Kurt Bertram von Pfuel

Kurt Bertram von Pfuel
Kurt Bertram von Pfuel

Kurt Bertram von Pfuel (* 1590; † 1649) war ein kurfürstlich brandenburgischer Staatsmann und Wehrpolitiker.

Leben

Pfuel stammte aus dem alten in Jahnsfelde in der Märkischen Schweiz ansässigen Adelsgeschlecht von Pfuel. Er war Kammerjunker des Kurfürsten Georg Wilhelm, sowie General-Kriegskommissar und höchster Geheimrat des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg in der späteren Phase des Dreißigjährigen Krieges.

Pfuel diente in seinen jungen Jahren als Kammerjunker des Kurfürsten Georg Wilhelm. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Pfuel von Seiten Georg Wilhelms mehrfach zu vertraulichen diplomatischen Sendungen an Wallenstein verwandt, als dieser an den Grenzen der Mark erschien. Im Frühjahr 1626 beauftragte Georg Wilhelm Pfuel zu seiner ersten Mission. Als Pfuel Wallenstein in Halberstadt traf und ihn, im Auftrage des Kurfürsten zu bitten hatte, nicht in die Mark einzurücken, antwortete Wallenstein: „So wahr ich ein ehrlicher Mann bin, will ich dem Kurfürsten kein Widriges erweisen, nur bitte ich ihn um Gottes Willen, die Mansfeld'sche Armee (die in der Priegnitz hauste) auszuschaffen, sonst muß ich nachrücken, um den Feind zu suchen, wo ich ihn treffe."[1] Im August traf Wallenstein mit 16 Regimentern in Cottbus ein. Pfuel hatte vorher die Empfangsvorbereitungen zu regeln. Er traf Wallenstein später mehrmals unter ziemlich misslichen Umständen wieder. Als er später in neuer Mission Wallenstein eine Vorstellung zu überreichen hatte, fuhr ihn dieser an: „Ich werde schiefericht, wenn ich solche Schriften sehe", und im Juni 1628 berichtete Pfuel von Frankfurt a. O. nach Berlin: „er habe den General nicht sprechen können, denn dieser habe just seinen Schiefer gehabt, und nicht nur kurz vorher den Sekretair, den Kammerdiener und Edelknaben abprügeln lassen, sondern auch das Glockenläuten verboten und zugleich befohlen, alle Hunde von der Gasse zu schaffen."[2]

Kurt Bertram, dessen Bruder Adam und Neffe Georg Adam in schwedischen Diensten standen, gehörte der Anti-Schwarzenberg'schen Partei an. Schwarzenbergs Einfluss setzte es schließlich durch, daß Curt Bertram seiner Ämter enthoben und seine Güter eingezogen wurden. 1637 wurde unter anderem das Dorf Biesdorf welches langjährig im Besitz der Familie Pfuel war konfisziert. Kurz nach dem Tod des Kurfürsten Georg Wilhelm, erhielt er seine Güter zurück (Biesdorf, 1643)[3] und wurde ausersehen, Adam von Schwarzenberg gefangen zu nehmen. Später kaufte er sich in Sachsen an und wurde, durch weitere Verzweigung, der Stammvater der Würtemberg'schen Linie. Pfuel starb 1649.

Literatur

  • Gerhard Oestreich: Kurt Bertram v.Pfuel 1590—1649. Leben und Ideenwelt eines brandenburgischen Staatsmannes und Wehrpolitikers, in: Forschungen zur brandenburgischen und preussischen Geschichte, Band 50, Seite 201, Verein für Geschichte der Mark Brandenburg (Hg.), Verlag G. Kunze, 1938 (Auszug)

Einzelnachweise

  1. Theodor Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Band 2 1868, S. 488 - 492
  2. http://books.google.de/books?pg=PA490&dq=bertram+von+pfuel&id=dt0AAAAAcAAJ#v=onepage&q=bertram%20von%20pfuel&f=false
  3. http://www.marzahn.de/kunden/geschichte_chronik.html

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Pfuel — Stammwappen derer von Pfuel Herrenhaus und Park Jahnsfelde …   Deutsch Wikipedia

  • Adam von Schwarzenberg — Adam Graf von Schwarzenberg, auch Schwartzenberg (* 26. August 1583 in Gimborn, Bergisches Land; † 14. März 1641 in Spandau), war ein einflussreicher Berater des Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg und von 1625 bis 1641 Herrenmeister des… …   Deutsch Wikipedia

  • Adam von Schwartzenberg — Adam von Schwartzenberg, Le comte Adam von Schwarzenberg (coll. Dr. Alexander Rothkopf, Gummersbach) Pays Fra …   Wikipédia en Français

  • Liste von Trägern des Pour le Mérite (Militärorden) — Diese Liste führt Ritter des Ordens Pour le Mérite auf. Seit seiner Stiftung 1740 durch Friedrich den Großen wurde der Orden bis zum Ende der Monarchie im Königreich Preußen an insgesamt 5.430 Personen verliehen. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G… …   Deutsch Wikipedia

  • Geheimer Rat — war in den Territorien des Heiligen Römischen Reiches und den späteren deutschen Monarchien ein Kollegium von Räten (Geheimes Ratskollegium, Geheimes Konseil, Geheimes Kabinett, in Brandenburg: Geheimer Staatsrat), das unmittelbar dem Fürsten… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Träger des Pour le Mérite (Militärorden) — Die Liste führt Träger der Militärklasse des Ordens Pour le Mérite auf. Seit seiner Stiftung 1813 wurde der Orden bis zum Ende der Monarchie in Preußen an insgesamt 5.430 Personen verliehen. In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Pf — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste berühmter Begräbnisstätten — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien 6 Chile 7 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste berühmter Friedhöfe — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien 6 Chile 7 …   Deutsch Wikipedia

  • Orden vom Schwarzen Adler — Bruststern Der Hohe Orden vom Schwarzen Adler war der höchste preußische Orden. Gestiftet wurde er von Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg am 17. Januar 1701, dem Tag vor seiner Krönung zum ersten König in Preußen am 18. Januar 1701.… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”