- Ceteris paribus
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Ceteris paribus (lat. „wobei die übrigen Dinge gleich sind“; Abkürzung c.p. oder cet. par.) ist eine in Zusammenhang mit Experimenten gebrauchte Formulierung (auch Ceteris-paribus-Klausel genannt), die so viel bedeutet wie: „Unter der Annahme, dass alle außer den (vorher) genannten Rahmenbedingungen (Prämissen) gleich bleiben.“ Eine Kurzformel lautet „unter sonst gleichen Bedingungen“. Sie ist eine wesentliche Bedingung für interne Validität.
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung
Um aus Experimenten Kausalschlüsse ziehen zu können, müssen die mit der abhängigen Variablen gemessenen Effekte eindeutig auf die Manipulation der unabhängigen Variablen zurückzuführen sein. Andere Einflüsse müssen also ausgeschlossen sein bzw. konstant gehalten werden. John Stuart Mill nannte dies die Methode des Unterschieds.
Anwendung
In einem Experiment wird immer nur eine Einflussgröße verändert, während alle anderen konstant gehalten werden, um genau deren Einfluss bestimmen zu können. Die Ceteris-paribus-Klausel stellt damit einen Weg dar, vereinfachte Modelle der Wirklichkeit hinsichtlich der Auswirkungen von Veränderungen einzelner Parameter zu betrachten und zu bewerten.
Grenzen
Wird nicht überprüft, ob die Modellvereinfachungen den betreffenden Sachverhalt auch dann noch ausreichend beschreiben, wenn durch die Ergebnisse die Modellvoraussetzungen verändert werden, so kann das (Gedanken-)Experiment falsch bzw. unbrauchbar sein. Erst wenn das Ergebnis die Modellvoraussetzungen nur unwesentlich verändert, ist das Modell brauchbar. Diese Prüfung erfolgte bei vielen Modellen nicht - und werden trotzdem als brauchbar publiziert, obwohl damit ceteris paribus „unter der Annahme, dass alle außer den (vorher) genannten anderen Rahmenbedingungen (Prämissen) gleich bleiben.“ verletzt wird.
Abgrenzung
Die Ceteris-paribus-Klausel ist inhaltlich verwandt mit der Pareto-Optimierung. Sie wird oft in der Volkswirtschaftslehre angewandt. Ihre Verwendung führt bei Optimierungs-Problemen in der Regel nicht zum globalen Optimum.
Beispiel
Die Nachfrage nach einem Gut wird, neben dem Preis, von vielen weiteren Faktoren, wie dem Einkommen und den Preisen anderer Güter beeinflusst. Betrachtet man nun die Bildung des Gleichgewichtspreises, so kann dies nur erfolgen, wenn man Ceteris-paribus-Bedingungen (das heißt das Gleichbleiben der weiteren Faktoren) voraussetzt.
Literatur
- Ceteris-Paribus-Methode. In: Günther Wöhe: Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre. 17. Auflage. München 1990, ISBN 3-8006-1472-3, S. 34ff.
- Rainer Fischbach, Klaus Wollenberg: Volkswirtschaftslehre 1: Einführung und Grundlagen. Oldenbourg Verlag, München 2007, ISBN 3-486-58307-7, S. 53. (Definition und Darstellung der Ceteris-Paribus-Klausel)
Weblinks
Wiktionary: ceteris paribus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenWiktionary: Ceteris-paribus-Klausel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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