Cercus

Cercus

Als Cercus (von griech. kerkos = „Schwanz“; Plural Cerci, auch Afterraife, Analraife, Afterfühler, Raife) werden die paarigen Hinterleibs-Anhänge am letzten Hinterleibssegment bei Tracheentieren, also den Sechsfüßern (Insekten, Springschwänze, Doppelschwänze und Beintastler) und Tausendfüßern bezeichnet.

Aufbau und Funktion

Bei den Ohrwürmern sind die Cerci zu einer Zange umgewandelt

Die Cerci stellen die Extremitäten des letzten Hinterleib-Segmentes vor den Telson dar und sind auch bei vielen Taxa vorhanden, bei denen an den übrigen Hinterleibssegmenten keine oder nur rudimentäre Extremitäten vorhanden sind. Cerci sind ursprünglich lang, gegliedert und fadenförmig sowie mit vielen Tasthaaren bestückt, sodass sie ähnlich den Antennen als Tastorgane dienen.[1]

Bei vielen Gruppen wurden sie abgewandelt und haben eine andere Form und andere Funktionen übernommen. So bilden sie etwa bei den Ohrwürmern, den Libellen und Vertretern der Doppelschwänze (Japyx) eine Greifzange.[1] Bei den Springschwänzen sind sie zu einer Sprunggabel ausgebildet. Bei einigen Formen fungieren einige der Tasthaare zudem als Hörhaare (Sensillen) in Form von Trichobothrien, etwa bei den Schaben.[1]

Bei vielen Gruppen innerhalb der Insekten fehlen die Cerci vollständig oder sind nur rudimentär vorhanden.

Weitere Hinterleibsanhänge

Eintagsfliegen haben oft sehr lange Cerci, der dritte Faden in der Mitte ist das Terminalfilum

Bei einigen Insektengruppen, etwa den Eintagsfliegen, ist noch ein weiterer Hinterleibsanhang vorhanden, der unpaar am Telson entspringt. Dieser wird als Terminalfilum bezeichnet. Zudem besitzen beispielsweise Libellenlarven so genannte Analklappen, bestehend aus einem unpaaren Epiproct und zwei Paraprocten. Käferlarven können am 9. Hinterleibssegment Cerci-ähnlichen Gebilde besitzen, die als Urogomphi, Corniculi oder Pseudocerci bezeichnet werden.[1]

Belege

  1. a b c d Stichwort „Cerci“ In: Herder-Lexikon der Biologie. Spektrum Akademischer Verlag GmbH, Heidelberg 2003, ISBN 3-8274-0354-5.

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  • Cercus — Cer cus, n.; pl. {Cerci}. [NL., fr. Gr. ke rkos tail.] (Zo[ o]l.) See {Cercopod}. [1913 Webster] …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Cercus — Cercus, eine Art Glanzkäfer (Nitidula) …   Pierer's Universal-Lexikon

  • CERCUS — Bithyniae collis. Cedrenus …   Hofmann J. Lexicon universale

  • cercus — [sʉr′kəs] n. pl. cerci [sʉr′sī΄] [ModL < Gr kerkos, tail] either of a pair of usually jointed, feelerlike appendages at the hind end of the abdomen of many insects …   English World dictionary

  • Cercus — Not to be confused with circus. A common earwig with large cerci in the background …   Wikipedia

  • cercus — noun (plural cerci) Etymology: New Latin, from Greek kerkos Date: 1826 either of a pair of simple or segmented appendages at the posterior end of various arthropods that usually act as sensory organs …   New Collegiate Dictionary

  • cercus — n.; pl. cerci [Gr. kerkos, tail] (ARTHROPODA) One of a pair of appendages that arise at the posterior of the abdomen of arthropods that function as sense organs; abdominal filaments; acrocercus; anal forceps; anal styles; anal stylets; caudal… …   Dictionary of invertebrate zoology

  • cercus — cercal, adj. /serr keuhs, ker /, n., pl. cerci /serr suy, ker kee/. one of a pair of appendages at the rear of the abdomen of certain insects and other arthropods, serving as tactile organs. [1820 30; < NL < Gk kérkos tail] * * * …   Universalium

  • cercus — noun certain hair like sensory structures on some types of insects …   Wiktionary

  • cercus — 1. A stiff hairlike structure. 2. A pair of specialized sensory appendages on the 11th abdominal segment of most insects. [Mod. L., fr. G. kerkos, tail] * * * cer·cus sər kəs n, pl cer·ci sər .sī, .kī either of a pair of simple or seg …   Medical dictionary

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