- Kartause Mariefred
-
Die Kartause Mariefred, auch als Kartause Gripsholm bezeichnet, war ein Kloster des Kartäuserordens in der heutigen Ortschaft Mariefred, Gemeinde Strängnäs in Schweden. Die Kartause ist die Namensgeberin des Ortes, der vor ihrer Gründung den Namen Gripsholm trug. Mariefred war das einzige Kartäuserkloster in Skandinavien und eine der letzten Klostergründungen Schwedens vor der Reformation.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Kartause Pax Mariae wurde im Jahr 1493 von Jakob Ulvsson (um 1430−1521), Erzbischof von Uppsala, gegründet. Sten Sture der Ältere, Reichsverweser (schwedisch: riksföreståndare) von Schweden, stattete das Kloster mit Gütern in Gripsholm, Södermanland und weiterem Land in der Umgebung aus.
Das Kloster wurde an der Gripsholmbucht des Mälarsees auf einer Anhöhe in der Nähe des heutigen Schlosses Gripsholm errichtet. Die Klosterkirche wurde am 15. Februar 1504 geweiht. Die ersten Mönche kamen aus der Kartause Marienehe bei Rostock.
Bereits 1498 wurde im Kloster eine Buchdruckerei eingerichtet. Das einzige Werk, das heute aus dieser Werkstatt bekannt ist, ist ein Andachtsbuch zur Verehrung des Rosenkranzes. Das Buch wurde in ganz Europa verbreitet und hatte eine starke Wirkung auf das religiöse Leben im späten Mittelalter.
Die Existenz des Klosters Mariefred war von kurzer Dauer. Im Jahr 1526 wurde es als eines der ersten Klöster von Gustav I. Wasa säkularisiert. Im Dezember 1525 beanspruchte er das Klostervermögen aus dem Erbe des Sten Sture. Dieser habe den Landbesitz unter der Bedingung an das Kloster gegeben, dass er bei Auflösung des Klosters an seinen Erben, Gustav Wasa, zurückfallen solle. Dieser Anspruch wurde ihm durch den Schwedischen Reichsrat im Januar 1526 bestätigt.
Gebäude
Nach der Auflösung der Kartause ließ Gustav Wasa die Klosteranlage abbrechen und das Material für den Ausbau von Schloss Gripsholm verwenden. In den 1620er Jahren wurde auf den Grundmauern der Klosterkirche die Dorfkirche Mariefred erbaut.
Bei Ausgrabungen im Süden der Kirche wurden ein Keller und einige Mauerreste entdeckt. Eine kleine Sammlung von Steinen der Klosteranlage wird im Turm der Kirche ausgestellt. Sichtbare Baureste des Klosters existieren nicht.
Literarische Adaption
August Strindberg beschreibt in seiner Novellensammlung „Svenska öden och äfventyr“ (1882–91), deutsch: „Schwedische Schicksale und Abenteuer“ (1911), in einer fiktionalen Erzählung die Schaffung eines Altarbildes für das neu erbaute Kloster.
Literatur
- Gerhard Schlegel, James Hogg (Hrsg.): Monasticon Cartusiense, Bd. 2, Verlag Institut für Anglistik und Amerikanistik Universität Salzburg, Salzburg 2004
- Marijan Zadnikar (Hrsg.): Die Kartäuser − Der Orden der schweigenden Mönche, Verlag Wienand, Köln 1983, ISBN 3-87909-105-6
- Carl-Johan Clemedson: Kartusianklostret i Mariefred vid Gripsholm, Verlag Södermanlands Museum, Nyköping 1989, ISBN 91-85066-97-4
Weblinks
59.25861111111117.224166666667Koordinaten: 59° 15′ 31″ N, 17° 13′ 27″ OKategorien:- Ehemaliges Kloster in Schweden
- Ehemaliges Kartäuserkloster
- Kloster (15. Jahrhundert)
- Gemeinde Strängnäs
- Literarischer Schauplatz
- Bauwerk in Södermanlands län
- Religion (Södermanlands län)
Wikimedia Foundation.