- Konzentrischer Dualismus
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Der Konzentrische Dualismus ist ein Begriff aus der Ethnologie der das Weltbild in agrarischen Gesellschaften beschreibt.
Diese sind demographisch kleine und isoliert lebende Gemeinschaften. Sie entwickeln daher vergleichsweise geschlossene Weltbilder mit interner Logik die allgemein unhinterfragt bleibt. Dieses Weltbild dient der Gesellschaft zur Bestätigung und Rechtfertigung des eigenen Weges und Tuns.
Der damit verbundene extreme Ethnozentrismus führt besonders in agrarischen Gesellschaften zum Phänomen des konzentrischen Dualismus. Im Zentrum, das von einem Höchstmaß an Ordnung beherrscht ist, treffen die Interessen der Gemeinschaft aufeinander, z.B. Recht, Einheit, Frieden. Die Peripherie ist von "Mängelwesen" oder "Unterentwickelten" bevölkert, die nicht zum Kern der Gesellschaft gehören (z.B.Verarmte, Paria, Sklaven). Hinter der Dorf-/Gemarkungsgrenze droht das Chaos ("Barbarei").
Literatur
- Christoph Antweiler: Ethnisierung und Ethnozentrismus. Konzentrischer Dualismus als ubiquitäres Toleranzhindernis. In: Hamid Reza Yousefi u. Klaus Fischer [Hrsg.]: Interkulturelle Orientierung: Grundlegung des Toleranz-Dialogs, Teil I: Methoden und Konzeptionen: 261-287. Nordhausen 20o4.
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