Karl Hoffmann (Bildhauer)

Karl Hoffmann (Bildhauer)

Karl Hoffmann, auch Carl Hoffmann[1], (* 1816 in Wiesbaden; † 1872 in Wiesbaden) war ein deutscher Künstler.

Overbecks Grabmal, ausgeführt von C. Hoffmann

Hoffmann wurde unter anderem als Stipendiat des Nassauischen Staates in der Werkstatt von Bertel Thorvaldsen in Rom zum Bildhauer ausgebildet. 1842 erhielt er den Auftrag, die Figurengruppe der Hygeia, der Göttin der Gesundheit, die auch Schutzpatronin der Apotheker ist, in Carrara-Marmor für den Wiesbadener Kochbrunnen auf dem Kranzplatz zu schaffen. Erst 1850 wurde das Denkmal eingeweiht, das sich heute im Galerie Hygeia-Saal in den Kurhaus-Kolonnaden befindet. Von Hoffmann stammen auch die Skulpturen in der Bonifatiuskirche, nämlich die Kreuzigungsgruppe über dem Chorumgang in der Apsis und die beiden Statuen des Hl. Franziskus von Assisi und der Hl. Theresa von Avila unter den Arkadenbögen des Chorumganges.[2]

Er heiratete 1837 die katholische Karoline von Rünagel und konvertierte selbst 1844 in Rom; bei seiner Firmung am 14. Juni 1844 in Sant’Ignazio di Loyola in Campo Marzio war Friedrich Overbeck sein Firmpate.[3] Karoline Hoffmann pflegte Overbeck nach dem Tod seiner Frau 1853 und wurde 1855 von diesem als Erwachsene adoptiert.

Diese Nähe erklärt, warum Hoffmann 1871, zwei Jahre nach Overbecks Ableben, in einer Seitenkapelle der Kirche San Bernardo alle Terme dessen Epitaph anfertigte. Es zeigt den Künstler in seinem letzten Schlafe mit einer lorbeerumkränzten Palette zu dessen Füßen.[4]

Literatur

Fr. Noack: Hoffmann, Karl in: Thieme-Becker: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler, Band 17, Leipzig 1924, S. 270 - 271

Einzelnachweise

  1. Karl Hoffmann wurde auch mit "C" geschrieben. So geschehen z. B. in den Vaterstädtische Blättern anno 1904.
  2. Albrecht Weiland: Der Campo Santo Teutonico in Rom und seine Grabdenkmäler. Band I, Herder, Freiburg im Breisgau 1988, ISBN 3-451-20882-2, S. 205
  3. David August Rosenthal: Konvertitenbilder aus den neunzehnten Jahrhundert. Band I/2, Regensburg: Manz 1892, S. 283
  4. Vaterstädtische Blätter; Lübeck, den 20. März 1904, Artikel: Friedrich Overbeck

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