Kaolinwerk Caminau

Kaolinwerk Caminau

Das Kaolinwerk Caminau ist ein Bergbaubetrieb in der sächsischen Oberlausitz bei Caminau. Der heute als Caminauer Kaolinwerk GmbH firmierende Betrieb fördert und verarbeitet das Mineral Kaolin, das als Rohstoff für die Porzellan- und Papierherstellung verwendet wird.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Oberlausitz nördlich von Bautzen besitzt sehr reiche Vorkommen von Braunkohle, Ton und Kaolin, die schon Mitte 19. Jahrhunderts Anlass für einen regen Bergbau gaben. Die Kaolinvorkommen bei Caminau wurden um 1900 von einem Bauern beim Brunnenbohren entdeckt. Ein Schachtbaumeister aus Senftenberg erwarb die Abbaurechte und begann im Jahr 1904 mit der Förderung im Tagebau. Der Abbau des Kaolins wurde jedoch zunächst nicht in größerem Umfang betrieben. Gründe dafür waren anhaltender Kapitalmangel und daraus folgende häufige Eigentümerwechsel.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb auf Befehl der sowjetischen Besatzungsmacht in Volkseigentum überführt. Die Grube firmierte nun als VEB Kaolinwerk Caminau. Im Laufe der Jahre entstand ein sozialistischer Großbetrieb, der stetig modernisiert und erweitert wurde. So stieg die Jahresfördermenge von Kaolin von 15.000 t um 1950 auf 135.000 t im Jahr 1985. Im Jahr 1961 erhielt das Werk eine Anschlussbahn mit eigenem Übergabebahnhof an der neugebauten Bahnstrecke Königswartha–Weißkollm. In den 1980er Jahren errichtete der Betrieb eine moderne Aufbereitungsanlage.

Nach der politischen Wende in der DDR im Jahr 1990 ging das Kaolinwerk Caminau in das Eigentum der Amberger Kaolinwerke über.

Geologie

Die Kaolinlagerstätte von Caminau ist die nördlichste oberflächennahe der Oberlausitz. Das Kaolin entstand autochthon durch Verwitterungsvorgänge aus dem anstehenden Lausitzer Granodiorit. Die Lagerstätte erstreckt sich über eine Fläche von 2,5 km². Das abbaubare Gestein hat dabei eine Mächtigkeit von 20 bis 50 m. Der hohe Weißgrad des Caminauer Kaolins wird mit einer nachträglichen Einwirkung von Huminsäure bei der Bildung von Braunkohle im Tertiär begründet.[1]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Beschreibung auf www.mineralienatlas.de

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