Kirchmohr

Kirchmohr
Kirchmohr
Ortsgemeinde Niedermohr
Koordinaten: 49° 27′ N, 7° 29′ O49.4574447.477907220Koordinaten: 49° 27′ 27″ N, 7° 28′ 40″ O
Höhe: 220 m ü. NN
Eingemeindung: 7. Juni 1969
Postleitzahl: 66879
Vorwahl: 06383
Kirchmohr (Rheinland-Pfalz)
Kirchmohr

Lage von Kirchmohr in Rheinland-Pfalz

Kirchmohr ist ein Ortsteil der Gemeinde Niedermohr im Landkreis Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz. Bis 1969 war Kirchmohr eine eigenständige Gemeinde.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Kirchmohr ist auf einem Kirchenhügel am östlichen Ende des Ortsteils Niedermohr gelegen. Es beherbergt eine katholische Pfarrkirche mit Friedhofsringmauer. Ebenfalls war einst ein Schwesternhaus und ein Altersheim vorhanden, in denen sich heute ein Restaurant sowie ein Hotel befindet. Daran schließen sich mehrere Wohnhäuser mit Pfarrheim, ehemaligem Pfarrhaus und der katholischen Bibliothek an.

Geschichte

Seit 1220 ist eine Kirche in Kirchmohr überliefert, die in der Mitte der drei „Mohr“-Siedlungen (Niedermohr, Kirchmohr und Obermohr) gelegen ist. Alle drei Siedlungen entstanden 987 aus der im heutigen Obermohr gelegenen Hofsiedlung „Moraha“. Der einst auch Marienberg genannte Hof Kirchmohr gehörte seit dem 14. Jahrhundert zur Deutschordenskommende Einsiedel (heute Einsiedlerhof), die ebenfalls ein Siechenhaus errichtete. Die in Kirchmohr stehende Kirche oder Kapelle wurde bereits im 14 Jahrhundert dem heiligen Georg geweiht.

Ab 1670 wurde die Kirche zu Kirchmohr als Simultankirche abwechselnd von Protestanten und Katholiken genutzt. Erst 1750 wurde die katholische Pfarrei Kirchmohr errichtet, der Niedermohr als Filiale unterstellt wurde. 1922 wurde das tiefergelegene St. Paulusstift geweiht. Dieses beherbergte nach dessen Schließung Ende der 1970er Jahre auch Flüchtlinge aus Bosnien. 1989/90 wurde es für Umsiedler aus der ehemaligen DDR genutzt. 1959 wurde eine Filialkirche in Reuschbach erbaut.

Schule/Bildung

Bereits um 1600 war ein Lehrer in Niedermohr-Schrollbach tätig. Das Pfarr- und Schulhaus fiel 1707 den Katholiken zu. 1759 wurde ein neues Schulhaus gebaut und 1787 gab es zwei Schulen in der näheren Umgebung. 1956 waren beide Volksschulen in Kirchmohr gelegen. Wobei bereits 1957 ein Neubau der protestantischen Schule in Niedermohr erfolgte.

Bau- und Kunstdenkmäler

Die katholische Pfarrkirche in Kirchmohr ging aus einer Wallfahrtskapelle des 13. Jahrhunderts hervor. Bauelemente aus jener Zeit sind auch noch in der heutigen Kirche nachzuweisen. So dürfte der älteste Teil, der Unterbau des Turmes, um 1200 entstanden sein. In der Folgezeit wurde die Kirche mehrfach aus- und umgebaut. 1379 errichteten die Deutschherren anstelle der alten Kapelle ein neues Kirchenschiff, woraus die Kirche St. Georg hervorging. Von dieser Ursprungskirche sind noch weite Teile des Langhauses, sowie des Chores vorhanden. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Gotteshaus dem Zerfall preis gegeben. Erste Instandsetzungsarbeiten erfolgten 1684. Bereits im 18. Jahrhundert war dir Kirche zu klein und baufällig geworden und sollte ausgebaut oder sogar verlegt werden. Von 1761 bis 1783 wurde die Kirche unter kurfürstlicher Leitung renoviert und ausgebaut. Aus dieser Zeit stammt auch die Sage der Unverrückbarkeit der kleinen Kirche. So kam es, dass das Langhaus Richtung Westen verlängert und um zwei Meter aufgestockt wurde. Heute besteht die Kirche aus einem zweischiffigem Langhaus, einem gotischen Chorbau und einem viergeschossigen Turm aus romanischer Zeit, der jedoch mehrfach umgebaut und aufgestockt wurde. Umbaumaßnahmen erfolgten 1911/12 und 2008/2009.

Sage

Vor langer Zeit sollte die Kirche abgerissen werden. So wurde das Gnadenbild nach Niedermohr gebracht, um es bei dem Abriss vor Schaden zu bewahren. Als am nächsten Morgen aber die Frühglocke geläutet werden sollte, fanden die Glöckner das Marienbild am Eingang der Kirche. Erneut wurde das Gnadenbild nach Niedermohr geschafft und erneut fand es seinen Weg zurück nach Kirchmohr vor die Kirche. Auch beim dritten Versuch stand das das Marienbild erneut vor der Kirche. Die Einwohner nehmen an, dass das Marienbild an Ort und Stelle bleiben sollte und beließen es an seinem alten Platz. Später wurde entschieden, die Kirche auf die andere Seite des Mohrbachs zu verlegen. Fuhrleute und Arbeiter schafften Steine für den Bau heran, diese fanden sich am jedoch nächsten Morgen an der alten Kirche. Mehrmals wurden die Steine zurück zum neuen Kirchenplatz gebracht, doch jeden Tag waren die Steine erneut bei der alten Kirche aufgestapelt. Schließlich bauten die Kirchmohrer ihre neue Kirche an der alten Stelle.

Literatur

  • Die Rheinpfalz Nr. 196, 25. August 2010
  • Landkreis Kaiserslautern (Hrsg.) Landkreis Kaiserslautern, Wilhelm Stollfuss Verlag Bonn 1968

Weblinks


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