Ch'oe Yun

Ch'oe Yun
Koreanische Schreibweise
Siehe auch: Koreanischer Name
Koreanisches Alphabet: 최윤 (최현무)
Chinesische Schriftzeichen: 崔潤 (崔賢茂)
Revidierte Romanisierung: Choe Yun (Choe Hyeon-mu)
McCune-Reischauer: Ch'oe Yun (Ch'oe Hyŏnmu)

Ch'oe Yun (* 3. Juli 1953 in Seoul) ist südkoreanische Autorin der Gegenwart und Professorin für französische Gegenwartsliteratur an der Sogang Universität in Seoul.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ch'oe Yun, deren bürgerlicher Name Ch'oe Hyon-Mu lautet, studierte an der Sogang University koreanische Literatur und erhielt von dieser 1976 den Bachelorabschluss und 1978 den Abschluss Master of Arts. 1983 erlangte sie nach mehrjähriger Auslandspromotion in Frankreich die Doktorwürde (Doctorat de 3ème Cycle) von der Université de Provence, D.E.A. in Aix-en-Provence und Marseille. Seit März 1984 hält sie die Professur für französische Gegenwartsliteratur an der Sogang Universität inne.

Literarisch trat Ch'oe erstmalig 1978 durch den kritischen Essay soseoreui euimi gucho bunseok in der Zeitschrift „Literary Thought“ (munhak sasang) in Erscheinung, veröffentlichte jedoch ihre erste schriftstellerische Arbeit, die Erzählung über das Gwangju-Massaker „Lautlos fällt eine Blüte“ (jeogi, sori eopsi hanjeom kkonnipi jigo) erst zehn Jahre später, 1988 im Literaturmagazin „Literature and Society“ (munhakgwa sahoe).

Ch'oe nutzt in ihren Erzählungen viele moderne schriftstellerische Techniken wie zum Beispiel eine Vermischung von Fantasie und Wirklichkeit, verschiedene Perspektiven und Versionen ein und desselben Vorganges oder zeitparallele Erzählstrukturen. Thematisch bewegt sich Ch'oe oftmals auf dem Gebiet der gesellschaftlichen Umbrüche des modernen Koreas - die Folgen des Koreakriegs, die der Teilung des Landes, die Zeit der Militärdiktaturen - meist aus der Perspektive eines Außenseiters, einen, für den es keine Helden mehr geben kann. Ch'oe offenbart damit eine feinfühlige Literatur als gesellschaftlichen Indikator der vergangenen, stürmischen Dekaden des Landes, oder wie sie selbst sagte: „Will man die koreanische Literatur wirklich verstehen, muss man wohl eine einzigartige Zeitmaschine besteigen, die es nirgendwo sonst auf der Welt gibt. Die koreanische Literatur ist, wie die Erdatmosphäre, hoch verdichtet. Auf der ganzen Welt gibt es kein Land, das, wie Korea, in so kurzer Zeit alle Stufen der Moderne und der modernen Literatur durchlaufen hat.“[1]

Neben ihrer Arbeit als Literatin und Professorin engagiert sich Ch'oe Yun für die Verbreitung koreanischer Literatur durch Übersetzungen ins Französische, sowie für gesellschaftliche Themen durch Partizipation an interdisziplinären Konferenzen und Kongressen, wie zum Beispiel der Women's World 2005 Kongress der Ehwa Woman's University Seoul.

Auf Deutsch erschienen sind von ihr die Erzählungen „Lautlos fällt eine Blüte“, „Nasenka gibt es nicht“, „Den Vater im Blick“, sowie die die ebenso vielbeachtete Erzählung „Der graue Schneemann“ in der Erzählungssammlung „Lautlos fällt eine Blüte“ im Rahmen der Edition moderne koreanische Autoren des Pendragon Verlages Bielefeld.

Werke

  • 1991 neo-neun deo-i-sang neog-a anida (Du bist nicht länger du)
  • 1991 soksagim, soksagim (Geflüster, Geflüster)
  • 1992 jeogi sori eopsi han jeom ggodipi jigo (Lautlos fällt eine Blüte). Erzählungen. Seoul: Munkaggwa Jiseongsa
  • 1994 isang munhagsang susang jagpumjib. Erzählungen. Seoul: Munhak Sasangsa
  • 1997 gyeoul, Atlantis (Winter, Atlantis) Seoul: Munhak Dongnae
  • 2003 manneguin (Mannequin). Yorrimueon

Auszeichnungen

  • 1990 Preis in der Kategorie Übersetzen des Daehan Minguk Literaturpreises
  • 1992 23. Dongin Literaturpreis für die Erzählung hoisaek nunsaram (Der graue Schneemann)
  • 1994 18. Isang Literaturpreis für die Erzählung hannakoneun opsda (Nasenka gibt es nicht)

Weblinks

zitierte Quelle

  1. Zitat entnommen einem Artikel der NZZ, http://www.nzz.ch/2005/05/20/fe/articleCTEHB.html

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