Klinikkirche Homburg

Klinikkirche Homburg
Klinikkirche Homburg mit Turm; Hauptzugang
Bemalte Säule

Die Klinikkirche Homburg ist eine Krankenhauskirche im südwestlichen Teil des Klinikgeländes des Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg (Saar). Sie liegt in einem kleinen Waldstück etwas erhöht auf einem Hügel ohne direkte Nachbarschaft zu anderen Gebäuden oder Straßen. Krankenhausintern wird das Gebäude unter der Gebäudenummer 55 geführt.[1]

Das Gotteshaus wurde 1906/09 zusammen mit den anderen ältesten Gebäuden des Klinikareals, das damals Pfälzische Heil- und Pflegeanstalt in Homburg hieß, als Simultankirche im Stil des Historismus erbaut. Architekt war der königlich-bayrischer Bauamtmann Heinrich Ullmann aus Speyer. Das Gebäude ist zirka 30 Meter lang und in ein Haupt- und ein nördliches Seitenschiff gegliedert. Der Chorraum ist asymmetrisch von der Hauptachse nach Süden versetzt und befindet sich unter dem Turm. Das Hauptschiff hat ein Tonnengewölbe aus längs verlaufenen Holzbalken, das Seitenschiff eine Flachdecke aus Holz. Die Seitenwände sind weiß verputzt, die Holzelemente in hellem Ockergelb gestrichen. Die Fensterlaibungen und die Scheidbögen der Säulen zwischen den beiden Kirchenschiffen sind ebenfalls farbig gestrichen.

Im Chor sind aufwändige Wandmalereien im Jugendstil angebracht, so zum Beispiel in der Apsis Fresken von Maria mit dem Kind, den Vierzehn Nothelfern sowie von Anna, Petrus und Josef. Im Apsisbogen sind die Bildsymbole der vier neutestamentlichen Evangelisten verewigt. Der Mensch für das Matthäusevangelium, der Löwe für das Markus-, der Stier für das Lukas- und der Adler für das Johannesevangelium. Die Kuppelwölbung ist blau gefärbt mit der Pfingsttaube an ihrem Scheitelpunkt, von der breite goldene Strahlen ausgehen. Vom Kirchenraum her ist am Triumphbogen der Vers „Kommet alle zu mir, die ihr mühseligund beladen seid“ (Matthäus 11,28) zu lesen.

Im Chorraum befindet sich der katholische Hochaltar, der reich verziert und mit Tabernakeln versehen ist. Links neben dem Chor, an der Stirnwand des Hauptschiffes stand bis zur Renovierung 1987/89 der evangelische Altar in einer übergiebelten Rundbogennische (Aedicula). Seitdem ist er ebenfalls im Chor und wird als Hauptaltar benutzt. Am alten Standort des evangelischen Altars steht heute das Taufbecken, das zuvor die beiden christlichen Glaubenzentren dieser Kirche voneinander trennte. Am alten Standort des Taufeckens steht heute ein Ambo aus Sandstein von Paul Schneider (1988).[2]

Die bunte, lebensfrohe Farbgebung der Kirche fiel in den 1920er Jahren einem Einheitsgrau zum Opfer. Mit der Renovierung 60 Jahre später wurde versucht, die Originaltöne wiederherzustellen.

Die Kirche bietet einem in den 1980er Jahren gegründeten Chor Raum für Proben und Konzerte, die einmal jährlich zum Semesterende stattfinden.[3]

Literatur

  • Bernhard H. Bonkhoff: Die Kirchen im Saar-Pfalz-Kreis. Saarbrücken 1987 ISBN 3-930843-23-4
  • Religion betrifft uns 2/2005 in: Kirche bauen - Kirche sein: Sakrale Bauten, Bergmoser + Höller Verlag, 2005, ISSN 0936-5141

Weblinks

 Commons: Klinikkirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Anfahrt zur Kirche (Süden oben)
  2. http://www.kunstlexikon-saar.de/artikel/-/homburg-schneider-ambo-2/2/
  3. http://www.unimusik-saarland.de/chor-homburg.html Campus-Chor
49.3055555555567.3427777777778

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