: Jüberg
Geo-Koordinaten: 51° 23′ 11″ N, 7° 47′ 3″ O51.3863888888897.7841666666667538Koordinaten: 51° 23′ 11″ N, 7° 47′ 3″ O
Höhe: 293,74 m ü. NN
Turmhöhe: 23,5 m
Bauzeit/-jahr: 2010
Einweihung: 17. April 2010

Der Jübergturm ist ein Aussichtsturm in Hemer, der im Zuge der Landesgartenschau 2010 gebaut wurde. Das Bauwerk gilt als das neue Wahrzeichen der Stadt.

Der Turm wurde als frei bewitterte Holzkonstruktion aus Sibirischer Lärche auf dem Jüberg errichtet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Baustelle am 3. April 2010

Zunächst sollte auf dem Jüberg ein Turm aus Beton mit breiten Treppen nach einem Entwurf der Schweizer Architekten Beat Müller und Katharina Schewe entstehen, der jedoch an Naturschutzauflagen scheiterte. Daraufhin konnten die Bürger über den Turmbau entscheiden und wählten mit knapper Mehrheit den Turm der Schweizer Architekten, jedoch abgewandelt als treppenartige Holzkonstruktion.[1][2] Da sich dieser Entwurf allerdings als zu teuer erwies, wurde nun der zweitplatzierte Entwurf realisiert, den eine Arbeitsgemeinschaft aus den Stuttgarter Architekten Birk und Heilmeyer und dem Ingenieurbüro Knippers Helbig plante.[3][4]

Der Bau des Turmes wurde von der Stiftung der Stadtsparkasse Hemer mit etwa 450.000 Euro unterstützt.[5] Nach Nachtarbeiten in den letzten Wochen wurde der Turm am 16. April 2010 fertig gestellt und behördlich abgenommen. Einen Tag nach dem Beginn der Landesgartenschau wurde der Turm offiziell für die Veranstaltung freigegeben. Die offizielle feierliche Übergabe des Jübergturmes an die Hemeraner Bürger vollzog der Vertreter des Stiftungsrates der Sparkassenstiftung am 5. September 2010.[6]

Konstruktion

Für den Turm wurde das Prinzip hyperbolischer Gitterschalen des russischen Ingenieurs Wladimir Grigorjewitsch Schuchow aufgenommen und weiterentwickelt. Das Schuchowsche Prinzip wurde in Holz umgesetzt.[7] Nach Angaben der Architekten handelt es sich um den ersten echten Holzstab-Hyperboloid, bei dem lediglich das äußere Stabwerk trägt.[8]

Der Aussichtsturm, der sich zum Fuß hin verjüngt, hat eine Höhe von 23,5 Meter und befindet sich auf 293,74 Meter über Normalnull. Die Außenkonstruktion des runden Turmes besteht aus zwei Ebenen mit zusammen 240 geraden Kanthölzern, die gegenläufig schräg nach oben verlaufen und miteinander verbunden sind. Die beiden Ebenen bestehen aus jeweils 120 Kanthölzern mit einem Querschnitt von 8 cm x 8 cm.

Auf der inneren und äußeren Ebene der Außenkonstruktion befinden sind im Wechsel 20 mal sechs Hölzer von unterschiedlicher Länge. Holz eins endet kurz über der ersten Plattform, Holz zwei kurz über der zweiten Plattform und so fort. Die Hölzer fünf und sechs enden 1,62 Meter oberhalb der fünften Plattform.

Die Aussichtsplattformen befinden sich in einer Höhe von 4,38 Meter (298,12 m ü. NN), 8,75 Meter (302,49 m ü. NN), 13,13 Meter (306,87 m ü. NN), 17,50 Meter (311,24 m ü. NN) und 21,88 Meter (315,62 m ü. NN).

Im inneren des Turmes führen fünf Treppenläufe mit insgesamt 125 Stufen bis auf die oberste Plattform. Da sich Zahl der nach oben verlaufenden Kanthölzer von Plattform zu Plattform verringert, wird der Turm immer offener. [9]

Aussicht

Aussicht vom Jübergturm über die Hemeraner Innenstadt

Einzelnachweise

  1. IKZ Hemer: Duell der Holztürme: Bürger nutzen Stimmrecht, veröffentlicht am 4. September 2008, abgerufen am 8. März 2010
  2. IKZ Hemer: „Himmelstreppe“ als Hemeraner Wahrzeichen, veröffentlicht am 8. September 2008, abgerufen am 8. März 2010
  3. Knippers Helbig über den Jübergturm, abgerufen am 8. März 2010
  4. IKZ Hemer: Winterbaustelle für Jübergturm: Fundamente werden gegossen, veröffentlicht am 28. Januar 2010, abgerufen am 8. März 2010
  5. Pressearchiv Landesgartenschau: Erster Spatenstich für den Jübergturm (Artikel vom 2. November 2009), abgerufen am 2. April 2010
  6. DERWESTEN vom 6. September 2010: „Jübergturm an Heneraner überreicht. Bewegende Geschichte mit glücklichem Ende.“ Abgerufen am 15. September 2010
  7. Stadt Hemer: Interview mit dem Stuttgarter Architekten Stephan Birk
  8. Jübergturm auf der Website von Birk und Heilmeyer
  9. Informationstafel am Jübergturm

Weblinks

 Commons: Jübergturm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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