Kiribati-Kokosnussfaserrüstung

Kiribati-Kokosnussfaserrüstung
Kiribati-Kokosnussfaserrüstung
Nauruan-warrior-1880ers.jpg
Angaben
Waffenart: Rüstung
Bezeichnungen: Coconut fibre armor
Verwendung: Waffe
Ursprungsregion/
Urheber:
Kiribati, Ethnien aus Kiribati
Verbreitung: Kiribati
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Die Kiribati-Kokosnussfaserrüstung (gilbertesisch: Te tanga ni buaka), (engl. Coconut fibre armour) ist eine Schutzwaffe aus Kiribati in der Form einer Ganzkörperrüstung.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Kiribati-Kokosfaserrüstung besteht aus den geflochtenen Fasern der Kokosnusspalme (Cocos nucifera). Die Fasern werden verwoben und dann zu einem Helm, einer Hose, sowie einem Brustpanzer mit Ärmeln zusammengefügt. Der Helm ist schalenförmig gearbeitet und mit einem Wangenschutz versehen. Wahlweise wurde auch der Igelfischhelm oder andere Helme (siehe Foto Infobox) zu dieser Rüstung getragen. Die Jacke ist sehr dicht geflochten, sie hat einen langen Rückenschild, der weit über den Kopf herausragt. Dieser dient dazu, das Genick und den Rücken vor Angriffen zu schützen und bietet außerdem Schutz vor Treffern aus den eigenen Reihen. Auf Kiribati war es nämlich üblich, dass die Frauen und nicht am Nahkampf teilnehmende Angehörige der Gruppe oder des Stammes etwas weiter hinter der Reihe der Krieger standen. Sie bewarfen die Gegner mit Steinen und Korallenbrocken über die Köpfe der Krieger hinweg. Die Jacke ist an beiden Seiten zu öffnen und erlaubt so, sie anzuziehen. Sie wird mit einem Band auf der Brust verschlossen. Die Ärmel sind grober geflochten als das Bruststück, die Hose ist ebenfalls grob geflochten und bedeckt die Beine bis etwa zu den Knöcheln. Eine Art Hosenträger, die ebenfalls aus Kokosnussfaser angefertigt sind, dienen dazu, die Hose in ihrer Position zu halten. Schuhe wurden nicht getragen, aber wahrscheinlich hatten die Krieger noch ein Untergewand aus Stoff unter dieser Rüstung.

Bedingt durch ihre Steifigkeit war es schwierig, sich in der Rüstung zu bewegen. Jeder Krieger hatte deshalb einen Helfer, der als Waffenträger diente. Die Rüstung ist durch ihre Verarbeitung und das verwendete Material stark genug, die Geschosse früher Musketen aufzuhalten, ebenso Pfeile, Speere und Schläge mit Keulen oder Haizahnwaffen. Auf der Rüstung sind meist karoförmige Verzierungen angebracht, die aus dunkel eingefärbter Kokosnussfaser oder dem Haar von Frauen eingearbeitet waren. Zusätzlich wurde oft noch ein Gürtel sowie ein Brustpanzer aus Rochenhaut getragen. Als Waffe benutzten die Krieger eine Art Schwert oder Keule aus Kokosnussholz, das aus drei "Klingen" bestand und Taumangaria genannt wird. Als Schneide dienen Haifischzähne, die an den Kanten der Waffe befestigt sind[1].

Literatur

  • Adrienne Lois Kaeppler: The Pacific arts of Polynesia and Micronesia. Oxford University Press, 2008, Seite 133, ISBN 978-0-19-284238-1
  • George Cameron Stone, Donald J. LaRocca: A Glossary of the Construction, Decoration and Use of Arms and Armor: in All Countries and in All Times. Courier Dover Publications, 1999, Seite 64 bis 65, ISBN 978-0-486-40726-5
  • David Stanley: South Pacific handbook. David Stanley, 1982, Seite 426, ISBN 978-0-9603322-3-6
  • Sr. Alaima Talu (Mithrsg.): Kiribati: Aspects of History. Institute of Pacific Sudies, Suva, Fidji, Seite , ISBN 978-982-02-0051-7

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kiribati Kokosfaserrüstung im Pitt Rivers Museum, online einsehbar, (engl. eingesehen am 6. Januar 2011)

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