Koblenzer Hof (Koblenz)

Koblenzer Hof (Koblenz)
Das ehemalige Grand-Hotel „Koblenzer Hof“ in den Rheinanlagen von Koblenz

Das ehemalige Grand-Hotel Koblenzer Hof ist ein monumentales Hotelgebäude in den Rheinanlagen von Koblenz. Heute ist in dem Gebäude das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung untergebracht. Es bildet zusammen mit dem benachbarten Preußischen Regierungsgebäude ein stadtbildprägendes Ensemble am Rheinufer.

Seit 2002 ist der Koblenzer Hof Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Koblenzer Hof wurde von 1912 bis 1913 im Auftrag der Aktiengesellschaft für Grundbesitz, Wohnbauten & Grand-Hotel Esplanade Bellevue nach Plänen des Kölner Architekten Heinrich Müller-Erkelenz am Rheinufer errichtet. An gleicher Stelle stand vorher das Hotel Diesinger und Gebäude der Rheinstromverwaltung. Hinter dem Hotel entstanden mehrere Wohnhäuser. Das neue Gebäude erhielt zunächst den Namen Grand-Hotel Esplanade-Bellevue. Da es Widerstand gegen den französischen Namen gab, wurde es noch im Eröffnungsjahr in Hotel Koblenzer Hof umbenannt. 1914 wurde ein Lichtspielhaus eingebaut.

Bei den Luftangriffen auf Koblenz im Zweiten Weltkrieg wurde das Hotel schwer beschädigt. Es wurde vor allem im Dach und Innenbereich nur noch vereinfacht wiederaufgebaut. Danach bezog das neu gegründete Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung das Gebäude sowie das benachbarte Preußische Regierungsgebäude.

Bau

Das lang gestreckte Hotelgebäude wurde auf Wunsch der preußischen Bezirksregierung in Einklang mit dem benachbarten Preußischen Regierungsgebäude unter Betonung der Vertikalen errichtet und hat deshalb eine ebenfalls historisch-monumentale Wirkung. Der fünfgeschossige Bau mit Attikageschoss wurde in neoklassizistischen Formen, mit einem pilastergegliedertem achtachsigen Mittelrisaliten und einer vorgelegten zweigeschossigen Veranda errichtet. Unter dem Vorbau im Erdgeschoss schließt eine Arkadenstellung mit polygonalen Wandpfeilern an, die einen Durchgang bilden. An den Seiten befinden sich zwei abgerundete Eckbauten, die ursprünglich in Rundtürme ausliefen, mit Erkern. Das erste Obergeschoss, hier befanden sich die Salons und Speisesäle, hat große, liegende Fenster. Die restlichen Geschosse haben einfache Fenster mit Sohlbänken, die zum Teil Brüstungsgitter besitzen. Nicht mehr erhalten ist der ursprüngliche Dreiecksgiebel.

Literatur

  • Energieversorgung Mittelrhein GmbH (Hrsg.): Geschichte der Stadt Koblenz. (Gesamtredaktion: Ingrid Bátori in Verbindung mit Dieter Kerber und Hans Josef Schmidt)
    • Band 1: Von den Anfängen bis zum Ende der kurfürstlichen Zeit. Theiss, Stuttgart 1992, ISBN 3-8062-0876-X.
    • Band 2: Von der französischen Stadt bis zur Gegenwart. Theiss, Stuttgart 1993, ISBN 3-8062-1036-5.
  • Fritz Michel: Die Kunstdenkmäler der Stadt Koblenz. Die profanen Denkmäler und die Vororte. München / Berlin 1954. (= Die Kunstdenkmäler von Rheinland-Pfalz, Band 1.)
  • Herbert Dellwing, Reinhard Kallenbach (Bearb.): Stadt Koblenz. Innenstadt. (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, Band 3.2.) Speyer 2004, ISBN 3-88462-198-X, S. 158ff.
  • Presse- und Fremdenverkehrsamt der Stadt Koblenz (Hrsg.): Die Rheinanlagen Koblenz. Von den Anfängen bis heute. (Broschüre mit Beiträgen von Willi Hörter, Franz-Josef Heyen, Katharina Richter, Detlef Wahl u.a.) Koblenz 1992.

Weblinks

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